Kupplungsrutschen beim Kickstart?

Neue Kolben für mehr Pferdchen?

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Stefan Bigalke
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Kupplungsrutschen beim Kickstart?

Beitrag von Stefan Bigalke »

Hallo Morinisti,

meine ... Alltagsmorini... :-) nervt mich manchmal mit folgender Kleinigkeit:
Manchmal, aber nur manchmal, kick ich auf den Kickstarter aber die Kurbelwelle dreht sich nicht. Stattdessen spüre ich so einen gleichmäßigen Widerstand, als würde die Kupplung durchrutschen.
Ich gehe davon aus, dass nach gründlicher Kupplungsüberholung das Problem beseitigt wäre. Was mich dabei besonders interessiert ist eine Erklärung des Phänomens. Im Fahrbetrieb rutscht da nichts durch. (siehe unten) Auch ist keine Antihopping-Kupplung drin, die Momente nur in eine Drehrichtung überträgt.
Hat jemand eine Idee? Oder habt Ihr das auch schon erlebt, dass eine verschlissene Kupplung im Fahrbetrieb o.k. ist und beim Start Zicken macht?

Gruß, Stefan Bigalke
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Robert Reuter
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Auch schon erlebt

Beitrag von Robert Reuter »

Hallo Stefan,

ich hatte dasselbe Problem im letzten Jahr. Beim Kicken fühlt es sich an, als würde man in eine Teigschüssel treten und der Kraftschluss fehlt. Anschieben und fahren ging aber, was erstaunlich ist, weil die Kupplung beim Fahren ja ein viel höheres Drehmoment übertragen muss als beim Kicken (denke ich mir jedenfalls).

Ich habe dann die Kupplung ausgebaut und vermessen - Reibscheiben, Stahlscheiben und Federn waren von der Verschleißgrenze weit entfernt. Außerdem war sie völlig trocken. Aufrauhen der Beläge half auch nichts, irgendwann ging es nur noch mit Anschieben. Seit neue Federn, Reib- und Stahlscheiben drin sind, ist wieder Ruhe.

Besonders hilfreich ist mein Bericht sicherlich nicht, dafür weißt Du jetzt, dass es Leidensgenossen gibt. Vielleicht kriegen wir ja eine Selbsthilfegruppe zusammen.

Gruß,
Robert
Twinfan
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Beitrag von Twinfan »

Hallo Stefan, hallo Robert,
habt ihr mal die Kupplungsfedern gemessen, freie Länge laut WHB mind. 42,5 mm. Vieleicht haben die sich gesetzt. Wenn sie ein kürzeres Maß habe kannst du mal probieren die Federn entsprechend mit Scheiben unterlegen. Besser ist natürlich neue Federn einzubauen.
Gruß Gerhard
Grufti
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Beitrag von Grufti »

Das Problem kenne ich auch. Tritt nur bei Motoren auf, die gute Kompression entwickeln. Abhilfe: Durch sanften Druck auf den Kickstarter einen der Kolben über OT bringen. Hängt wohl mit dem Übersetzungsverhältnis Kickstarterwelle-Kupplung zusammen
Hartmut
Wer nicht bastelt, hat schon verloren.
diesel
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Beitrag von diesel »

Hallo!

Ich hab das gleiche Problem an der Kanguru X2: gerade noch einwandfrei angetreten und eine Viertel Stunde später an der Tanke rutscht der Kickstarter durch. :x
Wenn man dann an der Lenkerarmatur eine halbe Umdrehung zurück dreht, kann man zwar kicken, aber der Leerlauf ist nun noch schwieriger zu finden und am nächsten Morgen schiebt sie dann mit gezogener Kupplung.
Dabei ist der Kupplungszug super leichtgängig (gut geschmiert) und die Hebelverhältnisse sind optimal eingestellt (Zug/Hebel= 90°). Ich meine man müsste einfach nur mehr Weg erzeugen, d. h. oben ein größerer Radius und/oder unten ein kleinerer. :idea:
Habe schon überlegt am unteren Hebel ein zusätzliches Loch weiter unten zu bohren, muß mir die Sache aber noch mal genauer ansehen.
Vielleicht hat ja jemand eine bessere Idee.
Gruß:
Diesel
Stefan Bigalke
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Beitrag von Stefan Bigalke »

Hallo Diesel, Gerhard, Hartmut und Robert,

es beruhigt mich ja, dass ich nicht der einzige bin, dem so komische Dinge passieren.
Immerhin habe ich schon mit Morinis ein paar Kupplungen verschlissen und einige der Motoren wären wahrscheinlich sogar ohne Zündung und mit Diesel angesprungen ;-) Trotzdem fing das Durchgerutsche immer im Fahrbetrieb an.
Komisch, komisch...

Ich glaube, es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, bzw. zwischen Ventildeckel und Ölablassschraube, die man einfach noch nicht erklären kann.

Man könnte sich ja etwas aus den Fingern saugen, von wegen ...dünner Ölfilm zwischen den Belägen, der durch den ersten Kupplungsvorgang und Zentrifugalkräfte zerstört wird - aber so richtig plausibel ist das nicht.
Wahrscheinlich hat das doch eher mit der Stringtheorie, anspringenden Morinis in Paralleluniversen, Gravitationswellen der wegspritzenden Öltropfen und neuen Wirklichkeiten durch echte Zufälle beim Anspringverhalten zu tun ;-)

Gruß, Stefan Bigalke
rolf
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Beitrag von rolf »

hallo,
es könnte sein , das eine (oder ein paar) Kupplungsscheiben leicht (!) verzogen sind (wellig).
Im Fahrbetrieb merkst du das nicht unbedingt, da ein gelegentliches durchrutschen (um, z.B., 200 ° ) der Kupplung nicht merkbar ist (bei 5000U/Min :D ).
wenn aber im stand nun gerade die betreffenden Scheiben so liegen das sie sich eben nur punktuell berühren (und der rest der Scheiben die Kraft eben nicht mehr übertragen können) rutscht sie eben durch...haben Engländer gerne, das Problem.
Beim fahren, anschieben etc rüttelt und schüttelt sich das ganze in div neue Positionen und schon geht's wieder.

Gruß
Rolf (den du anrufen wolltest...frag Wolfgang Gaedcke!)
corsarino
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Beitrag von corsarino »

Hallo Stefan,

auch im Taunus kennen wir das Problem.

Ein Freund hatte mal ein Kanguro das nach flotter Fahrt mit glühendem Motor in die Garage gekommen ist. Am nächsten Tag war denn "die Kompression weg". :shock:

Der gute Mann hatte schon angefangen die Ventildeckel ab zu schrauben. :lol:

Wir haben sie dann angeschoben und das Problem kam bis heute nicht wieder... 8)


Aber bei meiner Corsaro rutscht die Kupplung immer bei kaltem Motor, egal welches Öl drinnen ist... :x

Gruß Andreas
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Grufti
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Beitrag von Grufti »

Nachdem der Kickstarter meiner 3 1/2 jetzt mehrfach durchrutschte, habe ich die Kupplung überprüft.
Befund: Die inneren 5 Scheiben waren leicht verölt und mit Abriebstaub verklebt. Das ganze Paket (11 Scheiben) war durch Verschleiß 1,5 mm dünner geworden.
Abhilfe: Mit Bremsenreiner gereinigt. Dann die dünne innere Scheibe durch eine normale Scheibe ersetzt, um die alte Federspannung wieder herzustellen.
Hartmut
Wer nicht bastelt, hat schon verloren.
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