Altes Öl aus dem Motor rauskriegen

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Robert Reuter
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Altes Öl aus dem Motor rauskriegen

Beitrag von Robert Reuter »

Hallo Forum,

unser Morinifreund Karl hat einen 500er Motor, der seit 20 Jahren in der Ecke rumsteht. Wir wollen jetzt das uralte Öl ablassen und dabei sicher gehen, dass das olle Zeug auch wirklich restlos rauskommt.

Meine Frage: Ich habe dunkel in Erinnerung, dass JSF empfohlen hat, den Motor mit heißem Dieselöl zu befüllen, um etwaige Ölreste auf diese Weise aufzulösen. Habe ich den Tipp so richtig in Erinnerung? Oder gibt es andere Ratschläge?

Viele Grüße,
rr
dreieinhalber
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Re: Altes Öl aus dem Motor rauskriegen

Beitrag von dreieinhalber »

Liqui Moly Motorspülung dem warmen Motor beigeben und eine Weile bei Standgas drehen lassen (ca. 10 Minuten) bzw. besser 5 Min. drehen lassen, dann für 10 Min. abstellen und anschließend noch mal 5 Min. im Standgas. Danach das Alt-Öl ablassen.
norbert
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Beitrag von norbert »

Aber der Motor soll ja zunächst mal gar nicht laufen (ist ja auch kaum eingebaut). Ich würde Ölablassen, dann mit einem Lappen am Drahnt durch den Ölfilterzugang den Schmodder ordentlich rauswischen (kommst auch um die Ecke unters getriebe) und dann mit Diesel spülen.

ciao Norbert
dreieinhalber
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Beitrag von dreieinhalber »

Dann würde ich eher das alte Öl ablassen, neues einfüllen, dann den Motorspüler von Liqui Moly dem frischen Öl zugeben und den Ölwechsel wie von mir oben beschrieben durchführen. Das Zeug hat wirklich eine extreme Reinigunswirkung. Wenn man ganz sicher gehen will, füllt man anschließend ein HC-Öl mit hoher Reinigungswirkung ein (beispielsweise High-Star 5W-40 von Praktiker - das kostet auch noch wenig), fährt damit 200km, und macht dann nochmal die Reinigung mit dem Motorspüler. Dann müßte wirklich sämtlicher Dreck weg sein .... Anschließend ein hervorragendes PKW-Spitzen-Leichtlauföl der neuesten Generation einfüllen (auf der Packung sollte Mercedes Benz 229.5 stehen - derzeit härteste Norm für PKW-Motoröle - eine Liste der Öle die darunter fallen, findet sich hier:
http://bevo.mercedes-benz.com/bevoliste ... chbegriff=
und regelmäßig wechseln (alle 2000 km aufgrund des fehlenden Ölfilters, das abgelassene Öl kann man dann in seinem Benzin-PKW noch weiter verwenden - eventuell vorhandene Späne werden ja vom Ölfilter abgeschieden und richten keinen Schaden im PKW-Motor mehr an), und der Morini-Motor wird dann noch sehr sehr lange halten ...
(Falls man einen Diesel PKW hat, könnte man auch folgende Öle verwenden:
http://bevo.mercedes-benz.com/bevoliste ... chbegriff=
Twinfan
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Beitrag von Twinfan »

doppelt gepostet
Zuletzt geändert von Twinfan am Samstag 21. August 2010, 21:02, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Gerhard

Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat's gemacht.Bild
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Beitrag von Twinfan »

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Gruß Gerhard

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Beitrag von Twinfan »

Twinfan hat geschrieben:
Twinfan hat geschrieben:
dreieinhalber hat geschrieben: und der Morini-Motor wird dann noch sehr sehr lange halten ...
/quote]
genau das glaube ich nicht.



Die Reinigung wird wohl im Getriebe wunderbar funktionieren, jedoch in den Ölbohrungen der Kurbelwelle setzt sich der gut gelöste Dreck durch die Zentrifugalkraft fest bis nicht mehr genügend Öl durch kann.

Auf das sterben des Hubzapfens und der Lagerschalen kannst du dann warten. Das Geräusch ist nicht wirklich schön :grrrrrrr:

Die Morinimotor hat keinen Feinfilter der die gelösten Stoffe aufnimmt.
Man darf das nicht vergessen.

Diese Sache kann man sich erst vorstellen wenn man die Ölkanäle an einer oder mehreren Kurbelwellen gereinigt hat.
Ich würde keine riesen Reinigungsaktion machen. Wenn der Motor ungeöffnet eingebaut werden soll, altes Öl ablassen, am besten über Nacht, neues mineralisches 15W40 einfüllen und nach 500km nochmals durch mineralisches 15W40 erneuern.
Mit modernem high Tech 5W50 besteht ausserdem die Gefahr dass der Motor anschliessend undicht wird und pisst, die enthaltenen Additive und synthetischen Estern können alte Dichtungen angreifen.

Aber Versuch macht kluch :wink:

Gruß Gerhard dernichtgernekurbelwellenreinigt
Gruß Gerhard

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dreieinhalber
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Beitrag von dreieinhalber »

Da setzt sich bei einem Spitzenöl gar nichts fest. Mit einem mineralischen 15W-40er Öl hast Du übrigens die minderwertigste Ölqualität, die man sich vorstellen kann. Mir ist zumindest auf die schnelle kein einziges hochgwertige 15 w-40er bekannt. Und das in einem guten teuren Morini-Motor?
Twinfan
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Beitrag von Twinfan »

Hallo dreieinhalber,

mit dem Spitzenöl hast du grundsätzlich schon recht.

Ich versuche die die Problematik mal zu erklären: die Ölkanälen eines alten Morinimotor´s sind meist teilweise zugesetzt mit alten Ablagerungen.

So, jetzt kommt dein hochgelobtes Spitzenöl und löst im Motor ne Menge weitere Ablagerungen, diese werden durch den Ölkreislauf transportiert und müssen durch die Kurbelwelle und durch die Gleitlagerstellen gedrückt werden( 0.025 bis max 0.056 mm Lagerspiel (Verschleissgrenze 0.08mm)

Eben das funktioniert nicht, weil der Schmutz die Lager zerstört und durch die Zentrifugalkraft in den Querbohrungen bleibt und das führt dann quasi zum Infarkt :cry:

Deshalb würde ich ein vollsynthetisches Öl nur bei einem vorher zerlegten und sorgfältig gereinigten (einschl. der Kurbelwelle)Motor verwenden.

Wenn ich jemand finde der meine alte, sowieso defekte Kurbelwelle horizontal auseinander schneidet stell ich mal ein Bild davon ein, damit man das besser versteht.

Gruß Gerhard
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dreieinhalber
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Beitrag von dreieinhalber »

Der angesprochene Motorspüler von LM löst auch die Verkokungen in der Kurbelwelle. Hochleistungsöle verkoken durch ihre extreme Temperaturbeständigkeit (über 300 Grad Celsius) praktisch überhaupt nicht und sorgen für extrem geringen Metallabrieb. Ergo fällt die Grundlage für eine neuerliche Verstopfung der Ölbohrungn weg. Dein 15W-40er hält übrigens nicht mal 200 Grad aus, dann zerfällt es zu Ölkohle mit ihren äußerst negativen Nebenerscheinungen. Dann auch noch das schlechte Schmierverhalten Deines Öls mit reichlich Eisen- und Aluabrieb ...

Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, daß ein Hochleistungsöl nach 2000 km in einer 31/2 Sport wie neu aussieht. Das tolle an Morini ist ja, daß Dank Trockenkupplung eben diese modernen Autoöle mit ihren stark reibungsmindernden (und damit auch verschleißmindernden) Eigenschaften eingesetzt werden können. Bei Motorradölen, die ja naßkupplungstauglich sein müssen, können diese fortschrittlichen Additive nicht eingesetzt werden. Auch z.B. die Schaltbarkeit wird dabei sehr positiv beeinflußt.

Interessant ist z.B., daß die Druckbeständigkeit solcher Öle bis zu 10 mal so hoch ist wie bei mineralischen 15W-40er Ölen. Das sind schon gigantische Unterschiede. Die hohe Temperaturbeständigkeit habe ich schon angesprochen. Die oftmals bei Morini postulierten verkokten Ölbohrungen zum Beispiel sind m.E. nur auf die Verwendung billiger Öle zurückzuführen.
Stefan Bigalke
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Beitrag von Stefan Bigalke »

Hallo Forum,

ein Bekannter von mir hat mal die Ablagerungen, die sich in unseren Kurbelwellen befinden analysiert: Zu 70 - 80 % ist das Stahlabrieb.

Wenn man nun diese Ablagerungen chemisch anlöst, so gehen sie unweigerlich durch die Kurbelwellengleitlager. Eine widerliche Vorstellung: Beim ersten Mal werden die Krümmel dabei auf unter Gleitlagerspielgröße gemahlen, und anschließend bleiben die Partikel in der Schwebe und zirkulieren durch die Lager bis zum Ölwechsel.
:?

Ich jedenfalls glaube an die vielen Vorteile moderner Öle und wage es trotzdem nicht, sie bei gebrauchten Morinimotoren einzusetzen.

Gruß, Stefan Bigalke
norbert
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Beitrag von norbert »

Ich schließe mich voll und ganz Stefans Meinung an!

Außerdem alle 2000 km Ölwechsel :shock: Bei Stubenfahrzeugen mag das gehen, aber 5 mal pro Saison Ölwechsel, zumal mit einem teuren Spitzenöl? Von der Kohle kann ich mir dann auch alle 2-3 Jahre einen Ersatzmotor kaufen.
Synthetisches Öl würde ich nur in einen Morinimotor giessen, der innerlich vollkommen gereinigt ist und neue Simmeringe bekommen hat.

ciao norbert
Struppi2
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Beitrag von Struppi2 »

Mein 500er läuft nach zerlegen mit Vollsynthese und Patronenfilter.
Nachdem ich dazu noch einen Filtermagneten vun Limora an die Patrone geheftet habe bleib das Öl immer relativ klar,sodaß ich erwäge so ein Ding auch ander Dose zu verwenden.
MFG Micha
Semaphorix
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Beitrag von Semaphorix »

Hallo!
Der Magnet ist bei unseren alten Fahrzeugen meiner Meinung nach sehr wichtig! Alles eisenhaltige kann dann keinen Schaden mehr anrichten.
Für die Morinis (u.a.) gibt es ja die Ölablaßschrauben mit Magnet.
Von den einschlägigen Bastel- und Elektro(nik) - Versandhäusern sind starke Dauermagnete in verschiedenen Abmessungen für kleines Geld (bis max. 2 Euro) zu haben.
Bei meinen Fahrzeugen mit Filterpatronen kommen diese auf den Filter.
Bei den Honda-Original und -Nachbauten (Filtergewebe mit Feder gehalten in Ablaßschraube) hab ich diese teilweise mit einem Magnet modifiziert. Und beim Ölwechsel hängen immer kleinste Partikel dran.
Fazit: einfach, effektiv und preiswert! :D
In den Morinis (alles ungeöffnete Originale mit Laufleistungen von 10 - 60tkm) fahre ich "Baumarktöl" bisher ohne Probleme (aber Fahrstil "Blümchenpflücken"). Versuchsweise Castrol RS führte zu einer Ölsardine.
Wechsel alle 2000 - 4000km, je nach Strecke, Laune und Temperatur der Garage. Middemölnichsparsamsein!
Schönen Gruß
Markus
laulabiber
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Beitrag von laulabiber »

Hi Robert,

ein Ölthread.

Mein Senf. Lass' das alte Öl raus und fülle ein Teilsynth z.B. Polo ein > billig - und fahre ein paar KM's bis das Öl warm ist. Dann raus und das selbe wieder rein für ca. 500 Km. Wenn für dich möglich, kippe den Ölreiniger rein, laufen lassen und raus.

Dann das Allerfeinste 10W-60 Racing Vollsynth von LM oder ähnliches. U.U. Ölverluststopp und Cera Tech in der halben Dosis rein und in 15.000 Km erst wechseln - logo ist die Kontrolle.

Reinigen der KW finde ich unnötig, da jede KW - ob Auto oder Reiskochermoped - einen Hubzapfen hat, Alle genauso produziert werden und niemand auf die Idee kommt, bei einem Actross die KW alle 10.000 Km innen mit Q-Tips zu reinigen.

Schneiß 1A Öl rein und deine Morini-Seele wird gesund.

Nur mal so als Beispiel. R90, BJ 76 und knapp 200.000 Km mit Originalkolben und -Zylinder. Auf Saarland- und Balkantour mit knapp 6000 Km 0,3 Liter Öl gebraucht und das Öl war schon 8.000 Km drin. Meine Reserve mit 0,2 L im Flachmann nicht angebraucht. Dabei statt 2,2 nur 1,65 Liter Öl drin. Allerdings in der von mir beschriebenen Mischung.

Noch was. Bin mit Liqui Moly weder verwandt, verschwägert oder arbeite dort.

Gruß, Kurt.
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