Hallo allerseits,
ich schraube ja nun schon eine ganze Weile an meiner Komplett-Restauration einer 500 Sport, Bj. 1980. Zylinderköpfe wurden überholt und mitsamt Zylindern neu abgedichtet. Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich neue Kolbenringe eingesetzt. Es stecken neue Champion-Zündkerzen drin und, nachdem weitestgehend die komplette Elektrik neu ist und der Stator überholt wurde, ist auch ein gut sichtbarer Zündfunken vorhanden. Anspringen und laufen möchte sie aber immer noch nicht richtig, womit ich bei den Vergasern bin: Die Vergaser waren bereits im Ultraschallbad, alle Bohrungen und Düsen sind frei und es sind neue Klapp-Chokes drin.
Wenn nun die Chokes offen sind, springt sie mit viel Glück beim 3-5. Kick an. Selbst wenn ich sie dann einige Minuten laufen lasse, darf ich die Chokes aber nicht schliessen, dann geht sie sofort aus. Anschließend ist es auch mit offenen Chokes kaum mehr möglich, wieder zu starten. Das geht dann nur noch mit halb-offenem Gasgriff und noch mehr Glück...
Laut Werkstatt-Handbuch sollten 48er Starterdüsen zum Einsatz kommen. Der Vorbesitzer hat aber 65er verbaut. Ist das üblich?
Ansonsten hätte ich nun nur die Idee, Schieber (haben schon etwas Spiel) und Nadeln zu tauschen...?
Hätte vielleicht sonst noch jemand einen Tipp für mich, wo ich die Fehlersuche fortsetzen soll?
Im Voraus vielen Dank.
Viele Grüße,
Christian
500 Sport springt schlecht an und will nicht laufen
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caferacer
- Morinisti
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- Registriert: Mittwoch 7. Mai 2008, 22:31
- Wohnort: 72226 Simmersfeld
Hallo Christian,
also mit Düsendaten kann ich nicht dienen, da gibt's hier jede Menge Profis, die dir sicher antworten werden.
Ich hatte das bei meiner Kanguro, sprang schlecht an, lief ganz kurz und sofort wieder aus, vorallem wenn sie eine Zeit gestanden hat. Bei mir war einfach nur das Gemisch zu mager. An den Vergasern habe ich die Gemischschrauben herausgedreht, eine Umdrehung und Start probiert, solange bis sie angesprungen ist, im Leerlauf bei warmen Motor dann die Gemischschraube rein und raus gedreht, bis sie nach Gehör am besten lief. Am nächsten Tag die Zündkerzen rausgenommen, waren schön rehbraun, wie's sein soll.
Der Vorbesitzer hatte am linken Vergaser den Flachschieber falsch herum drin, damit ist sie zwar immer sofort angesprungen aber die Drehzahl wollte bei warmen Motor nicht mehr auf Leerlaufniveau fallen, hatte ich beim auseinandernehmen gemerkt und wieder richtig eingebaut.
Bei meiner 3 1/2 hab ich es jetzt andersrum, Zündkerze am vorderen Zylinder schwarz, am hinteren rehbraun, sprang mit Kickstarter gar nicht an, nur anschieben ging, jetzt Gemischschraube vorne reingedreht und siehe da, springt besser an, läuft auch besser (auf Morini-Tacho jetzt 140). Anspringen im kalten Zustand ist immer noch schwer, das liegt aber warscheinlich am schwachen Zündfunken, habe das schlechte Polrad drauf.
Viel Glück beim ausprobieren.
Gruß Markus
also mit Düsendaten kann ich nicht dienen, da gibt's hier jede Menge Profis, die dir sicher antworten werden.
Ich hatte das bei meiner Kanguro, sprang schlecht an, lief ganz kurz und sofort wieder aus, vorallem wenn sie eine Zeit gestanden hat. Bei mir war einfach nur das Gemisch zu mager. An den Vergasern habe ich die Gemischschrauben herausgedreht, eine Umdrehung und Start probiert, solange bis sie angesprungen ist, im Leerlauf bei warmen Motor dann die Gemischschraube rein und raus gedreht, bis sie nach Gehör am besten lief. Am nächsten Tag die Zündkerzen rausgenommen, waren schön rehbraun, wie's sein soll.
Der Vorbesitzer hatte am linken Vergaser den Flachschieber falsch herum drin, damit ist sie zwar immer sofort angesprungen aber die Drehzahl wollte bei warmen Motor nicht mehr auf Leerlaufniveau fallen, hatte ich beim auseinandernehmen gemerkt und wieder richtig eingebaut.
Bei meiner 3 1/2 hab ich es jetzt andersrum, Zündkerze am vorderen Zylinder schwarz, am hinteren rehbraun, sprang mit Kickstarter gar nicht an, nur anschieben ging, jetzt Gemischschraube vorne reingedreht und siehe da, springt besser an, läuft auch besser (auf Morini-Tacho jetzt 140). Anspringen im kalten Zustand ist immer noch schwer, das liegt aber warscheinlich am schwachen Zündfunken, habe das schlechte Polrad drauf.
Viel Glück beim ausprobieren.
Gruß Markus
2-cylinder sind geil
Hi Grufti,
danke für die Info. Mangels solider Fachkenntnisse habe ich jetzt doch mal ein Bild gemacht, damit ich sicher bin, dass ich über das Richtige rede:
Die obere Düse ist die Leerlaufdüse, richtig? In meinen PHBH 26 BS Vergasern stecken 45er. Das müsste also korrekt sein, stimmt zumindest mit dem Handbuch überein. Nach dem Vergaser-Bauplan, den ich im Web gefunden habe, müsste das untere Gebilde die Starterdüse sein und das ist eben eine 65er, obwohl im Werkstatthandbuch für die 500er "48" steht.
Zu guter Letzt noch ein Anfänger-Outing:
Wie prüfe ich das Schwimmerniveau?
Viele Grüße,
Christian
danke für die Info. Mangels solider Fachkenntnisse habe ich jetzt doch mal ein Bild gemacht, damit ich sicher bin, dass ich über das Richtige rede:
Die obere Düse ist die Leerlaufdüse, richtig? In meinen PHBH 26 BS Vergasern stecken 45er. Das müsste also korrekt sein, stimmt zumindest mit dem Handbuch überein. Nach dem Vergaser-Bauplan, den ich im Web gefunden habe, müsste das untere Gebilde die Starterdüse sein und das ist eben eine 65er, obwohl im Werkstatthandbuch für die 500er "48" steht.
Zu guter Letzt noch ein Anfänger-Outing:
Wie prüfe ich das Schwimmerniveau?
Viele Grüße,
Christian
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Laubfrosch
- Morinisti
- Beiträge: 1291
- Registriert: Donnerstag 4. Januar 2007, 07:12
- Wohnort: 55116 Mainz
Ja Christian,
Die untere ist die Starterdüse. Hier ist eine Größe von etwa 50 passend, schraub also die 48er rein.
Schwimmerniveau trocken: Schwimmerkammer abschrauben, Schwimmerkörper sanft nach oben drücken, bis der Widerstand des geschlossenen Schwimmerkammerventils spürbar wird. Der Bügel, der die Schwimmer hält, sollte waagerecht stehen, die Schwimmer dürfen nicht anstoßen. Auf gleiches Schwimmergewicht achten, - es ist aufgeprägt und normalerweise zwische 10 und 14 Gramm.
Schwimmerniveau nass: Alten Hauptdüsenhalter durchbohren, Schlauchnippel anschrauben oder anlöten. 10 cm durchsichtigen Schlauch anschließen und nach oben neben den Vergaser halten. Benzinhahn öffnen. Der Benzinstand im Schlauch sollte sich etwa 3mm unterhalb des Schwimmerkammerrandes einpegeln. 1mm Plus oder Minus ist unbedeutend.
Die untere ist die Starterdüse. Hier ist eine Größe von etwa 50 passend, schraub also die 48er rein.
Schwimmerniveau trocken: Schwimmerkammer abschrauben, Schwimmerkörper sanft nach oben drücken, bis der Widerstand des geschlossenen Schwimmerkammerventils spürbar wird. Der Bügel, der die Schwimmer hält, sollte waagerecht stehen, die Schwimmer dürfen nicht anstoßen. Auf gleiches Schwimmergewicht achten, - es ist aufgeprägt und normalerweise zwische 10 und 14 Gramm.
Schwimmerniveau nass: Alten Hauptdüsenhalter durchbohren, Schlauchnippel anschrauben oder anlöten. 10 cm durchsichtigen Schlauch anschließen und nach oben neben den Vergaser halten. Benzinhahn öffnen. Der Benzinstand im Schlauch sollte sich etwa 3mm unterhalb des Schwimmerkammerrandes einpegeln. 1mm Plus oder Minus ist unbedeutend.
Hartmut
Wer nicht bastelt, hat schon verloren.
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Struppi2
- Morinisti
- Beiträge: 468
- Registriert: Freitag 6. April 2007, 13:38
- Wohnort: Coswig bei Dresden
Hallo Tifosi,
zum Einstellen des Schwimmerstandes hatte ich vom Stefan aus Ravensburg
eine transparente Schwimmerkammer leihweise erhalten.(Hersteller Polini oder Malossi glaube ich)
Damit ging die Sache sehr gut.
In den 26 BS gehören schwarze Schwimmer,bei mir waren weisse mit anderem Gewicht drin,was die Einstellung versaut hat.
Für die trockene Einstellung gibt es auch eine gestanzte Blechlehre,mit der ich kein Glück hatte.
MFG Micha
zum Einstellen des Schwimmerstandes hatte ich vom Stefan aus Ravensburg
eine transparente Schwimmerkammer leihweise erhalten.(Hersteller Polini oder Malossi glaube ich)
Damit ging die Sache sehr gut.
In den 26 BS gehören schwarze Schwimmer,bei mir waren weisse mit anderem Gewicht drin,was die Einstellung versaut hat.
Für die trockene Einstellung gibt es auch eine gestanzte Blechlehre,mit der ich kein Glück hatte.
MFG Micha
Danke!
Hallo zusammen,
vielen Dank für die Tipps.
Dann bin ich ja schon ein Stück weiter, werde den Vergasern mal neue Starterdüsen spendieren und mich am Schwimmerstand versuchen. Neue Schieber sind bei der Gelegenheit wohl auch fällig, die alten haben schon ordentlich Spiel. In dem Zusammenhang noch eine Frage: Ist es korrekt, dass die Federscheibe auf der X1-Nadel wie hier abgebildet auf der untersten der vier Kerben sitzt?
Viele Grüße,
Christian
vielen Dank für die Tipps.
Dann bin ich ja schon ein Stück weiter, werde den Vergasern mal neue Starterdüsen spendieren und mich am Schwimmerstand versuchen. Neue Schieber sind bei der Gelegenheit wohl auch fällig, die alten haben schon ordentlich Spiel. In dem Zusammenhang noch eine Frage: Ist es korrekt, dass die Federscheibe auf der X1-Nadel wie hier abgebildet auf der untersten der vier Kerben sitzt?
Viele Grüße,
Christian
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Laubfrosch
- Morinisti
- Beiträge: 1291
- Registriert: Donnerstag 4. Januar 2007, 07:12
- Wohnort: 55116 Mainz
In meinen 26ern Vergasern (PHBH) war die Nadel X1, Zerstäuber260T und Leerlaufdüse 50. Mit dieser Bestückung war die 3 1/2 nicht fahrbar. Ständig mußte sie im Leerlauf am Gas gehalten werden und anfahren war nur im Bereich der Hauptdüse möglich. Nach Änderung auf Nadel X8 und Zerstäuber 264 CE war das Fahrzeug nicht mehr wiederzuerkennen. Die Nadelstellung ist 3. Kerbe von oben.
Diese Nadel ist im Teillastbereich deutlich dicker, d.h. der Motor läuft magerer. Die Nadeln bekommst du bei Bodo Bergmann. Er müßte nach meinem Wissen noch einige haben.
Gruß Horst
Diese Nadel ist im Teillastbereich deutlich dicker, d.h. der Motor läuft magerer. Die Nadeln bekommst du bei Bodo Bergmann. Er müßte nach meinem Wissen noch einige haben.
Gruß Horst
Ich bin kein Baiker, ich bin ein Smilie!
Problem gelöst
Hallo allerseits,
es hat zwar wiedermal einige Zeit gedauert, trotzdem wollte ich Euch die Lösung meines Problems nicht vorenthalten: Die Maschine lief mit der komplett falschen Bedüsung tatsächlich viel zu fett, weswegen kein sauberer Leerlauf hinzubekommen war.
Ich bin nun weitestegehend auf das Werks-Setup zurückgewechselt, abgesehen davon, dass kurzfristig keine 48er Starterdüse zu bekommen war. Dementsprechend stecken jetzt die folgenden Innereien in meinen Dell'Ortos:
Hauptdüse: 125
Standgasdüse: 45
Einspritzdüse: 262 T
Nadel: X1 (zweite Kerbe von oben)
Starterdüse: 50
Schwimmerventil: 200
Und siehe da: Der Motor springt ruckzuck an und hat dann auch bei geschlossenen Chokes einen stabilen Leerlauf.
Viele Grüße,
Christian
es hat zwar wiedermal einige Zeit gedauert, trotzdem wollte ich Euch die Lösung meines Problems nicht vorenthalten: Die Maschine lief mit der komplett falschen Bedüsung tatsächlich viel zu fett, weswegen kein sauberer Leerlauf hinzubekommen war.
Ich bin nun weitestegehend auf das Werks-Setup zurückgewechselt, abgesehen davon, dass kurzfristig keine 48er Starterdüse zu bekommen war. Dementsprechend stecken jetzt die folgenden Innereien in meinen Dell'Ortos:
Hauptdüse: 125
Standgasdüse: 45
Einspritzdüse: 262 T
Nadel: X1 (zweite Kerbe von oben)
Starterdüse: 50
Schwimmerventil: 200
Und siehe da: Der Motor springt ruckzuck an und hat dann auch bei geschlossenen Chokes einen stabilen Leerlauf.
Viele Grüße,
Christian