Motor aus- und einbauen

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Moderator: gk

Ebi
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Motor aus- und einbauen

Beitrag von Ebi »

Moin,
der normale Biker bereitet sich auf die neue Saison durch Laden der Batterie vor, ich durch Austausch des Motors :roll:.

Der alte hat gut 70TKM drauf und seit 2 Jahren ein kleines Problemchen:
http://www.ital-web.de/forum/viewtopic. ... sserspiele

Jetzt soll der hier rein, letzten Winter zerlegt und für gut befunden:
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Nunja, ich dachte zunächst, über den Motortausch brauchst hier keine Worte verlieren, aber vielleicht kommt ja der ein oder andere in eine ähnliche Situation, außerdem ist mir noch nicht so ganz klar, wie es gehen soll :lol:.

Zunächst habe ich mal Wasser und Öl abgelassen, dann den Tank runter. Wohl dem, der Günnis Schnellverschlüsse verbaut hat, ich habs letztes Jahr erst gemacht und das hätte ich schon viel früher machen sollen:
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Dann die Airbox komplett ausräumen und den Stopfen der Ölentlüftung ziehen.
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Ich schmier den unten immer schön mit Dichtmittel ein, damit der Übergang Motor -> Airbox dicht ist, bei der Demontage eine kleine Herausforderung.

Schelle des Ablaufschlauch unter der Airbox lösen und Airbox abnehmen.
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Dann Öl- und Wasserkühler wegschrauben, vorderen Auspuffkrümmer entfernen.
Dann sieht das Bike so aus:
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Jetzt wirds dann langsam interessant, beim Lösen des hinteren Krümmers.
Ich habe den schon mehr als einmal weggehabt und die obere und rechte Schraube ließ sich zum Glück über einen Kugelkopfinbus leicht lösen. Falls die Schrauben festsitzen, sollte man ein Gelenk verwenden, damit der Inbus gerade sitzt. Bei der linken Schraube ist der Montageraum sehr begrenzt, ich löse das mittels einer kleinen Knarre.
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Bild

Soviel mal für heute. Wenn ich das richtig gesehen habe, muss die Schwingenachse raus, sie geht durch den Motorblock, d.h. ich kann das Bike nicht einfach so hinstellen.

Eigentlich wollte ich mir die Demontage der Schwinge ersparen :hmmmm: .......wenn die Schwinge draußen ist, lässt sich der hintere Krümmer natürlich leichter entfernen.

Der grobe Plan wäre, zwei Haken an die Garagendecke zu bohren und das Bike vorn und hinten dort aufzuhängen. Hat von euch schonmal jemand den Motor ausgebaut ?

Gruß

Ebi
Zuletzt geändert von Ebi am Sonntag 3. Februar 2019, 11:23, insgesamt 1-mal geändert.
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gk
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Re: Motor aus- und einbauen

Beitrag von gk »

Ebi hat geschrieben:
Bild

Ich schmier den unten immer schön mit Dichtmittel ein, damit der Übergang Motor -> Airbox dicht ist, bei der Demontage eine kleine Herausforderung.
Moin Ebi,
warum verbaust du an dieser Stelle nicht die modellgeflegte Version R1610010 mit ALU-Stopfen? Einbau gestaltet sich wesentlich einfacher und Schmatze brauchst du dann eigentlich auch nicht dranschmieren!

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R1610010

Noch besser ist die Blowby-Einleitung übrigens bei der neuen Airbox gelöst.


Viel Erfolg beim ersten Startversuch!
munter bleiben
günni


when nothing goes right ... go left
ribster
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Beitrag von ribster »

danke Ebi, bin gespannt wie's weitergeht
das mit dem Aufhängen ist keine blöde Idee :spitze:
lg
Ferdi

(MM Corsaro 1200 2006, Ducati Hyperstrada 939 2016, MG Breva 1100 2007, Brixton Crossfire 125 XS)
VesaII
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Beitrag von VesaII »

Hello

A few things i'v noticed. New version of blow by valve is much better, but i still had leakage with it, as airbox and engine was not aligned well enough. Cause of this i had a bit too much blowby and oil mist in airbox. Now the plug is slightly defect and iam afraid little silicone is needed. Be sure to align them very well and do not compensate bad alignment with force when pushing plug in place as i did.

Second swing arm bearings. My bike had right side sealings gone bad and needle bearing was full of dirt. Bearing did not even move. Luckily it was not too badly worn out and was possible to clean up. This is one point which is easy to forget to check, as rear end is not taken off too frequently. But if you remove engine then rear end must be of and this should be checked and filled with fresh grease.

Very interesting project and very informative thread Ebi :)
Zuletzt geändert von VesaII am Sonntag 3. Februar 2019, 12:09, insgesamt 1-mal geändert.
Br,
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Beitrag von Ebi »

warum verbaust du an dieser Stelle nicht die modellgeflegte Version R1610010 mit ALU-Stopfen?
Ist irgendwie an mir vorbeigegangen, Günni. Falls du noch einen Set übrig hast, bitte für mich zurücklegen.....es werden wohl noch 1-2 Teile dazukommen :roll:

Habe mir den "Tatort" heute in Ruhe angeschaut. Grundsätzlich könnte man wohl auch den Motor unterlegen und nach Lösen der Verbindungen mit einem Helfer den Rahmen noch oben wegheben, aber die Variante mit den Haken in der Decke erscheint mir weniger abenteuerlich.

Die nächsten Schritte sind also:
- Haken anbringen und Motorrad sichern
- Hinterrad und Schwinge ausbauen
- Auspuffanlage abmontieren

Bis denne....

Ebi
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Beitrag von Ebi »

Moin,
die Haken sind gebohrt und das Bike wird mittels zweier Spanngurte annähernd in die Schwebe gebracht. Schwingenachse und Achse der Umlenkung werden demontiert.

Ausgleichsbehälter des Federbeins und die Steckverbindung Lambdasonde lösen. Dann hinteren Bremsschlauch von der Schwinge weg, Fußrastenanlagen ebenfalls demontieren. Rechts in der Schwinge die Hülse entfernen, danach lässt sie sich inkl. Federbein und Umlenkung herausziehen.

Jetzt ist die Demontage des hinteren Krümmers und der gesamten Auspuffanlage ein Klacks. Anschließend werden alle elektrischen Verbindungen vom Motor gelöst und die Kühlmittelschläuche inkl. Thermostat entfernt.

Der Motor hängt jetzt nur noch an einer zentralen Befestigung und dem vorderen Zyl-Kopf. Die seitlichen Schrauben am Zyl-Kopf lösen und der Motor kann nun frei um die Zentralbefestigung - siehe Pfeil - bewegt werden.

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Anschliessend möchte ich den Motor per Wagenheber unterstützen, die zentrale Befestigung lösen und den Rahmen mit den Spanngurten nach oben ziehen.
Die Auflagefläche unten am Motor ist allerdings alles andere als eben und ich werde wohl einen Helfer aktivieren, der mir den Rahmen hochzieht während ich den Motor in der Balance halte :shock: Vieleicht überlege ich mir auch noch eine etwas sicherere Variante.

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Gruß

Ebi
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Beitrag von stenaufmorini »

Moin Ebi

danke für die spannende ausführliche Berichterstatung. Ich verfolge sowas gerne irgendwann braucht man die eine oder andere Info vielleicht mal selbst.

Kleine Anmerkung Ratschgurte sind nur zum zurren nicht zum heben !
Ich denke das sind 25 mm mit Ratsche. Das Problem ist wenn sie verdreckt oder oxidiert sind verklemmt sich die Lasche die mit der Feder zum blockieren in die Nut gedrückt wird gerne mal. Resultat plötzliches Versagen/durchgehen der Rolle. Einfach mal darauf gucken nicht das unnötige Schäden entstehen.
Will nicht den Oberlehrer spielen spreche aus eigener Erfahrung und habe hiervon mal amtliches Hintergrundwissen :D

Erfolgreiches Schrauben
Grüße Torsten
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Beitrag von quattro »

Moin Ebi,
schön, dass Du uns an Deinem Schrauberalltag teilhaben lässt.
Ich hoffe, dass uns Dein Beitrag dieses mal länger erhalten bleibt.
Wenn bei mir mal die Steuerketten fällig werden sollten :oops: 8) , plane ich das genauso wie Du.
Motortausch und dann in Ruhe im Keller auf der Werkbank den Motor überholen.

Spanngurte sind zum Anhängen eins Motorrades gut, aber zum Anheben oder besonders zum Absenken nicht geeignet.
Ich nutze dazu meinen Motorheber oder noch besser einen Kettenzug.
Bei dem hat man mehr Bewegungsfreiheit um das Motorrad.
Eine 500 kg Version aus Fernost für um die 40€ reicht völlig aus.
Wird in eine Öse an der Garagendecke, oder wie bei mir am Dachbalken eingehängt.
Und man kann mm-weise anheben und absenken.
An einer Kette hängt das Motorrad und mit der dünnen Kettenschlaufe geht`s hoch und runter ohne Last.
Grüße Reinhard
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Beitrag von MonstroMorini »

Mache dass immer mit spannbaender, bis jetzt ohne probleme. Nur auspassen dass man "gute" holt, die breite dicke.
Vorne habe ich das rad gesichert im heber, hat roller, kann also problemlos und ohne kippen das motorrad gerade halten, ohne helfer.
Benuetze grosse "schaukelhaken" zur befestigung an der decke.

Sehe keine probleme da unsere momo's nicht schwer sind und die spannguerter pro stueck 4 momo's halten koennen ;) Nur gleichmaessig beide ein wenig anheben, so hoch braucht die gar nicht zu haengen.

Motor ausbau: geht einfach - habe ein rollerdings benuetzt
Bild
dolly etwas erhoeht, motorrad herunter, letzte halterung heraus, motorrad wieder hoch ;)

Bei schwingen einbau auf die huelsen achten - sind viele. Aber wenn nur oben geloest kam ich auch ueberal gut heran, also komplette schwingen ausbau muss nicht sein.
Greetz,
Rob - In MoMo we trust, sempre pio' force
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Beitrag von Ebi »

Moin,
anstelle der Spanngurte sollte man lieber einen Seil- oder Kettenzug verwenden, mit dem man dann auch das Bike kontrolliert ablassen kann, da habt ihr sicher recht.


dolly etwas erhoeht, motorrad herunter, letzte halterung heraus, motorrad wieder hoch
Bingo, Rob 8) Die Lösung ist so genial einfach, da habe ich viel zu kompliziert gedacht. Danke dir und Vesa, der mich auch nochmal mit der Nase draufgestoßen hat :spitze:.

Zunächst musste ich aber an eine Torx-Schraube des Seitenständers ran, die Luigi innen rund gedreht hatte - soviel zur Werks-Montagequalität :roll:. Ich hasse diese Ausbohraktionen, da du nie weißt ob der Bohrer richtig zentriert, du nicht zu tief bohrst, die Schraube anschließend zu greifen ist.... :twisted:

Nunja, es ging alles gut und die Schraube war leicht zu lösen.
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Dann den 20 € Roller vom Baumarkt drunter, mit einer Hand das Heck gehalten und mit der anderen den Spanngurt gelöst. Das Bike lässt sich einhändig gut halten und man kann den Motor schön auf dem Roller absenken. Die Front macht dabei automatisch Wheelie.

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Man könnte meinen, der Motor wäre genau dafür ausgelegt worden, denn er steht in der Lage stabil auf dem Roller und kippt nicht zur Seite.

Dann noch den zentralen Bolzen entfernt und der Motor ist frei. Anschließend die Front und das Heck wieder etwas hochgezurrt und der Motor kann bequem herausgerollt werden. Ab auf die Schubkarre und in den Keller zur Überholung.

Bild

Der Austauschmotor lässt sich nun bequem mit dem Roller unter den Rahmen schieben. Wenn man jetzt einen Seilzug mit Bremse verwendet hätte, könnte man die Front langsam absenken :mrgreen:. Allerdings ist auch sie nicht so schwer, dass man sie nicht gut halten könnte, mal sehen wie es klappt.....

@Rob: Die Schwinge muss schon weg wenn der Motor raus soll. Unten ist die Umlenkung ja am Motorblock befestigt und wenn du diese Befestigung löst (plus obere Schwingenachse), ist die Schwinge inkl. Federbein und Umlenkung frei.

Gruß

Ebi

P.S.: Die Lima hatte ich nur abgebaut, weil es bei mir hier und auch am Laderegler keine Steckverbindungen mehr gibt - alles verquetscht und verlötet .
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Beitrag von ribster »

Ebi hat geschrieben:...............................
Zunächst musste ich aber an eine Torx-Schraube des Seitenständers ran, die Luigi innen rund gedreht hatte - soviel zur Werks-Montagequalität :roll:. Ich hasse diese Ausbohraktionen, da du nie weißt ob der Bohrer richtig zentriert, du nicht zu tief bohrst, die Schraube anschließend zu greifen ist.... :twisted:

Nunja, es ging alles gut und die Schraube war leicht zu lösen.
Bild
..............................................
.

danke für die Beschreibung Ebi :spitze:

für obiges Problem hat mein Motorradmechanikersohn eine simple Lösung für "gewaltbereite Menschen" - in ausgenudelte Torx- oder 6-Kantschrauben mit dem Hammer einen Vielzahn-Bit reinschlagen. Geht in 90% der Fälle gut und die Schraube auf. Auf jeden Fall besser als aufbohren.
Im schlimmsten Fall ist der Vielzahn-Bit hin, meistens nichtmal das. Ich hab so schon 2 oder 3 selber aufbekommen vor denen ich schon 1/2 Stunde lang meditiert hab, was ich jetzt machen soll :lol: .
lg
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Beitrag von Ebi »

Moin Ferdi,
diese Vielzahn-Einsätze (XZN) kannte ich noch gar nicht - gute Idee :spitze: Habe mir für ein paar Euro gleich mal ein paar Bits bestellt.

Gruß

Ebi
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norbert
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Beitrag von norbert »

Was bedeutet hier Vielzahn, mehr Zäne als Torx?
Bei vergniedelten Inbüssen, helfen ja meist schon eingeschlagene Torx.

norbert
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Beitrag von Ebi »

Hallo Norbert,
ich musste auch erst googeln https://de.wikipedia.org/wiki/XZN
Bei Inbus hilft Torx, bei Torx hilft anscheinend Vielzahn 8)

Gruß
Ebi
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Beitrag von corsarino »

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Der linke ist der passende Torx.
Der rechte ist der passende Vielzahn, der mit ein paar Hammerschlägen sauber reinpasst und somit viel Arbeit sparen kann.



Hat schon oft geholfen!


Viel Erfolg das nächste Mal ;-)
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