Fehlersuche

...hier kann alles rein was nicht in die Rubriken passt!
z.B. allgemeine technische Fragen.

Moderatoren: Sir1, Grufti

norbert
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Beitrag von norbert »

Tja, das Mirakel ist geschlüpft.

Seit diese extreme Frühzündung aufgetaucht ist (unterwegs hatten wir ja keine Pistole dabei und die Zündung schon zurückgenommen) deutete alles Richtung Steuerzeiten. Die Probleme nahmen ja mit der Zeit immer grausiger zu, schwankten aber auch immer wieder. Wie geht das?
Nun, böseste Ahnungen bewahrheiteten sich:

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Das Ritzel war wohl nicht geklebt (mittelfest soll man nehmen). Das werde ich in jedem Fall wechseln, da es mittlerweile recht locker auf der Welle sitzt.
Das ist nicht nur Schatten neben der Passfeder. Das letzte Foto ist mit "neuer" Feder. Das Teil sitzt beschissen, kippt.
Da kann man mal sehen, dass der Ehrgeiz, es doch irgendwie nach Hause zu schaffen, mitunter recht unklug ist. Wenn ich das geahnt hätte, hätte ich nach einer Stunde besser den ADAC angerufen, ich Ochse.

Die KW ist frisch gemacht und auf Wälzlager umgebaut. Ich will nach Möglichkeit den Motor nicht nochmal aufmachen, hatten wir letztes Frühjahr schon. Was bleibt mir?
Wahrscheinlich wird die Therapie damit beginnen, dass ich mir heute abend anständig einen auf die Lampe gieße :( :wink:

- Versuche ich die Paßfeder einzukleben? Aber eigentlich brauch ich da schon nen Füller, das kann wohl nicht klappen. Und sie müßte ja auch irgendwann mal wieder raus.
- Könnte man die Feder mit zwei Pünktchen einschweissen? Das ist schon sehr eng da zum Schweißen und nachträglich Feilen und dicht am Simmering
- Feder einkleben, so gut es geht und das Ritzel anpunkten?

Das Letzte scheint mir auf den ersten Blick das Praktikabelste zu sein. Wenn man sich das gut überlegt und vorbereitet, dann müßte man das doch so hinkriegen können, dass man es mit einem Dremel gut wieder öffnen kann, wenn der Motor aus anderen Gründen mal auf muss. Das ist ja noch ein Stück vom Konus des Polrads weg. Andererseits wird das Ritzel ja eigentlich über das Polrad angezogen. Hat damit jemand Erfahrungen gemacht?

Die Welle muß ich in jedem Fall retten. Wenn ich sie dann mal draussen haben sollte, muß ich damit dann wohl irgendwo zum Zuschweißen und neu Fräsen der Nut.

Und jetzt sagt mir, dass man das schon so machen kann für ein paar Jahre, aber seid ehrlich dabei !!! :lol:

norbert
corsacorsaro
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Beitrag von corsacorsaro »

Das gleiche Problem hatte ich auch mal, allerdings ohne dass die Welle einen derartigen Schaden genommen hatte. Damals konnte ich ein sehr lautes Geräusch hören und das untere Rad ließ sich drehen als der Zahnriemen runter war. Klapperdiklapper... Neue Passfeder von einer DT80/MTX80odersoähnlich genommen und zum Glück ging es mit etwas Schleifpapierverwendung sauber in die Nut rein. Ich glaube ich würde es mit Kleber probieren, oder mit Kaltmetall auffüllen? Die Passfeder darf sich halt nicht mehr bewegen.
Viel Glück, Dirk
Immota fides. Nec aspera terrent
norbert
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Beitrag von norbert »

Ich hatte auch schon dran gdacht an einkleben mit Loctite mittelfest und dann versuchen den Spalt mit Kaltmetall aufzufüllen, aber ich weiß nicht, ob das lange halten kann.
Haben die Zahnärzte vielleicht was für so kleine Zwischenräume? Das müßte nur auch bis 150° temperaturbeständig sein und sich bei mehr auch wieder lösen lassen? Aber mit solchen Temperaturen hat man zwischen den Kiefern ja eigentlich nicht zu tun ...
jost42
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Beitrag von jost42 »

Hallo Norbert,
erst einmal ist es doch ein Fortschritt, dass Du den Fehler gefunden hast!

Hier mein unqualifizierter Vorschlag aus dem fernen Osten:
Isr es vielleicht möglich die Nut für die Passfeder in der KW etwas zu vergrößern und zu egalisieren und dann eine etwas stärkere Passfeder einzusetzen? Dann müsste natürlich die Nut im Zahnriemenrad auch angepasst werden bzw (vielleicht einfacher) der Teil der Passfeder, der aus der KW ragt, abgeschliffen.
Mit einem guten Werkzeug ließe sich dass vielleicht hinbekommen...

Viel Erfolg!
Jost
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Grufti
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Beitrag von Grufti »

Moin Norbert,
Uhu plus endfest 300 ist nicht mehr so hitzebeständig wie es mal war.
Aber 100 Grad Celsius macht das noch locker. Kriecht nicht zusammen, deshalb füllt das auch Spalten. Mit Geduld und dicker Brille kannst du einen anderen Keil so nacharbeiten, damit der nicht so schlackert. Auf die richtige Höhe achten, denn das Riemenritzel darf nicht auf dem Keil "reiten".
Wenn das neue Ritzel nach Entfernung des Reibrostes zu leicht auf die Welle gleitet, nehme ich die bekannte roten Dichtungsmasse und verteile diese hauchdünn auf Welle und Innenverzahnung. Rostet nicht mehr so stark fest.
Anlaufscheibe hinten nicht vergessen.
Über das Polrad anziehen? Ja, aber nur in Verbindung mit der kurzen starken Feder! Wenn du meinst, diese geht bereits auf "Block" ehe der Konus am Polrad richtig greift (oft nachgeschliffen), dann kannst du passende O-Ringe auf die Welle schieben.
Hartmut
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norbert
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Beitrag von norbert »

OK, Uhu endfest wäre wohl eine Möglichkeit, da es auch füllt. Demontage sollte ja auch möglich sein, wenn man es dann mit kleiner Flamme erwärmt.

Das Ritzel läßt sich (ohne Feder) locker auf der Welle drehen. Hat sich wahrscheinlich auf diesen 700km auch etwas aufgearbeitet. Da werde nach sorgfältiger Entrostung auf jeden Fall ein anderes nehmen, das stramm sitzt. Dieses wollte ich dann mit Loctite mittelfest draufsetzen, wie es ja eigentlich auch vorgeschrieben ist. Das sollte doch auch den Passungsrost einschränken und die Feder entlasten. Und nach Heißmachen müßte das Ritzel dann auch wieder abziehbar sein, hoffe ich.
Johann rät ja dazu, die Ritzel chemisch zu vernickeln

Also doch erstmal ohne Festschweißerei versuchen, was mir natürlich auch deutlich lieber wäre.
norbert
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Beitrag von norbert »

Hartmut,
ich hab noch zwei recht volle 80g Tuben, grün und orangebraun, die einige Jahre auf dem Buckel haben. Meinst du die waren hitzebeständiger früher? Die Tuben sind noch voll geschmeidig. Ich denke unter Luftabschluß sollte denen eigentlich nichts passiert sein. Alle Jubeljahr kleb ich da mal was mit, oder dichte Tankrisse ab :wink: hat immer gut gehalten.

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Die Paßfeder ist 3 mm dick und etwa 3,8 mm hoch. Die die ich noch habe, ist an der Rundung angefast (war die alte wohl auch). Ist das normal hier? Die Feder des Polrads hat keine Fase.

Bau ich heute noch nen anderen Benzinhahn bei Roci an (hatten sie mir ja geklaut) und schütte gleich 5 Liter drauf, um dann zu sehen, dass er nicht zu lecken aufhört, ich Idiot. Da konnte ich dann sehen, wie lange der Typ beschäftigt war, den Sprit abzulassen, dieses Arschloch. Den Hahn habe ich nun zusammen mit meinem letzten Würfel erstmal in ein Marmeladenglas Sprit eingelegt, mal sehen, ob sie dichtquellen.

Immerhin ist Dulcineas Hinterrad auch noch rausgekommen und geputzt für den Gummiwechsel. Werde dann jetzt auch mal den Conti Classic Attack versuchen. Mal sehen, ob er die 20 Linsen mehr als der BT 45 wert ist.

norbert
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Beitrag von Grufti »

Norbert, nach meinen Erfahrungen mit 2-Komponentenklebern sind die auch bei längeren Lagerungen noch gut. Da fällt mir spontan Schotten vor einigen Jahren ein. Ein in der Sonnenhitze abgedichteter Tank. Hält sicher heute noch. Die Passfedern haben bei mir keine Fase und die Schlitze in den Wellen sind scharf rechteckig. Möglicherweise hat jemand bei der Entfernung der Keile Schwierigkeiten gehabt und eine kleine Bohrung gesetzt.
Das zum Wellenende zeigende überstehende Teil der Passfeder fase ich meistens an, damit die Nut beim Aufschieben leichter gefangen wird und der Keil sich nicht aufstellt. Häufig beim oberen Nockenrad.
Hartmut
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norbert
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Beitrag von norbert »

Ja Hartmut, glücklicherweise war es damals affenheiß in Schotten, und du hattest das UHU endfest dabei :P Das hat ca. 2-3 Jahre gehalten. Auf einer Reise mußte ich das Ganze nochmal wiederholen, bis der Riß dann geschweißt wurde.

Bei eingebauter Welle ist es natürlich schlecht, da beim Aushärten Temperatur drauf zu geben. Ob es hilft da mit einem Föhn für ne halbe Stunde draufzuhalten? Wahrscheinlich kann es nicht schaden. Ich habe einen zweistufigen Heißluftföhn und einen Hochleistungsföhn für die Haare, der auch recht heiß wird. Allerdings müßte ich den Apparaten zwischendurch wohl immer mal Pausen gönnen, sonst werden die das nicht überleben. Vorher sorgfältig entrosten und mit Aceton entfetten.

Wie du siehst, ist der Spalt schon ganz ordentlich, das kann nur klappen mit einem Kleber, der auch füllt.

Erstaunlicherweise steht im Datenblatt, dass man mit 2:1 Binder/Härter eine größere Härte und Temperaturfestigkeit erreicht. Eigentlich hätte ich das bei mehr Härter erwartet. Laut Datenblatt bringt mehr Härter als Binder aber mehr Fexibilität und weniger Temperaturbeständigkeit. Habe auch mal was gelesen, dass das Beimischen von Glasperlen zum Füllen von Spalten sinnig sei. Das wäre in meinem Fall interessant.

Mal sehen, ob das alles klappt und ich bis Ende August die Karre nochmal zurück auf die Straße bringe.

norbert
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Beitrag von Grufti »

Norbert, den Spalt könntest du mit einem Stück gut angerauter Fühlerlehre füllen. Und wenn die Bude nicht hochgehen kann - stell ein Teelicht unter den Wellenstummel.
Hartmut
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Beitrag von norbert »

Das mit dem Teelicht ist ne tolle Idee! Wie heiß mag die Welle damit werden? da müßte man ggfs. nen kleinen Test machen, nicht dass man den Simmering zum Schmelzen bringt.
Das wird ja alles richtig spannend :lol:

norbert
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Beitrag von Sir1 »

Wenn der Simmering abfackelt, ist es kein großer Verlust. Lässt sich ja von aussen wechseln.
norbert
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Beitrag von norbert »

Ja, aber dazu muß dann erstmal Ritzel und Feder wieder weg :roll: :lol:

Tla Sören, hätten wir ne Stroboskoppistole dabei gehabt, oder eine gesucht (am Sonntag?) Wären wir wohl auf die Steuerzeiten gekommen nachdem die Zündung öffensichtlich immer weiter gegen früh marschierte. Aber von Hand gedreht hat PMS und das Ventilspiel ja noch einigermaßen gepaßt. Müssen wir unter Erfahrungszuwachs verbuchen.
Jetzt wird´s erstmal spannend, ob die Kleberei mich für ein paar Jahre weiterbringt, bis der Motor irgendwann aus anderen Gründen auf muss. Werd ja auch nicht jedes Jahr so eine weite Reise machen.

Hab mir jetzt gerade erstmal nen chemischen Entroster (Pelox RE, wahrscheinlich auch nur Phosphorsäure) bestellt, um das neue alte Ritzel vernünftig sauber zu bekommen (und es evtl. vernickeln zu lassen). Kann ja auch nicht schaden, sowas im Regal stehen zu haben. Und wenn ich das schon versuche, sollte ich es möglichst sorgfältig machen, soweit ich dazu in der Lage bin. Im Grunde gibt´s dafür wohl nur einen Versuch. Das Epoxyzeugs da wieder rauszupröckeln, ist dann mit eingebauter Welle wohl doch schlecht.

Hartmut hast du nen Tip, womit ich überständiges UHU entferne? Wahrscheinlich mit nem Lappen und Hauptsache schnell, bevor es hart wird.

norbert
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Beitrag von Sir1 »

Ahh, ich sehe, du willst also den Feder einkleben, wenn das Ritzel schon drauf ist. Ist wahrscheinlich auch besser so. Aber du kannst ja einen kleinen Hitzeschild aus Blech machen, um den Simmerring zu schützen.
Grufti
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Beitrag von Grufti »

Der Kleber wird nach dem Mischen schon bei etwa 40 Grad sehr dünnflüssig und füllt gut feine Spalten. Überflüssigen Kleber kannst du dann fast wie Wasser abwischen. Die Konturen des Keils kanst du später bei Bedarf noch mit einer Diamant-Nagelfeile nacharbeiten. Auch den harten Kleber. 80 Grad reichen für die Welle aus. Wenn du die Temperatur eine halbe Stunde halten kannst und die Welle abgekühlt ist, fällt schon nichts mehr ab.
Chemisch vernickeln der Zahnriemenräder sieht gut aus, bei Schichten über 0,05mm kann der Zahnriemen zu stramm werden. Hatten wir schon!
Rostumwandler geht auch.
Hartmut
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