Ölstopfen in der Kurbelwelle

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Stefan Bigalke
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Beitrag von Stefan Bigalke »

Sagt mal, Kurt oder Hartmut,

warum meint Ihr, dass sich bei modernen Ölen weniger Dreck sich in der Welle absetzen sollte?
Wenn die moderne Additivierung auch die Schwebeteilchen überzeugen kann, der Schwerkraft zu widerstehen, die Zentrifugalkräfte in der Kurbelwelle werden ja viel größer sein.
Wenn man also solche Öle ohne Filter (und ohne Magnet) fährt, so müssten die kleinen Schwebeteilchen entweder wieder und wieder durch die Gleitlager gepumpt werden oder sie ergeben sich doch irgendwann doch in der Kurbelwelle?

Manchmal denke ich auch, dass wir doch ganz froh sein können, wenn der Dreck auf so einfache Art vom Öl abgeschieden wird.

Gruß, Stefan Bigalke
Zuletzt geändert von Stefan Bigalke am Dienstag 17. Februar 2009, 12:23, insgesamt 1-mal geändert.
Grufti
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Beitrag von Grufti »

Ja Stefan,
grundsätzlich hast du Recht. Ich denke, nur in Verbindung mit einem kräftigen Magnet kann eine Verbesserung erzielt werden. Man muß nur die magnetischen Partikel davon überzeugen, diesen zu besuchen. Bei unseren Motobis habe ich so ein Ding in unmittelbarer Nähe des Ölsiebs mit Uhu Plus eingeklebt. Die Menge des dort aufgefangenen magnetischen Abriebs ist erstaunlich.
Hartmut
Wer nicht bastelt, hat schon verloren.
seb
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Beitrag von seb »

hallo zusammen,

ich frage mich, ob es nicht günstiger wäre, die pleuellagerschmierkanäle um 90° zu versetzen, sodaß sie in der linie hauptlager - hubzapfen liegen.
so dürften schwebstoffe im öl nicht mehr in der hubzapfenbohrung gefangen bleiben.

was spricht dafür, was dagegen?

gruß
seb.
ist die morini gesund, freut sich der mensch.
Stefan Bigalke
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Beitrag von Stefan Bigalke »

Hallo Seb,

dafür spräche, dass man die Welle nicht mehr zu reinigen bräuchte.

Dagegen spräche, dass der Dreck im Öl bliebe und dass ein Loch sich dort befände, wo das Pleuel auf den Hubzapfen drückte. Das würde wohl die wirksame tragende Fläche verkleinern.

Gruß, Stefan Bigalke
laulabiber
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Beitrag von laulabiber »

Hallo Stefan,

wesshalb ich gute Öle verwende? Überall - BMW R90 Getriebe und Motor - bei einfachen Öl der Bart am Magneten. Zahnriemenduc , Honda SLR das gleiche.

Ich glaube, dass ein reines Motorradöl auf Esther-Basis primär gut zu den Zahnrädern ist. Davon ist der Primärantrieb und das Getriebe betroffen. Und genau da geht von der Beanspruchung die meiste Last hin. KW, Kolben, Nowe, Kipphebel sind von diesem Gesichtspunkt nicht das 'wichtige' Thema - die laufen auch mit 'Bananenschalen'. Witz!

Da der meiste Abrieb magnetisch ist > komt er von den Zahnrädern. Aluabrieb - sorry normal nicht vorhanden. Eher Schwebeteilchen aus Bronze.

Ich bleibe dabei. Volsynth aus Esther und null Bart am Magneten. Und das bei fast 4-fachen Verweilzyklus. Der Mehrpreis lohnt. Nebenefekt ist verringerter Ölverbrauch. Für eine 4.000 Km-Tour nehme ich einen Flachmann mit > vorher 1 - 1 1/2 Liter.

Gruß, Kurt.
suppenkasper
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Beitrag von suppenkasper »

seb hat geschrieben:hallo zusammen,

ich frage mich, ob es nicht günstiger wäre, die pleuellagerschmierkanäle um 90° zu versetzen, sodaß sie in der linie hauptlager - hubzapfen liegen.
so dürften schwebstoffe im öl nicht mehr in der hubzapfenbohrung gefangen bleiben.

was spricht dafür, was dagegen?

gruß
seb.
Hai
das ist gleitlagertechnischer HARAKIRI ! Ein Gleitlager darf NICHT direkt in der Lastzone angeschmiert werden.
Gruß
laulabiber
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Beitrag von laulabiber »

Hallo Stefan,

kleiner Nachtrag.

Meiner Meinung muss das Öl eher vom Typ Getriebeöl sein. Mal die Quali vom Castrol MTX GL5 gefühlt - dann weißt du.

Zur Schleuderwirkung. Auch die beste Zentrifuge - also KW - steht mal. Und dann löst gutes Öl den Batz! Somit wird nach und nach die Ansammlung abgetragen. Logo geht das Zeug durch ein Gleitlager - wenn es sich nicht abgelagert hätte würde es auch durchgehen > soviel zu meiner Logik. Ferner wäre noch festzustellen, wie groß die einzelnen Teilchen sind und wie groß das Spiel sein kann.

Also - mein Motor hat lt. Km-Zähler 75.000 Km's. Nach dem Zustand beim Kauf mit 28 KKm's ist einmal 6-stellig mindestens durchgelaufen. Der Motor war noch nie geöffnet!

Mein Öl > Liqui Moly 10w/60 Racing 4-Takt und 1/2 Dosis LM-Ceratech. Und das Getriebe hat Hondaqualitäten!

Gruß, Kurt.
Motoman
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Beitrag von Motoman »

So nun hab ich auch in die berühmte Ölbohrung geschaut und siehe da nicht ganz die Hälfte war tatsächlich zusedimentiert. Sicher noch keine Gefahr für die Lager aber beruhigend das Ganze zu entfernen. Lies sich vorsichtig mit einem Schraubenzieher abheben und mit dem Magneten am Stück rausziehen, also nix Alu.


Bild
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🍻 Grüße

Bernd
Stefan
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Beitrag von Stefan »

Hi zusammen,

als erstes sind es ja 2 Ölbohrungen in der KW, also nicht eine einfach vergessen.
Auf dem Bild oben sieht man auf 23.00 Uhr die wichtigere Schraube. Diese sollten auf beiden Seiten geöffnet und gereinigt werden. Wenn die Schraube kaputt ist, keine Panik, eine 8er Schraube auf das passende Maß absägen, schlitzen und mit Loctite sichern.
Bei dem Gewinde handelt es sich um ein Normgewinde, nichts aussergewöhnliches.
Originalitätsfetischisten und Korinthenkacker sollten aber eine neue Schraube kaufen.

Dann zum Thema, wo der ganze Dreck herkommt:

Die wichtigste und größte Verursacherbohrung heißt Kurbelgehäuseentlüftung!
Ein dicker Schlauch, meist im Spritzwasserdreckbereich, ein warmes Motorgehäuse, welches sich nach getaner Fahrt abkühlt und die Luft zieht´s ins Gehäuse hinein, samt dem ganzen Dreck, der sich innen am Schlauch angesammelt hat. Noch besser läuft´s rein nach einer kurzen Regenfahrt.
Da helfen auch die besten Öle nichts.
(Der wenigste Dreck ist Abrieb. Einfach mal den Gedanken durchspielen, daß das Volumen der Ölbohrungen sicherlich mehr als 1 CCM ist, wo kommt der Abrieb her? Das muß
eindeutig feststellbar sein)

Dies ist auch einer der Gründe, warum bei modernen Motoren die Entlüftungen
in den Luftfilterkasten münden, HINTER dem Filterelement.
Also vielleicht mal einen kleinen Filter montieren wie ihn K+N anbietet oder einen
externen Ölabscheider wie bei den 500ern und späten 3,5ern.

Ciao
Stef :wink:
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