Kupplung einstellen und Öldicht

Neue Kolben für mehr Pferdchen?

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Bernd Fischer
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Kupplung einstellen und Öldicht

Beitrag von Bernd Fischer »

Hallo zusammen.

Ich habe mir für meine 3 1/2 einen überarbeiteten Motor besorgt, der aber mal wieder das Problem mit der verölten Kupplung hat.
Nach dem Trocken legen und strahlen der Kupplungsbeläge mit Kunststoff-Granulat (hat bei den alten Motor immer für eine gute Funktion gesorgt)
ging es auch der erste Tour ca 150KM recht gut. Kurz nach Antritt der nächsten Tour das alte Problem Kupplung trennt nicht richtig und das Anfahren geht nur wieder wie auf einem Springbock!
Also wieder zerlegen und wieder läuft das Öl.
Soweit so schlecht!
Nun meine Fragen: wer hat Erfahrungen mit den Umbausatz von W.Tritsch
und wie Umfangreich ist der Umbau, müssen an der Mechanick Änderungen vorgenommen werden.
Gibt es irgend wo Infos (z.B. Lastrega) auch zum korrekten Einstellen der Kupplung?
Ich sage schon mal vielen Dank für Eure Tips und wünsche alle eine gute
und unfallfreie Saison.

Bernd Fischer
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Re: Kupplung einstellen und Öldicht

Beitrag von Twinfan »

Bernd Fischer hat geschrieben:Hallo zusammen.

Ich habe mir für meine 3 1/2 einen überarbeiteten Motor besorgt, der aber mal wieder das Problem mit der verölten Kupplung hat.
Nach dem Trocken legen und strahlen der Kupplungsbeläge mit Kunststoff-Granulat (hat bei den alten Motor immer für eine gute Funktion gesorgt)
ging es auch der erste Tour ca 150KM recht gut. Kurz nach Antritt der nächsten Tour das alte Problem Kupplung trennt nicht richtig und das Anfahren geht nur wieder wie auf einem Springbock!
Also wieder zerlegen und wieder läuft das Öl.
Soweit so schlecht!
Nun meine Fragen: wer hat Erfahrungen mit den Umbausatz von W.Tritsch
und wie Umfangreich ist der Umbau, müssen an der Mechanick Änderungen vorgenommen werden.
Gibt es irgend wo Infos (z.B. Lastrega) auch zum korrekten Einstellen der Kupplung?
Ich sage schon mal vielen Dank für Eure Tips und wünsche alle eine gute
und unfallfreie Saison.

Bernd Fischer
Hallo Bernd,

das Problem mit der verölten Kupplung hatte ich auch. Mittlerweile jedoch bei den 3 zuletzt gemachten Motoren in den Griff bekommen.

Ist eigentlich relativ einfach, zuerst muss das meist zu große axiale Spiel des Kupplungskerns auf ein Minimum reduziert werden. Unter dem Kupplungskern sind in der Regel 1 oder 2 Scheiben die ergänzt oder ausgetauscht werden müssen. Und zwar so das kein Spiel mehr spürbar ist, der Kern sich aber noch leicht von Hand drehen lässt.
Hab die entsprechenden sehr dünnen Scheiben günstig von Johann Schwarzfischer(JSF) bekommen. Seine Adresse findest du in der Strega auf der vorlezten Seite im Impressum.
Wenn das geklappt hat den Kupplungskern wieder ausbauen und die Lagerbuchse des Kupplungskorbes rausnehmen und innen entfetten, sowie die Achse auf der die Buchse montiert wird gründlich entfetten und mit Silikondichtmasse benetzt einsetzten. Die Distanzscheiben und den Kupplungskern einsetzten, Mutter und Sicherungsblech montieren. Ursache für die Ölundichtigkeit ist in den meisten Fällen das beschriebene zu große Axialspiel des Kupplungskerns. Dadurch reisst das Dichtmittel zwischen Lagerbuchse und Achse. Somit hat das Motoröl freie Fahrt zur Trockenkupplung. Die Wellendichtringe der Kupplung sind bisher nie Schuld an einer verölten Kupplung gewesen.
Das ist jetzt doch etwas lang geworden. Ich hoffe meine Erkärungsversuche sind verständlich genug.
Bin selbst durch Studium der Konstruktion und der Strega darauf gekommen. Bei der Lösung von Wolfgang Tritsch wird wohl die Dichtmasse durch einen O-Ring ersetzt.
Für mich war das wieder mal ein Beweis, dass der MotoMorini-Motor keine Konstruktionsfehler hat.

Gruß Gerhard
Gruß Gerhard

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Twinfan
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Kupplungseinstellung

Beitrag von Twinfan »

Hallo Bernd,

jetzt muss ich noch was zur Einstellung bzw dem Zustand der Kupplung schreiben:
Der Kupplungskern sollte keine Einkerbungen von den Belagscheiben haben, wenn doch vorhanden können diese mit einer 3-kant Feile geglättet werden, ansonsten rupft die Kupplung und trennt nicht sauber.

Schau mal nach ob der Stift, welcher in der Welle steckt leicht gleitet, am besten rausschieben und gut gefettet wieder einbauen.

Weiter muß der Kupplungshebelarm am Motorgehäuse in Ruhestellung exakt 15 mm Abstand zur Motorgehäusekante haben. Zum einstellen die 11er Kontermutter lösen und die Schlitzschraube entsprechend ein- oder ausdrehen, Kontermutter wieder festziehen.

Nicht vergessen den Seilzug zu ölen, bzw wenn er schlecht läuft oder beschädigt ist am besten durch einen neuen ersetzten.( den neuen auch schmieren-ist meist nix dran) Oben am Kupplungshebel gebe ich einen Leerweg von 3-5mm.

Wenn diese Parameter alle stimmen, lässt sich die Morini-Trockenkupplung beim einkuppeln gut dosieren und leicht bedienen,
steht also einer Ölbadkupplung nichts nach.

gutes Gelingen

Gruß Gerhard
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jost42
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Beitrag von jost42 »

Hallo zusammen,

wo es doch so kalt ist draußen und so viel Schnee liegt, will ich mich auch noch mal meiner Kupplung widmen und sie wieder zur Trockenkuppling machen.
Ich kriege aber nicht den Kupplungskern (Kupplungsnabe) runter. Gibt es da einen Trick? Allzu große gewalt wollte ich nicht anwenden.

Grüße,

Jost
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andre
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Beitrag von andre »

Ja, Jost, einfach ein Abziehwerkzeug bauen (siehe Bild). Ist unkompliziert zu machen und funktioniert. Bei mir gehen die Kerne nämlich auch schwer runter, wenn sie nitriert und chemisch vernickelt sind. Das Teil ist glaube ich selbsterklärend, oder?
Gruß
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jost42
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Beitrag von jost42 »

Hallo Andre,

ja, das ist selbsterklärend ...
Aber ich wollte mir nicht gleich ein Spezialwerkzeug bauen. Müßte dann doch auch andersrum gehen: Druckplatte gegen Welle abstützen und die 5 Kupplungsschrauben ohne Federn aber mit Karrosseriescheiben über Kreuz anziehen. Oder?

Grüße,

Jost
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caferacer
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Beitrag von caferacer »

Hallo Jost,

ich hatte da auch Probleme. Ich habe mir im Baumarkt für 2,50 € (oder so) Messingdübel mit Innengewinde gekauft, passend für die Löcher im Kupplungskorb, in die Messingdübel Schloßschrauben mit großem Kopf gedreht, in die Löcher gesteckt und Schrauben etwas angezogen und dann mit einem 2 oder 3 Klauen-Standartabzieher an den Schloßschraubenköpfen gezogen, hat prima geklappt. :lol: :lol:

Siehe hier:

Bild
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Camelreiter
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Kupplungskorb lösen

Beitrag von Camelreiter »

Hallo,
wurde hier schon öfters beschrieben... Einfach die Imbusschrauben (auf dem vorherigen Bild gut sichtbar) 2 bis 3 Umdrehungen lösen und dann vorsichtig mit dem Hammer abwechselnd gegenüber... auf die Schraubenköpfe klopfen. Gleichzeitig zieht die andere Hand am Korb. Dieser sollte sich nach wenigen Schlägen lösen. Schrauben ein bischen weiter raus bis ganz raus...
Gruß Erhard
jost42
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Beitrag von jost42 »

Hallo Jungs,

vielen Dank für die Tipps, aber so weit bin ich noch garnicht. Ich will erstmal nur den Kupplungskern von der Welle abziehen. Dann müßte man doch an die Hülse rankommen, um sie mit Silikondichtungsmasse versehen wieder einzusetzen - ohne das Motorgehäuse zu zerlegen. Jedenfalls ließt sich das weiter oben so.

Andre, würdest Du mir vielleicht Deinen Abzieher leihen? Porto etc. erstatte ich selbstverständlich.

Beste Grüße,

Jost

P.S. War heute auf der schlechtesten Motorradmesse der Welt: Sachsen-Krad. Es gab so überhauptgarnichts zu sehen oder zu kaufen. Letzendlich durfte dann doch eine Endurojacke (von 189€ auf 49€ runtergesetzt) mit -> reiner Mitleidskauf.
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Twinfan
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Beitrag von Twinfan »

Hallo Jost,
hab gerade von deinem Problem gelesen. So ein Abzieher für den Kupplungskern hab ich mir vor Jahren mal gemacht. Weiß aber nicht ob der Lochkreis der Kupplungsfederschrauben von 350er und 500er identich ist, hab nur 350er Motoren. Lochkreis ist ca 60 mm, Den Abzieher konnte ich dir morgen mitschicken.

Gruß Gerhard

Wer weiss ob das bei beiden passt?
Zuletzt geändert von Twinfan am Montag 18. Januar 2010, 07:50, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Gerhard

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Beitrag von andre »

Hallo, Lochkreis ist identisch! Gerd, dann schickst Du ihm bitte das Teil!
Gruß
Andre
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Beitrag von Twinfan »

andre hat geschrieben:Hallo, Lochkreis ist identisch! Gerd, dann schickst Du ihm bitte das Teil!
Gruß
Andre
Klasse Andre, danke für die Info. Mach ich das Paket nochmal auf und pack das Teil rein. Sieht übrigens so aus:


Bild
Gruß Gerhard

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jost42
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Beitrag von jost42 »

Ihr seid so gut!

VIELEN DANK
Jost
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Beitrag von caferacer »

Hallo Jost,

dass der kleine Kupplungskorb so von hand nicht abziehbar ist, verwundert mich, bei meinen zwei Morini's jeweils problemlos von Hand abgezogen. Du kommst danach auch nicht an die Hülse dran, siehe hier
Bild
(da ich zur Zeit in meinem Wohnzimmer einen MM-Motor zerlegt habe, kann ich diese Fotos so schnell machen 8) ) der Seitendeckel fehlt auf dem Bild, aber die Hülse ist mit dem großen Kupplungskorb bündig, kommst du nicht ran zum abziehen.
Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass zwischen Welle und Hülse viel Öl durchkommt, da ist wenig Platz dafür.
Ich denke, die Undichtigkeit liegt an den beiden Simmerringen, dazu musst du aber Öl ablassen und den Seitendeckel demontieren inkl. Pickup, dann kannst du beide Simmerringe auswechseln, siehe hier
Bild
Bild
sollte auch ohne Motor auszubauen funktionieren.
Der eine sitzt im Seitendeckel mit Maßen 60/75/8, der andere im großen Kupplungskorb mit Maßen 26/35/7 und Staublippe, dies gilt für den 350er Motor, bei deinem Moped weis ich natürlich nicht, ob identisch :shock:

Dass der innere Korb so schwer abgeht, da hat wohl schon vorher einer probiert mit Hilfe von Locktide/Kleber/Dichtmittel auf der Zahnwelle abzudichten?!?

Grüße Markus

der auf wärmeres Wetter hofft, damit auch wieder in der Garage geschraubt werden kann. 8)
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Beitrag von Twinfan »

jetzt sehe ich gerade, der Erhard (ein alter Hase) hat diese Prozedere weiter oben am 17.01. bereits beschrieben.

Hallo Marcus
caferacer hat geschrieben: Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass zwischen Welle und Hülse viel Öl durchkommt, da ist wenig Platz dafür.

ist aber meist die Ursache!


Ich denke, die Undichtigkeit liegt an den beiden Simmerringen, dazu musst du aber Öl ablassen und den Seitendeckel demontieren inkl. Pickup, dann kannst du beide Simmerringe auswechseln, siehe hier
Bild
Bild
sollte auch ohne Motor auszubauen funktionieren.

Seitendeckel ab, ist nicht notwendig!

Der eine sitzt im Seitendeckel mit Maßen 60/75/8, der andere im großen Kupplungskorb mit Maßen 26/35/7 und Staublippe, dies gilt für den 350er Motor, bei deinem Moped weis ich natürlich nicht, ob identisch :shock:

Dass der innere Korb so schwer abgeht, da hat wohl schon vorher einer probiert mit Hilfe von Locktide/Kleber/Dichtmittel auf der Zahnwelle abzudichten?!?

Locktide o.ä. glaube ich nicht. Der Kupplungskorb hat auf der Rückseite zwei Passstifte, welche sehr stramm in den Bohrungen des großen Primärrades stecken. Du hast ja selbst ein Bild von der Rückseite des Korbes eingestellt.

Im WHB ist der Ausbau des Kupplungkorbes (hier Kupplungsgehäuse genannt)wie folgt beschrieben:
Die 4 Innensechskantschrauben um einige Umdrehungen lockern. Mit einem Platikhammer leicht auf die Schraubenköpfe schlagen und dabei kreuzweise vorgehen, um das Zahnrad der Endübertragung vom Kupplungsgehäuse allmählich abzutrennen. Diese Prozedur mehrmals wiederholen, bis die Abtrennung vollzogen ist. Falls erforderlich, dürfen in diesem Fall Schrauben verwendet werden, die länger als die originalen sind.

genau so geht das!


Gruß Gerhard


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Gruß Gerhard

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