Probleme beim Zündungseinstellen.

Der Kupferwurm wird bitte hier gefüttert.

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knopi
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Probleme beim Zündungseinstellen.

Beitrag von knopi »

Hallo,
für meine Sachse Zündung habe ich einen neuen Geber bekommen, mitdem man den vorderen und den hinteren Zylinder getrennt einstellen kann. Die Einstellung ist mir auch bis auf ein paar Grad Zündversatz zum soll (Ant1 muss bei einer Frühzündung bei 34° und 6000Umdr/min mit der Markierung am KGH zusammenpassen) gelungen. Bei der ersten Probefahrt (10min) war die Maschine unauffällig, bis auf ein paar Knaller aus dem Auspuff.
Nun wollte ich gestern zum Morinistammtisch aufbrechen. Zunächst verhielt sich die Zündung wie bei der Probefahrt, wenige Knaller. Nach 15min fahren habe ich dann eine Tankstelle besucht. Als ich dann wieder loswollte verhielt sich die Morini ganz anders. Ständige Fehlzündungen und eine Beschleunigung wie Gummi. Ich habe dann sofort gewendet und die Garage aufgesucht. Beim ersten Abblitzen kamm heraus, dass der hintere Zylinder Zündaussetzer von mehreren Sekunden hat. Ich denke, dass das Benzingemisch das sich in dieser Zeit ansammelte, dann die Knallgeräusche verursachte.
Ich habe dann den Geberdeckel geöffnet um die Einstellungen zu kontrollieren. Ohne etwas zu verändern habe ich dann nochmal abgeblitzt und siehe da, keine Zündaussetzer mehr. Kann das mit der Wärme zusammenhängen, da die Zündaussetzer erst nach längerer Fahrt auftraten und nach Abkühlung dann wieder weg waren? Die vorherige Version des Sachse-Gebers, bei dem nur ein Zylinder eingestellt werden konnte (der vordere), funktionierte tadellos.
Was kann ich noch untersuchen? Ich würde als nächstes eine Fahrt ohne Geberdeckel wagen, um das Hitzeproblem zu beweisen. Habt ihr noch Ideen?

Schönes Wetter
Knopi
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Beitrag von knopi »

Hallo,

Volker Sachse hat mir einen Tip gegeben. Ich solle mal nachschauen ob der Geber an den Lichtschranken schabt. Dies war auch der Fall, aber nechdem ich das korrigierte, war keine Besserung zu erkennen. Nach wie vor hatte ich Zündaussetzer bei heiß gefahrenem Motor. Wenn ich dann den Geberdeckel entfernte, wurde es besser.
Da ich nicht weitergekommen bin, habe ich den alten Geber wieder eingebaut, bei dem man nur die Zündung am vorderen Zylinder einstellen kann. Nach einer längeren Probefahrt auch auf der Autobahn (100km/h) hatte ich keine Probleme mehr und so freute ich mich auf den nächsten Ausritt am nächsten Tag.
Die Morini lief auch zunächst 30min Autobahn (100km/h) ohne Probleme. Nachdem wir uns an der Spinnerbrücke getroffen hatten fuhren wir zunächst auf der Autobahn weiter, jetzt aber 120km(h und die Zündaussetzer kamen wieder. Also schnell wieder runter von der Autobahn und mit 40-50km/h an die nächste Haltemöglichkeit. Beim Gasgeben beschleunigte die Morini bis schlagartig die Beschleunigung stoppte um auf den nächsten Moment wieder zu beschleunigen.
Da ich das Spiel schon kannte, habe ich den linken Geberdeckel entfernt. Dann war wieder alles OK, bis 6500 Umdr/min. Ab dieser Drehzahl verschluckt sich der Motor reproduzierbar. Ich bin dann 1,5h nach Hause gefahren (Landstraße 80-100km/h) und hatte in dieser Zeit vielleicht 3-4 Zündaussetzer, die aber schnell wieder verschwanden.
Das mit der neuen einstellbaren Zündung aufgetretende Knallen hatte ich mit der alten Zündung nicht mehr.

Nachdem das Problem nicht mit der alten Zündung beseitigt war, muß der Fehler woanders zu finden sein. Mir fiel ein, dass ich vor der ganzen Zündumbauaktion meiner Morini eine neue Batterie spendiert hatte. Diese hatte ich beim Einbau falsch herum gepolt, woraufhin die Lima mir das mit Qualm dankte. Ich habe dann schnell die Zündung ausgeschaltet. Kann durch diesen Fehler die Zündspulen etwas abbekommen haben, sodass diese bei hohen Drehzahlen/Belastung nicht mehr mitspielen?

Für Denkanstöße/Hinweise bedanke ich mich schonmal,
Knopi
andre
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Beitrag von andre »

Hallo Knopi,
durch die verkehrt gepolte Batterie kann eine Menge passieren, weil Du ja einen dicken Kurzschluss produziert. Vielleicht hast du keine vernünftige Masse mehr, weil Du über diese Kabel durch die Falschpolung 12 V direkt an Masse gelegt hast. Dadurch können die Kabel durchgeschmort sein. Überprüfe das mal als erstes.
Ich habe noch ein Paar Zündspulen der Ducati Monster Serie, die hervorragend an die Sachse Zündung passen. Bei Bedarf schicke ich Dir diese zum Ausprobieren zu, ich brauche sie nicht mehr.
Viel Erfolg,
Andreas
knopi
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Beitrag von knopi »

Hallo Andreas,
das werde ich gleich kontrollieren. Kann auch eine nicht funktionierende Tankbelüftung schuld an diesen Problemen sein?
Ich habe zudem gerade Erfahren, dass als ich die Zündungsprobleme auf der Autobahn hatte aus dem rechten Auspuff weißer Qualm kam. Das ist doch nicht verbranntes Gemisch?
Werde mich wieder melden
Knopi
Volker
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Beitrag von Volker »

Hallo,
Wärmeausfälle bei den Lichtschranken gibt es bis dato noch keine, allerdings kommen in letzter Zeit leider häufiger kalte Lötstellen vor, weil dieses blöde BLEIFREIE Lötzinn derart miserable Verbindungseigenschaften hat, daß die Lötstelle zwar super aussieht (auch unter dem Mikroskop), tatsächlich aber keinen Kontakt zum Lötpunkt hat. Dadurch entstehen auch wärmetechnische Ausfälle!
Wenn nun ein Zylinder über mehrere Takte aussetzt, und das liegt an der der dazugehörigen Lichtschranke, so ist das auch an der jeweiligen Leuchtdiode neben der Lichtschranke zu erkennen. Weiterhin gibt es eine Kontrollanzeige IN der Box. Einfach aufschrauben und neben den beiden Microkontrollern sitzen jeweils 4 Leuchtdioden in einer Reihe, die den momentanen Betriebszustand anzeigen: beim Einschalten den Versionscode und dann den jeweiligen Drehzahlmodus. Setzt nun der Geber kurzzeitig aus, so wähnt sich der Rechner in einem anderen Drehzahlbereich und zeigt dieses auch an. Da der andere Kanal in Ordnung ist, würden also verschiedene Betriebszustände angezeigt! Ganz kurze Abweichungen beim Gasgeben sind normal.
Ist bis hierhin alles OK, kann natürlich noch eine Endstufe der Box die Ausfälle verursachen (Lötzinn, s.o. :( ), kommt aber (zum Glück) sehr selten vor. Ärger machen da schon mal die Zündspulen: im Stand geht der Zylinder komplett weg, bei leichtem Gasgeben und Schiebebetrieb funktioniert er leidlich, aber auch mit Aussetzer und Knallen und beim Beschleunigen ist ganz Feierabend - der klassische Zündspulendefekt!

Noch etwas zu den Lichtschranken: mir ist von verschiedenen Stellen gesagt worden, daß in der LaStrega ein wenik Panik über die Haltbarkeit und Einsetzbarkeit von Lichtschranken allgemein verbreitet wurde. Die Lichtschranken vertragen auch über längere Zeit 120°Celsius. Nur zur Vorstellung: wenn man mit dem Finger ein 120° heißes Blech berührt, zersetzt sich das Eisweiß schlagartig, man hat an der Stelle einen grauen Fleck und kurz danach eine riesige Blandblase. Ausserdem würden bei den Temperaturen auch die Ducati-Pickups verkochen.

Gruß
Volker
knopi
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Beitrag von knopi »

Hallo Volker,
danke für deine schnelle Antwort. Ich fahre zurzeit wieder mit der alten Zündung /Version 2, bei dem man nur den vorderen Zylinder einstellen kann. Bei 120km/h traten die Zündaussetzer aber wieder auf. Es kann also erstmal nicht an dem neuen Pickup liegen. Da Qualm aus dem rechten Zylinder kam, denke ich erstmal an die Zündspule, die bei Vollast 6500 Umdr/min NÖ sagt. Da ich auch zuvor eine neue Batterie verbaut habe, schaue ich mal, ob die Kontakte richtig geschraubt sind. Aber da es reproduzierbar bei 6500 Umdr/min kommt, denke ich, ist es die Zündspule/Steuergerät. Mal schauen was die nächsten Schraubstunden ergeben.
Schönes Wetter
Knopi
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Beitrag von knopi »

Hallo,

nach vielen Stunden unter dem Moped habe ich mir eine neue Zündbox von Hrn. Sachse zuschicken lassen. Die hat dann auch gleich funktioniert. Meine Morini schnurrt wieder. Bei meiner Zündbox war wohl die Resetlogik bei Spannungsabfall noch nicht implementiert...was das genau heißt weiß ich nicht. Jedenfalls gehts jetzt wieder. Die neuen Felgen habe ich auch angeschraubt, jetzt kann der Sommer kommen...oh, es regnet schon seit einigen Tagen..ggrrrrrr

Bis dahin und danke für die Ratschläge
Knopi
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