tuning alter Motoren sinnvoll ?

Neue Kolben für mehr Pferdchen?

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916 RS
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Beitrag von 916 RS »

Quetsckkante 1mm ist komplett sicher.
Beide Seiten messen wegen Umkippspiel des Kolbens im OT.
Kommt ein bischen aufs Kolbenlaufspiel an,
Bei ausgelutschten Motoren die 0,13 und mehr haben kippelts
gewaltig.

Bei den Ventilen mit Knetgummi arbeiten.
Erspart die grosse Rechnerei.

1,5 mm reicht allemal.
Motorleistung is durch nichts zu ersetzen, ausser noch mehr Motorleistung
momohe
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Beitrag von momohe »

wenn ich das richtig verstanden habe, sind die Schmiedekolben auf 0.08
eingepasst. Die orginal Gußkolben sollten Einbaumaß 0.05-0.055 haben, Verschleißgrenze laut Handbuch bei 0,1 mm.

Mit den Schmiedekolben ist der Motor mechanisch lauter geworden.
Aus der Motorentlüftung kommt so gut wie kein Ölnebel. Der ältereSatz
Kolben hat aber auch erst 4500 Km runter, davon ca. 1100 auf der Rennstrecke.

Grüße Helmut
916 RS
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Beitrag von 916 RS »

Hallo Helmut,
die Einbauspiele sind von Hesteller zu Hersteller verschieden.
O,04 bis 0,08 sind die Normalität.
Ich baue Schmiedekolben meistens mit 0,06 ein.
Die Laufruhe eines Motors,speziell die V2 Motoren setzt
sich immer aus dem Zusammenspiel von Verdichtung ,
Steuerzeiten ,Zündzeitpunkt und Spritversorgung zusammen.
Auch kann es sein das mit Deinen Schmiedekolben ein komplett
anderer Wuchtfaktor der Kurbelwelle zum tragen kommt.
Wiege beide Kolben einmal gegeneiander.
Und Vergleich mal mit den Serienkolben.
Bei einem Unterschied von ca 3 Gramm wird es bei hohen Drehzahlen schon kritisch.
Wenn Du das Kolbengewicht hast kannst Du spasseshalber einmal die
G Kräfte ausrechnen.
Bei nicht passendem Wuchtfaktor und Unterschiedlichem Kolben und Pleuelgewicht sind das schon ettliche Kilo die da in die falsche Richtung wirken.
Daraus könnte Dein Gehäuseriss her ruehren.
Bei einer Leistungsteigerung ist es nie vekehrt das Kolbengewicht auf
gleiches Mass zu bringen, die Pleuel auszuwiegen und
ozzilierenden und rotierenden Massen anzupassen.
Und den Wuchtfaktor der Kurbelwelle erst einmal statisch zu ermitteln.
Wenns gar nicht passt kann man immer noch dynamisch wuchten.
Wenn dann noch Steuerzeiten und Gemischzusammensetzung (so das jeder Zylinder mit dem Gleichen AFR Wert läuft )dann hast Du einen
standfesten und Ruhig laufenden Motor.
Ach ja, Verdichtung bei luftgekuehlt nich ueber 11,8.
Vor Einbau neuer Kolben auslitern.
Eventuell noch die Abgastemperatur messen.
Und Zuendzeitpunkt beider Zylinder vergleichen.
Wenn mans auf die Spitze treiben will kann mann noch
vergleichsweise die Unterdruckwerte für die einzelnen Zylinder messen.

Gruss
Axel
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Stefan Bigalke
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Beitrag von Stefan Bigalke »

Hallo Axel,

bezieht sich das auf alte Zweizylindermorinimotoren?
Das Kolbenspiel sollte auf die Bohrung bezogen sein und die maximal empfohlene Verdichtung hängt von der Füllung (Liefergrad) ab. Bei der Morini kommt pro Saugvorgang nur 80% des Hubraums an Frischgas rein. Somit kann man hier 20% höher verdichten als bei "gut gefüllten" Motoren.

Gruß, Stefan Bigalke
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dreieinhalber
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Beitrag von dreieinhalber »

Stefan Bigalke hat geschrieben:Hallo Axel,

bezieht sich das auf alte Zweizylindermorinimotoren?
Das Kolbenspiel sollte auf die Bohrung bezogen sein und die maximal empfohlene Verdichtung hängt von der Füllung (Liefergrad) ab. Bei der Morini kommt pro Saugvorgang nur 80% des Hubraums an Frischgas rein. Somit kann man hier 20% höher verdichten als bei "gut gefüllten" Motoren.

Gruß, Stefan Bigalke
80% Füllgrad treffen vielleicht bei hohen Drehzahlen zu, bei niedrigen Drehzahlen sieht es schon anders aus. Allerdings kann ich überhaupt nicht glauben, daß der Füllgrad sooo schlecht sein soll, wenn man die vergleichsweise sehr hohe Leistung (bezogen auf den Hubraum und das Baujahr) in Betracht zieht. Diese Theorie von Dir kann ich somit nicht ganz unterstreichen, klopfen kann jedenfalls auch schon bei niedrigen Drehzahlen auftreten ... Ich vermute sogar, das Klopfen / Klingeln ein relativ häufiges Problem bei (v.a. auch getunten) Morinimotoren ist und schon viele schöne Motoren dahingerafft hat.
Stefan Bigalke
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Beitrag von Stefan Bigalke »

dreieinhalber hat geschrieben:
80% Füllgrad treffen vielleicht bei hohen Drehzahlen zu, bei niedrigen Drehzahlen sieht es schon anders aus. Allerdings kann ich überhaupt nicht glauben, daß der Füllgrad sooo schlecht sein soll, wenn man die vergleichsweise sehr hohe Leistung (bezogen auf den Hubraum und das Baujahr) in Betracht zieht. Diese Theorie von Dir kann ich somit nicht ganz unterstreichen, ...
Hallo Dreieinhalber,

die Füllgrad- (eigentlich "Liefergrad-") kurven über Drehzahl sind genau die Drehmomentkurven über Drehzahl. Man muss nur die Y-Achse anders beschriften. Über den Daumen gepeilt ist die Füllung 100% (Liefergrad = 1), wenn das Drehmoment in Nm ein Zehntel des Hubraums in ccm ist. Wenn eine 3 1/2 28 Nm hat, dann sind das 80%. Bei anderen Drehzahlbereichen weniger. Bei 400 ccm und 32 Mm sind es immer noch 80%.
Wenn man mal den 350er Kopf mit modernen Köpfen vergleicht, dann ist es doch auch offensichtlich, dass durch die Kanäle nicht besonders viel durchpasst. Eine moderne Vierzylinder 600er hat doppelt so viele Kanäle dieser Größenordnung für 150 ccm Einzelhubraum.

Gruß, Stefan Bigalke
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dreieinhalber
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Beitrag von dreieinhalber »

Stefan Bigalke hat geschrieben:
dreieinhalber hat geschrieben:
80% Füllgrad treffen vielleicht bei hohen Drehzahlen zu, bei niedrigen Drehzahlen sieht es schon anders aus. Allerdings kann ich überhaupt nicht glauben, daß der Füllgrad sooo schlecht sein soll, wenn man die vergleichsweise sehr hohe Leistung (bezogen auf den Hubraum und das Baujahr) in Betracht zieht. Diese Theorie von Dir kann ich somit nicht ganz unterstreichen, ...
Hallo Dreieinhalber,

die Füllgrad- (eigentlich "Liefergrad-") kurven über Drehzahl sind genau die Drehmomentkurven über Drehzahl. Man muss nur die Y-Achse anders beschriften. Über den Daumen gepeilt ist die Füllung 100% (Liefergrad = 1), wenn das Drehmoment in Nm ein Zehntel des Hubraums in ccm ist. Wenn eine 3 1/2 28 Nm hat, dann sind das 80%. Bei anderen Drehzahlbereichen weniger. Bei 400 ccm und 32 Mm sind es immer noch 80%.
Gruß, Stefan Bigalke
Das kann so nicht stimmen, da das Drehmoment nicht nur vom Füllgrad sondern auch ganz wesentlich von vielen anderen Faktoren (u.a. von der Verdichtung bzw. vom Verdichtungsverhältnis und Spülgrad etc.) abhängt. Vom Dreihmoment also einfach auf den Füllfaktor rückzuschließen ist schlichtweg falsch. Es gibt da eine relativ komplexe Formel zur Berechnung der Motorleistung, da gehen viele Faktoren ein. Vielleicht hat die ja jemand zur Hand.

Eine Verdichtung über 1:12 für den (vintage) Morini-Motor ist das Todesurteil.

Gruß
Dreieinhalber
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