Demontage kleines Riemenrad

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norbert
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Demontage kleines Riemenrad

Beitrag von norbert »

Moin Allerseits

Ich begleite zur Zeit ein wenig den spanischen Kollegen Carlos aus Asturien bei dem Versuch eine K2 zu reanimieren. Nach wochenlangem Zündungsgewusel läuft der Motor inzwischen, schmeißt nun aber Ol aus dem Simmering der KW hinter den kleinen Riemenrad.
Ich habe ihm den Trick mit der dicken Scheibe hinter dem Seegering als Angriffspunkt für den Abzieher verraten und gleichzeitig darauf hingewiesen, daß vor dem Versuch der Augenblick gekommen sei, eine Kerze anzuzünden und ein Ave Morini rauszutun.
Das mit der Kerze hat er nicht ernst genommen, wie das Foto zeigt. Nachdem er Scheibe (wahrscheinlich zu dünn und nicht wirklich ganz knapp passend) und Seegreing zerstört hatte, fräste er vorsichtig mit dem Dremel zwei Kerben in das Teil, um den Abzieher anzusetzen, den er zwangsgebunden hatte, so daß er nicht abrutschen konnte. Resultat: auf dem Bild zu sehen, ein Ausriß. Dann ist er auf die Idee gekommen, zwei Punkte aufzuschweißen und dort den Abzieher anzusetzen. Und siehe, mit heiß machen etc kam schließlich das Riemenrad runter. Er hat dabei nicht die Lauffläche des Rades ruiniert, was ihm das wichtigste war, da er nicht weiß, ob er so ein Teil in Spanien finden wird.
Eine gangbare Methode als letzter Versuch vor dem Auftrennen mit dem Dremel, wie ich meine.

Bild

Gibt es die unteren Riemenräder noch als Neuteile?

ciao norbert
Twinfan
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Beitrag von Twinfan »

das Teil bereitet immer wieder Probleme bei der Demontage.

meine Erfahrungen zusammen mit einem Lanz-Schrauber wärmstens praktiziert:

die erfolgreichste Methode bisher war, das Riemenrad ordentlich gezielt zu erhitzen und zwar mit einer Gasflamme (mit Heissluftfön geht nix) und dann mit einem passenden gedrehten Ring (27 x 45 x 5 mm) der mit dem Seegering auf dem Riemenrad fixiert wird ,dann mit einem Zwei- oder Dreiklauen-Abzieher abziehen, sobald sich das Rad etwas bewegt Sprühöl (z.B. Caramba...........)dazugeben, schadet nicht. Die Zahnriemenräder( ca 12 Stück) sind bisher alle heile geblieben, und konnten wieder verwendet werden.

Gruß Gerhard
Gruß Gerhard

Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat's gemacht.Bild
Stefan Bigalke
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Beitrag von Stefan Bigalke »

Hallo Norbert,

ja, dieses kleine Riemenantriebsrad hat es manchmal faustdick hinter den Ohren. Bei mir hat das schon zu einer zweiten Evolutionsstufe bei den Abziehringen geführt:
Bild

Der rechte Ring ist der alte, der zwar jahrelang treue Dienste getan hat, aber allmählich immer tellerförmiger geworden ist. Immerhin ist das ein Automatenstahl, insofern sieht man schon, dass die Kräfte eher groß sind.
Der linke Ring ist der verbesserte. Da habe ich zusätzliche Materialstärke spendiert. Der Ring wird so montiert, dass diese zusätzliche Materialstärke um die Antriebszähne angeordnet ist. Die dem Sicherungsring zuweisende Seite ist also immer noch flach.
Wie Gerhard schon beschrieben hat, bekommt man meist mit Flamme und dickem Abzieher die Antriebsräder ab. Schwierig kann es werden, wenn das Antriebsrad schon vorgeschädigt ist. Dann kann ein dickerer Sicherungsring (1,5 statt 1,2 - ich glaube, 2mm passt nicht in die Nut) helfen, um zu vermeiden, dass sich der Sicherungsring auch tellerförmig verformt und aus der Nut heraus kommt.
Ich habe mir auch schon mal überlegt, dass man dieses Ausweichen des Sicherungsringes durch ein paar kleine M4 Halteschrauben (axial in den Abziehring geschraubt) verhindern könnte. Zum Glück war das aber im letzter Zeit nicht mehr erforderlich.

Ein anderes Problem, dass ein Freund von mir mit diesem Antriebsrad hat, ist, dass es zu locker sitzt und die Passfeder durchbricht! Trotz Verwendung von Locktide!

Locktide benutze ich übrigens nur dann für die Montage, wenn die Demontage einfach war. Ansonsten kommt da nur ganz wenig hitzebeständiges Korrosionsschutzfett dran.
Die Montage ist nämlich manchmal auch nicht gerade einfach: Wenn der Passungszufallsgenerator im Hause Morini eine stramme Presspassung gewählt hat, sollte man das Antriebsrad nicht brutal mit einem Hammer auf seine Position treiben. Das mögen die Kurbelwellenlager gar nicht. Die einzige sinnvolle Möglichkeit, die ich dafür sehe: Man benutzt das Gewinde der Polradmutter (nur 14x1,25) und viele kleine Hülsen, um das Antriebsrad auf seine Position zu pressen.

Kein Wunder, dass eine Motordemontage -Montage manchmal schnell und manchmal elendig langsam vonstatten geht.

Gruß, Stefan Bigalke
paradiddle
Bialbero
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Beitrag von paradiddle »

Hallo

jo,das sind gute Tips. Tolles Werkzeug nur leider ist die Nut hin.
werde jetzt erstmal versuchen die verbogene Scheibe vom Rad zuziehen.
Und dann mal weiter sehen. Einen Dreml habe ich und jemand der schweißen kann ,kenne ich auch.
Danke
schöne Grüße
Klaus
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