Welches Öl für alte Italiener?

Neue Kolben für mehr Pferdchen?

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joh
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Welches Öl für alte Italiener?

Beitrag von joh »

Hallo!

Habe einen 150er Viertakter aus den 50er Jahren.
Da in der Originalanleitung nichts über die Art des
zu verwendenden Motoröls steht, habe ich bisher irgendeines genommen.
Was nehmt Ihr denn so, für so alte Eisen?

Besten Gruß,
Joh
Laubfrosch
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Beitrag von Laubfrosch »

Hab ich auch immer so gemacht, bis zu dem Zeitpunkt wo ich einen Anschiß kassiert habe weil mir einer auf den Kopf zugesagt hat, daß ich mein Öl zu lange drin lassen würde.
Dann bin ich halt auf Vollsynthese umgestiegen, weil ich meine Gewohnheiten nicht ändern wollte... Bild

Horst
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2Vclassic
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Oelfrage

Beitrag von 2Vclassic »

Hallo,

dies ist eine beliebte Fragestellung die sich typischerweise in zwei Lager aufteilt: nicht hoch legierte Öle die den Spezifikationen von früher bzw. Motorradmotoren entsprechen -oder vollsyntetische Motorrad Öle die geringeren Verschleiss versprechen.

Ich persöhnlich bevorzuge die Nutzung von 20 W- 50 für Motorradmotoren (Louis - Castrol etc.) und häufige Oelwechsel - fahre aber "nur" 70'er Jahre Konstruktionen.... bei älteren Konstruktionen mit Gleitlagerung sind "dickere" Viskositäten zu bevorzugen, weiterhin ist die Art der Filterung (falls vorhanden) auschlaggebend für die früher üblichen häufigen Wechselintervalle, wobei die Auswirkungen von modernen Oelen die Abrieb etc in schwebe halten, statt an dafür vorgesehenen Stellen abzulagern, zu berücksichtigen.
Gruß

Michael (D)

Morini 3 1/2 S Bj 77
nadowolfen
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Re: Oelfrage

Beitrag von nadowolfen »

Motoren ohne Ölfilter: möglichst niedrig legierte (Classic) Öle. Warum? Moderne Öle halten Abriebpartikel in der Schwebe, um den Transport zum Ölfilter zu ermöglichen. Bei Motoren ohne Ölfilter ist es aber besser, wenn sich die Partikel im Ölsumpf absetzen. Dann muss das Öl aber auch sehr häufig gewechselt werden, um den Dreck aus dem Motor zu kriegen.

So weit die Theorie. Aber die Erfahrung lehrt, dass Morinis (inkl. der 3 1/2 und 500), die ohne Ölfilter auskommen in der Regel ziemlich haltbar sind, auch wenn "moderne" Öle gefahren werden.

Öldiskussionen gibt es so in ziemlich allen Motorradforen. Und irgendwie kommt immer das selbe raus. Der eine fährt Baumartktöl, der andere nur GSX-Plus totalsynthese.

Die einzige wirklich negative Erfahrung habe ich nur mit hochlegiertem Öl gemacht, dass nicht die Jaso-Motorradfreigabe hatte. Die Kupplung rutschte an zwei Motorrädern mit Nasskupplung.
Fröhliches Knattern und allzeit eine Handbreit Tiger im Tank
andyman
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Beitrag von andyman »

Hi!
Ich fahre in meiner 175 Settebello Rennmaschine das Castrol GP 20W50 und das äußerst zufriedenstellend. Bj.1955 :wink:
lg

Andy (Morini 175 Settebello Replika)
joh
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Beitrag von joh »

Bin ich nun schlauer oder endgültig verwirrt?

Ich hatte gestern das Gefühl, dass nachdem ich, nach erfolgreichem Ersttüv, meine Gilera das erste Mal wirklich warm gefahren habe, die Gänge beim Einlegen leicht das Krachen anfingen.

"bei älteren Konstruktionen mit Gleitlagerung sind "dickere" Viskositäten zu bevorzugen"

Noch mal zur Erinnerung:
Welche Zahl steht für dickere Viskosität?

Am Rande bemerkt hat es mir nach einigen Kilometern der ersten Ausfahrt die Zündkerze aus dem Gewinde geschossen und nachdem ich dann ca. 3 Km nach Hause schob, muss ich nun erst mal den Kopf überholen, bevor ich das Resümee aus dieser Diskussion in Fakten umsetze.

Bis dahin herzlichen Dank
und Grüße aus dem Voralpenland,
Joh
Stefan Bigalke
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Beitrag von Stefan Bigalke »

Hallo Joh,

das Thema "Welche Ölsorte?" meide ich, weil ich da wirklich keine brauchbare Erfahrung habe.
Ich wollte aber vielleicht mal einen Gedankengang mit dem Forum teilen, den ich diesbezüglich kürzlich gehabt habe:
Wenn es so ist, dass modernere Öle feine Partikel in der Schwebe halten, um sie zum Ölfilter zu transportieren und wenn es außerdem so ist, dass sich die Morinikurbelwellen überwiegend mit ganz feinen Stahlpartikeln zusetzen ... Dann brauchen unsere Motoren bei Verwendung moderner Öle die magnetische Ablassschraube um so dringender.
Und damit nicht genug: Wenn jemand mal trotz magnetischer Ablassschraube mit einem kräftigen Magneten in seinem Altöl rührt, der wird noch weitere Partikel herausangeln.
Deshalb denke ich, dass es vielleicht ganz sinnvoll wäre, einen kräftigen Stabmagneten im oder unter dem Ölsieb (der siebzigerjahre Morinis) zu befestigen. Dann müßten die Stahlpartikel bei jedem Umlauf im Ölkreislauf dicht am Magneten vorbei und hätten viel weniger Gelegenheit, es sich in der Kurbelwelle bequem zu machen.

Was meint Ihr zu der Idee?

Gruß, Stefan Bigalke
Laubfrosch
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Beitrag von Laubfrosch »

Bei mir liegt der ganze Schmodder immer in der Ölablasschraube. Jch hab noch nie einen Magneten dringehabt.

Horst

PS.: Alu und andere Materialien die im Motor sich lösen sind meistens nicht so wirklich magnetisch. Und wenn dann mal da dran was hängenbleibt, muß der Motor eh bald auseinander...
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Stefan Bigalke
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Beitrag von Stefan Bigalke »

Horst Anschütz hat geschrieben:Bei mir liegt der ganze Schmodder immer in der Ölablasschraube. Jch hab noch nie einen Magneten dringehabt.

Horst

PS.: Alu und andere Materialien die im Motor sich lösen sind meistens nicht so wirklich magnetisch. Und wenn dann mal da dran was hängenbleibt, muß der Motor eh bald auseinander...
Hallo Horst,

der Schmodder in der Ölablassschraube ist ja nun der Krümelkram, der nicht in Schwebe gehalten wird, sondern wie ein schlecht gespielter Minigolfball so lange hin- und hertrullert, bis er zufällig ins Loch fällt.
Stand nicht einmal in der Strega, dass die Ablagerungen in der Kurbelwelle zu 70% Stahlabrieb sind? Ist ja eigentlich auch nahe liegend: Weil schwere Partikel besser auszentrifugieren und weil mehr Stahl als Alu- oder Gleitlagerabrieb anfällt.
Anschaulich besteht doch der Unterschied zwischen einem neuen und einem verschlissenen Morinimotor aus zwei Teelöffeln feinsten Stahlpulvers, einer Messerspitze Alupulver und einer Messerspitze Lagermetallpulver.
Ich bin jedenfalls vom Vorteil magnetischer Ölablssschrauben überzeugt. Die Schraube hat sich doch selbst dann schon rentiert, wenn Kurbelwelle 15000km später gereinigt werden muss.

Gruß, Stefan Bigalke
laulabiber
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Beitrag von laulabiber »

Hallo Stefan,

dann will ich mal meine Erfahrungen zum Besten geben.

Bin Fan von Super-Ölen und verwende LM 10w-60 Vollsynth für Motorräder - also die Basis aus Esther. Dazu einen Tick Ölverluststop und für die Schaltbatkeit Ceratech. Alles Produkte von LM.
Als Ölablassschraube verwende ich seit Beginn eine von Ducati Pantha. Die Gewindespitzen müssen ein wenig gekappt werden.

Kauf meiner 500 Sport bei 27.000 Km. Nach dem sofortigen Ölwechsel waren innerhalb 2000 Km jede menge Späne am Magneten. Muss wohl der 'schwebende' Restbestand gewesen sein. Derzeitiger Km-Stand 67.000 und seitdem Null Abrieb bei Wechselintervallen von min. 10.000 Km. Seit der Zugabe vom Ölverluststop bin ich bei knapp. 0,1 LIter Ölverbrauch auf 1000 Km gelandet (früher waren 0,3 - 0,4 möglich). Ölmenge 2,5 Liter.

Die Öle sind mehr als teuer. Wenn ich aber die Wechselintervalle und den Zustand des Motors bedenke - es rentiert sich.

Gruß, Kurt.
Endubert
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Beitrag von Endubert »

Hallo zusammen,
meine kurze Meinung nach vielen Jahren Morini.
Ich montiere bei all meinen Motos eine magnetische Ablasschraube. Der Erfolg ist bei jedem Ölwechsel sichtbar. Als Öl verwende ich nur mineralische "Baumarktware" und wechsel das Öl regelmäßig.
Die Ölbohrungen in der Kurbelwelle sollten nach 50.000 km gereinigt werden. Ist zwar keine tolle Arbeit, aber ich habe schon zu viele defekte Kurbelwellen gesehen (Ich hätte noch 2 defekte 350er aus der letzten Baureihe abzugeben).
Gruß Hubert :wink:
Camel 500 - mehr Morini brauchst ned
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