Kangoroo x2 Motor mit 3 1/2 T- Vergasern, Abstimmung

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Jürgen
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Kangoroo x2 Motor mit 3 1/2 T- Vergasern, Abstimmung

Beitrag von Jürgen »

Liebe Morinisti,
habe bereits in alten Stregaheften gesucht, bin aber nicht fündig geworden:
Ich fahre in meiner `77er T einen Kangoroo-X2 Motor. Die Vergaser sind die originalen von der T geblieben. 115er Haupt- 50er Leerlaufdüsen, Luftfilter auch original. Düsennadel in mittlerer Stellung.
Die Leistung bei Vollast ist sehr ordentlich. Allerdings habe ich Schwierigkeiten mit der Abstimmung des Teillastbereiches. Sie scheint zu fett zu laufen. Springt kalt ohne Choke an und läuft sauber, so lange sie nicht die volle Betriebstemparatur hat. Dann aber ist die Gasannahme in der Anreicherungsphase gräulich. Nach längerem Leerlauf regiert sie auf Gasstöße unwillig und raucht schwarz, geht auch oft aus dabei.
Da der alte Motor mit diesen Vergasern einwandfrei lief und Zündungsprobleme durch Tausch der Komponenten bereits ausgeschlossen wurden, frage ich mich ob es Unterschiede bei den Motoren gibt. Gefühlt am Kickstarter hat der Kangoroomotor jedenfalls eine höhere Verdichtung.
`Würde mich über Info zu Unterschieden der beiden Motoren freuen.
Grüße
J. Schünemann
Camelreiter
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Beitrag von Camelreiter »

Hallo Jürgen,
bei SteinDinse oder auch sicherlich bei unseren Morini Dealern gibt es Düsen aller Art und Größen für unsere DellOrtho-Vergaser und weiterhin eine Fiebel über die Vergaser, wie sie Bestückt und Eingestellt werden . Ich habe auch an meiner Camel die Leerlaufdüsen von 50er auf 43er reduziert, was eine erheblich bessere Gasannahme aus dem Standgas heraus brachte. Mit der Hauptdüse von 128 experimentierte ich mit 130 und 126 mit dem Ergebnis, das 128 am besten läuft. Ich glaube bei den 350er ist eine 112er Hauptdüse Standart. Am Besten ein paar Düsen dabei und die Optimale Lösung in vielen Fahrversuchen ermitteln - dabei das Zündkerzenbild beobachten. Einfacher soll es mit Color-Tune Zündkerze, Abgasmessung und oder Leistungsprüfstand gehen, was aber Geld kostet.
Gruß Erhard
Stefan Bigalke
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Beitrag von Stefan Bigalke »

Moin Jürgen,

in der nächsten Strega gibt es einen längeren Artikel über Vergaserabstimmung. Der könnte Dir vielleicht helfen.

Ansonsten empfehle ich Dir wirklich, ein oder zwei Colortunezündkerzen (Stückpreis 40,-Euro) zu kaufen. Meine funktionieren schon seit fünfzehn Jahren problemlos. Das war wirklich mal eine gute Investition.

Unterschiede Enduro zur Touring? Die Enduro hatte einen anderen Auspuff, eine andere Nockenwelle und später beschichtete Zylinder aber die viel magerere Bedüsung wurde sicherlich durch den Enduroluftfilterkasten verursacht.

Gruß, Stefan Bigalke
Jürgen
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Beitrag von Jürgen »

Hallo Stefan und alle Morinisti,
nebenbei muß ich hier mal was loswerden: ich fahre seit drei Jahren Morini mit laienhaften Schrauberkenntnissen. Die Unterstützung und Info, die man in der Szene bekommt heben den Spaß erheblich! :D
Ich habe bereits viel gelernt in den letzten Stregaheften durch deine tolle umfangreiche Vergaserabhandlung!!
Inzwischen habe ich festgestellt, daß ich versehentlich die Düsenstöcke aus den Kangoroovergasern eingebaut habe. Diese haben oben am Gewinde keine Vorluftöffnungen, dafür sind die unteren Öffnungen kleiner. Kann ja sein, daß die T so beim Aufziehen der Schieber zu wenig Vorluft bekommt und sich deshalb verschluckt. Andererseits sprechen die größeren Bohrungen der Originaldüsenstöcke im unteren Bereich für fetteres Gemisch beim Beschleunigen. Ich werde das am WE testen.
Gruß
Jürgen
Werner Wilhelmi
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Beitrag von Werner Wilhelmi »

Hallo Jürgen,
dein Ansatz scheint vielversprechend. Ich fahre einen Enduromotor mit Originalbedüsung einer 3 1/2 S in einer 3 1/2 S ohne Probleme.
Es gibt zwei unterschiedliche Ausführungen der Enduromotoren, von außen leider nur schwer zu unterscheiden. Die ältere Ausführung hat eine Nockenwelle "E", deren Steuerzeiten der der 3 1/2 T entsprichen. Diese Motoren gibt es sowohl mit Zylindern mit Gußlaufbuchse als auch mit Gilardonizylindern! Die neuere Ausführung hat die Nockenwelle "M" und ausschließlichGilardonizylinder. Gewissheit, welchen Motor man hat, bekommt man nur durch Demontage eines oder beider Zylinder oder durch Messen der Steuerzeiten der Nockenwelle. Die Kennzeichnung fndet sich zwischen den beiden mittleren Nocken der Welle.
Gruß
Werner
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norbert
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Beitrag von norbert »

Hallo Werner

will heißen, daß ich bei einem montierten Zylinder, ich vermute z.B. mit einem Zahnarztspiegel, die Markierung der NW sehen kann?

norbert
Stefan Bigalke
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Beitrag von Stefan Bigalke »

Werner Wilhelmi hat geschrieben:...Die ältere Ausführung hat eine Nockenwelle "E", deren Steuerzeiten der der 3 1/2 T entsprichen. Diese Motoren gibt es sowohl mit Zylindern mit Gußlaufbuchse als auch mit Gilardonizylindern! Die neuere Ausführung hat die Nockenwelle "M" und ausschließlichGilardonizylinder. ...
Gruß
Werner
Hallo Werner,

bestätige mal bitte, dass ich das richtig verstanden habe:

350er Enduro, Bj. 82-84, Stahlzyinderlaufbuchse, Nockenwellenbezeichnung"0"
350er Enduro, Bj. 85-90, besch. Aluzyinderlaufbuchse, Nockenwellenbezeichnung"M"

So ist es richtig, oder?

Gruß, Stefan Bigalke
Stefan Bigalke
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Beitrag von Stefan Bigalke »

Ach ja, wenn man wissen möchte, ob die Touring- oder die M-Nocke drin ist, dann kann man beim nächsten Ventile einstellen auch einfach den Hub des Einlassventils messen.
M-Nocke: 8,35 mm
Touringnocke: 7 mm

Gruß, Stefan Bigalke
Werner Wilhelmi
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Beitrag von Werner Wilhelmi »

Stefan Bigalke hat geschrieben:
Werner Wilhelmi hat geschrieben:...Die ältere Ausführung hat eine Nockenwelle "E", deren Steuerzeiten der der 3 1/2 T entsprichen. Diese Motoren gibt es sowohl mit Zylindern mit Gußlaufbuchse als auch mit Gilardonizylindern! Die neuere Ausführung hat die Nockenwelle "M" und ausschließlichGilardonizylinder. ...
Gruß
Werner
Hallo Werner,

bestätige mal bitte, dass ich das richtig verstanden habe:

350er Enduro, Bj. 82-84, Stahlzyinderlaufbuchse, Nockenwellenbezeichnung"0"
350er Enduro, Bj. 85-90, besch. Aluzyinderlaufbuchse, Nockenwellenbezeichnung"M"

So ist es richtig, oder?

Gruß, Stefan Bigalke
Hallo Stefan,
wenn das so einfach wäre, gäbe es auch keine Probleme mit der Identifikation!
1. Kanguro X mit Trommelbremse: hat wahrscheinlich durchgängig die Touring bzw. "E" Nocke gehabt und Gußlaufbuchsen in den Zylindern.
2. Kanguro X1 mit Scheibenbremse: hier hat es vermutlich den Mischmasch mit Nockenwellen und Gilardonizylindern gegeben. Es gibt jedenfalls Motoren, die mit "X" gekennzeichnet sind, Gilardonizylinder haben und trotzdem die zahme Nockenwelle.
3. Kanguro X2/3 mit rechteckigen Rahmenrohren: hier wurden durchgängig die "M" Nocke und die Gilardonizylinder verbaut.
Das Problem ist nun, das alle Motoren im Gehäuse das "X" haben, ein ausgebauter Motor aber keine Hinweise mehr liefert, aus welchem Fahrgestell er kommt. Mit viel Glück sind Vergaser dabei und da bietet die Hauptdüse einen Hinweis ( X/X1: 110, X2/3: 90 )
100% Sicherheit hat man nur, wenn man einen komplett schwarzen Motor mit Anlasser hat. Das ist die letzte Bauausführung.

Gruß
Werner
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Twinfan
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Beitrag von Twinfan »

[/quote]

Hallo Stefan,
wenn das so einfach wäre, gäbe es auch keine Probleme mit der Identifikation!
1. Kanguro X mit Trommelbremse: hat wahrscheinlich durchgängig die Touring bzw. "E" Nocke gehabt und Gußlaufbuchsen in den Zylindern.
2. Kanguro X1 mit Scheibenbremse: hier hat es vermutlich den Mischmasch mit Nockenwellen und Gilardonizylindern gegeben. Es gibt jedenfalls Motoren, die mit "X" gekennzeichnet sind, Gilardonizylinder haben und trotzdem die zahme Nockenwelle.
3. Kanguro X2/3 mit rechteckigen Rahmenrohren: hier wurden durchgängig die "M" Nocke und die Gilardonizylinder verbaut.
Das Problem ist nun, das alle Motoren im Gehäuse das "X" haben, ein ausgebauter Motor aber keine Hinweise mehr liefert, aus welchem Fahrgestell er kommt. Mit viel Glück sind Vergaser dabei und da bietet die Hauptdüse einen Hinweis ( X/X1: 110, X2/3: 90 )
100% Sicherheit hat man nur, wenn man einen komplett schwarzen Motor mit Anlasser hat. Das ist die letzte Bauausführung.

Gruß
Werner[/quote]


Hallo Werner,
dein erster Satz trifft die Sache wohl am besten.

Bei Motostefano in Balingen hab ich 2001 aus einer ital. Import Kanguro X2/3 mit rechteckigen Rahmenrohren einen Motor ausgebaut in dem Glauben hier eine "M" Nocke mitzuerwerben (auf den Zylindern stand ja Gilardoni).
Beim Zerlegen erschien dann die E-Nocke. (Den einen noch intakten Gilardonizylinder hab ich damals mit dir getausch gegen zwei mit Gussbuchse, du erinnerst dich bestimmt.)

Es wurde wohl verbaut was das Lager damals hergab, oder war die Kanguro aus der Übergangszeit??????zur M-Nocke.

Ob dieses Rätsel jemals gelöst wird?

Hat das Moriniwerk über die Produktion penible Aufzeichnungen gemacht?

Gruß Gerhard
Gruß Gerhard

Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat's gemacht.Bild
Jürgen
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Beitrag von Jürgen »

Hallo Werner,
Das was Du schreibst bestätigt meine Annahme: Die Enduro ist komplett , hat nachvollziehbar erst 14000 km runter und ist mit 90er Hauptdüsen bestückt. Die Motordeckel sind schwarz, aber kein Anlasser.
Inzwischen habe ich die Düsenstöcke gewechselt und jetzt klappen die übergänge wieder einwandfrei mit 1,1/4 Umdrehungen Gemisch, 115er Haupt- und 45er Leerlaufdüse. Sie läuft jetzt nach Tacho über 150 mit meinen 192 cm auf dem Elefantenboy gefaltet!! Im mittleren Drehzahlbereich in den oberen Gängen hängt sie noch etwas mit der Gasannahme. Also jetzt mal mit der Hauptdüse rauf. Da z. Zt. nur eine 130 verfügbar ist, haben wir die mal getestet:
Erstaunlicher Antritt und satter Sound bis 120 und kein Stück schneller. Jetzt werde ich noch mal eine 120er Düse testen und dann das beste raussuchen. Die Luftfilter sind ziemlich alt. Vielleicht bieten die auch keinen definierten Widerstand mehr. Das sind so komische Fliesfilter, die man reinigen kann.
Die werde ich auch noch mal erneuern. Was habt Ihr denn für Erfahrungen ganz ohne Luftfilter?
Gruß
Jürgen
norbert
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Beitrag von norbert »

Moin Jürgen

Ich fahre seit einiger Zeit ohne Filtereinsätze, allerdings mit einem 501er mit originalem 3 1/2 er Filtergehäuse und original Endübersetzung. Geht ganz anständig. Ob der Verschleiß deutlich höher ist, mag ich nicht beurteilen. etwa 30 tkm ohne größere Probleme.
Meine Vergaser haben allerdings die eine oder andere denkwürdige Eigenart. Zur Zeit ist die Gemischschraube des einen Vergasers voll reingedreht (schätze, da ist was im Wege) und ein Choke benimmt sich auch merkwürdig (vielleicht gleichen sich da diverse Mängel aus). Jedenfalls springt sie gut an und mit der Leistung bin ich auch zufrieden. Könnte ich natürlich auch alles zerlegen oder verfummeln, sehe aber keinen Anlaß dazu, solange sie anständig läuft, vielleicht im Winter.

ciao norbert
norbert
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Beitrag von norbert »

Hallo Jürgen,

verstehe mich bitte nicht falsch, ich wollte dir damit nicht empfehlen, ohne Filtereinsätze zu fahren.
Du fragtest nach diesbezüglichen Erfahrungen. Nun das sind meine, aber die Bedingungen sind auch völlig andere, als bei deinem Motor, zu dem ich dich nur beglückwünschen kann!

ciao norbert
Jürgen
Colomi
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Beitrag von Jürgen »

Hallo Norbert,
kein Problem, ich werde die Filter vorerst drin lassen. Wäre halt nur bei den bisherigen "unten rum immer zu fett" Sympthomen auch mal einen Versuch wert gewesen. Ich denke, die Morini mit offenen Trichtern zu fahren hat kaum Zweck wegen des unterscheidlichen Einflusses des Fahrtwindes aufgrund der Einbaulage. Wenn, dann geht es wohl nur mit leerem original Filterkasten.
Ja, der Motor und das Drumrum scheint ein Schnäppchen gewesen zu sein. Vielleicht finde ich ja doch noch mal Spaß am Endurofahren . Sonst muß ich die Kangorooreste noch als Krohnleuchter unter die Decke hängen.
Nächster Test gilt jetzt mal der Kompression. Vielleicht ist ja ein Ventil nicht ganz dicht. Ein paar PS will ich noch finden!
Gruß
Jürgen
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