Riemenrad-Demontage

Neue Kolben für mehr Pferdchen?

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jost42
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Riemenrad-Demontage

Beitrag von jost42 »

Ahoi,

mit was für einem Abzieher führt man denn die Erst-Demontage des oberen Riemenrades durch, also bevor man Gelegenheit hatte, Gewinde reinzuschneiden?

Unsere Werkstatt hat zwar diverse 2- und 3-Armabzieher, aber die lassen sich nicht gut ansetzen.

Kann mir vielleicht jemand gaaanz kurzfristig einen leihen? Dann kann ich noch vor Werladingsbums von C-Rad auf B umstecken und damit einen neuen Riemen montieren.

Grüße aus Nahost (Nahost, weil Dresden doch Station auf Obama bin Ladens Nahostreise war)

Jost
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Stefan Bigalke
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Re: Riemenrad-Demontage

Beitrag von Stefan Bigalke »

jost42 hat geschrieben:Ahoi,

...
Unsere Werkstatt hat zwar diverse 2- und 3-Armabzieher, aber die lassen sich nicht gut ansetzen.
...
Jost
Hallo Jost,

das Problem ist nämlich, dass das Gehäuse im Weg ist und man nicht mal einen mittelgroßen Zweiarmabzieher zentrisch zur Welle ausrichten kann.
Bei meinen Motoren hat es immer so funktioniert: Ich ziehe die beiden Arme von meinem Abzieher ab (komischer Satz... :roll: ... geht das so, oder braucht man dafür einen Abzieherarmabzieher?) und schiebe die beider Abzieherarmklauen hinter das Zahnrad. Wenn man dann die andere Seite der Abzieherarme auseinanderspreizt, dann kommt das Zahnrad hoch.
Bei mir hat es immer so funktioniert, allerdings will ich nicht ausschließen, dass es auch Motoren geben kann, bei welchen die Presspassung zu stark ist. Also aufpassen: Nicht das Gehäuse hinter dem Zahnrad beschädigen!

Viele Grüße, Stefan Bigalke
Werner Wilhelmi
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Beitrag von Werner Wilhelmi »

Hey Jost,
die beiden Arme eines Zweiarmabziehers vorne entsprechend schlank gestalten (abschleifen), das sie zwischen Riemenrad und Gehäuse passen, etwa bis Position 10 Uhr bzw. 2 Uhr.
Die Räder sitzen teilweise sehr stramm auf der Nockenwelle.

Gruß
Werner
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Stefan Bigalke
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Beitrag von Stefan Bigalke »

Hallo Jost,

wahrscheinlich wäre es ein guter Plan, mal eine ganze Serie von Abziehern bei Ebay zu ersteigern und dann für die speziellen Aufgaben am Morinimotor passend zu schleifen.

Der Abzieher, den ich immer benutze, wurde man für viel Geld neu gekauft und ich bringe es nicht übers Herz, daran herumzuschleifen.

Inzwischen habe ich mich aber erinnert, dass es durchaus ein paar Fälle gab, bei denen meine "Hochhebelmethode" versagt hat, weil das Rad zu fest saß. Ich bin dann folgendermaßen vorgegangen: Ich habe eine Vierkantstahlstange auf das Nockenwellenende gelegt, die den Motor ein zweites mal unterhalb des Antriebsritzels über irgendeine Zwischenlage berührt. Dann habe ich das Zahnrad mit leicht exzentrisch sitzendem Zweiarmabzieher gezogen. Die Abdrückschraube drückt dabei nicht direkt auf die Nockenwelle, sondern zunächst auf die Vierkantstahlstange.

Bisher habe ich so alle Morinimotoren auseinander bekommen :)

Gruß, Stefan Bigalke

P.S. Wie montiert Ihr eigentlich das untere Zahnriemenantriebsrad, wenn die Kupplung nicht demontiert werden soll? Bei sehr stramm sitzenden Zahnrädern kann man das Zahnrad doch nicht mit einem Rohrstück drauftreiben? Das mögen die Kurbelwellenlager bestimmt nicht.
Hat sich schon mal jemand hier ein Werkzeug (Distanzstücke) gebaut, um mit Hilfe des Polradhaltegewindes das Zahnrad an seinen Ort zu drücken?
Aber selbst das stelle ich mir schwierig vor - speziell dann, wenn die Kurbelwelle sich nicht mitdrehen darf.
jost42
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Beitrag von jost42 »

Na, dann werd ich mich mal heute Abend mit der Flex an meinen 3-Arm Trabbi Abzieher machen und ihm zum MM-Spezialwerkzeug veredeln. Den verleih ich dann gern ... :wink:

Muß ich beim abpflücken irgendwas beachten, damit ich die Steuerzeit nicht verändere? In welcher Kolben-Stellung macht man das idealer Weise? oder ist das wumpe?

Grüße aus Nahost,

Jost (der auch endlich auf der 3 1/2 den guten Riemen will)
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norbert
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Beitrag von norbert »

Für Riemen runter empfiehlt sich grundsätzlich der Überschneidungs OT des ersten Zylinders. Nicht den Zündungs OT, da verrutscht dir sofort die Nockenwelle, wenn du den Riemen runternimmst!

ciao norbert
laulabiber
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Beitrag von laulabiber »

Hallo Jost,

im Riehmenrad sind zwei Löcher.

Du fixierst das Rad und schneidest jeweils ein passendes Gewinde rein. Entweder kommst du mit dem Gewinde durch > dann ist wegen der Schraube kein Prob. Oder du kommst nicht bis zum Ende, dann halt eine Schraube basteln, die so ähnlich aussieht, wie der Abzieher der BMW-R-Limas.

Den leichten Druck auf's Gehäuse hält die Morini aus. Quelle => selber so gemacht.

Gruß, Kurt.
jost42
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Beitrag von jost42 »

Ahoi,

alles gut gegangen!

Schönen Dank für die Unterstützung und die guten Tipps.
Jetzt nur noch den Zündzeitpunkt mit der Vergaserbestückung in Einklang gebracht und Werladingsbums ist nur noch halb soweit weg.

Weiterhin ein schönes Wochenende wünscht
der Jost
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jost42
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Beitrag von jost42 »

mission control, wir haben ein Problem!

Ich wollte eben wieder das A-Rad auf die Nockenwelle stecken, da mich das Zahnriemengewimmer auf der Rückfahrt aus Werladingsbums doch arg gestört hat. Dabei habe ich wohl den Zahnriemen etwas versetzt aufgelegt, obwohl ich dachte, ich hätte auf die Stellung der Markierung auf dem Riemenrad zur Markierung am Gehäuse geachtet.
Es schlägt beim Durchdrehen des Motors zwar nichts an, aber die 3 1/2 springt nicht an und tritt zurück. Das hat sie bislang nie getan.
Bei welcher Stellung welchen Zylinders (bzw. Markierung des Polrades) muß denn die Markierung auf dem Zahnriemenrad nun zum Strich am Gehäuse fluchten?
Oder gibt es andere Hinweise, an denen ich mich orientieren kann?
Gefühlt kann ich nur einen Zahn vor oder zurück daneben liegen ...
Ich bin hilflos :cry:
Bitte helft schnell! :?

Tausend Dank,
Jost / Heidi
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Twinfan
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Beitrag von Twinfan »

Hallo Jost,

die Steuerzeiten stimmen jetzt nicht mehr, in diesem Fall würde ich diese genau überprüfen und somit das Nockenwellenrad wieder auf seine richtige Position stecken.
Dazu brauchst du eine Messuhr die du auf dem Einlassventil und Auslassventil jeweils aufsetzt und eine Gradscheibe, am besten auf eine CD geklebt und dann auf die Kurbelwelle ( Zündungsseite) steckst und fixierst.

Wichtig, vorher muss das Ventilspiel auf 1 mmm erhöht werden!

Ich mache das so:
zuerst die Gradscheibe bei Zündungs-OT des vorderen Zylinders auf Null Grad justieren, die auf dem Ventil aufsitzende Messuhr dann auf Null stellen. Am Motorgehäuse einen spitzen Blechstreifen oder dicken Draht als Bezugspunkt fixieren und auf die Gradscheibe bei OT ausrichten. Die Zündkerzen vorher ausbauen, der Motor dreht ja leichter durch. Wenn du jetzt den Motor von Hand langsam durchdrehst siehst du ja genau an der Messuhr wenn das jeweilige Ventil zu öffnen beginnt und kannst an der Gradscheibe ablesen bei wieviel Grad das Ventil öffnet und anschliessend durch entsprechendes versetzen des Riemens korrigieren.
Du solltest natürlich die entsprechenden Steuerzeiten der verbauten Nockenwelle kennen.
Eine Gradscheibe kann ich dir als PDF mailen, die kannst du ausdrucken, ausschneiden und auf eine CD kleben.
Da der Riemen bei der Prozedere evtl mehrmals runter muss, nehm ich dazu einen alten gebrauchten.

In der Strega Heft 71 Seite 4 hat Bummi einen schönen Artikel darüber geschrieben.

Gruß Gerhard
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Twinfan
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Beitrag von Twinfan »

kleiner Nachtrag auf deine Frage,
bei meinen 350er Motoren steht die Markierung des oberen Riemenrades bei Überschneidungs OT gegenüber der Gehäusemarkierung, also auf 6 Uhr.

Dies muß aber nicht für alle Motoren gelten.
Gruß Gerhard
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Werner Wilhelmi
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Beitrag von Werner Wilhelmi »

Hey Jost,
ganz einfach (auch in jedem Handbuch!!!!!!!!!!!!):
Es gibt 4 Markierungen, die gleichzeitig fluchten müssen.
1. kleines Zahnriemenrad hat eine Markierung vor der Verzahnung, die mit einem Körnerschlag am Gehäuse neben dem Gleitlager fluchten musss, etwa 2 Uhr. (1. Zylinder steht dann auf OT)
2. gleichzeitig muss der Punkt auf dem oberen Riemenrad mit der Kerbe im Gehäuse darüber fluchten.
Dann stimmt alles.

Gruß
Werner
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Stefan Bigalke
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Beitrag von Stefan Bigalke »

Hallo Jost,

die OT-Markierung des vorderen (1.) Zylinders sollte zu dem Punkt auf dem oberen Zahnriemenrad (12 Uhr Stellung) passen. Wenn Du Dir mit der OT-Markierung nicht sicher bist, so schraube die vordere Kerze raus und taste mit einem Holzstäbchen nach dem Kolben. Kurbelwelle vorsichtig drehen - dann siehst Du, wann der Kolben oben steht.
Wenn Du hingegen keine Markierung auf dem Zahnriemenrad hast, so kannst ohne Hilfsmittel (einigermaßen genau) die Steuerzeiten folgendermaßen prüfen: Ventildeckel abnehmen, solangen in Drehrichtung die Kurbelwelle drehen, bis beide Ventile gleich weit geöffnet sind. Jetzt sollte das Polrad mit der OT-Markierung fluchten.

Gruß, Stefan Bigalke
norbert
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Beitrag von norbert »

Wie sieht es denn mit den alten Motoren aus? Ist die Nut in der KW für die Nutfeder zum Halten des Polrades an einer anderen Position angebracht? Muß ja wohl, denn alles was wir jetzt bei 12 h annehmen (OT/PMS und Zündung/ANT) spielt sich ja bei der Markierung im Gehäuse bei 9 h ab.

Die von Werner erwähnte Markierung auf dem kleinen Riemenrad, die bei 2 h stehen soll ist ja (solange das Rad nicht neu und anders aufgesetzt wurde) deckungsgleich mit der Nut für die Polradfeder. Wie sieht das denn bei den alten Motoren aus?

ciao norbert
jost42
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Beitrag von jost42 »

Erstmal ... wie schon so oft ... Vielen Dank!
Mit den Hinweisen werde ich es schaffen. Das erste,was ich aber mache,ist nochmal im Handbuch nachschlagen. Da hab ich die Anleitung gestern Nacht nämlich nicht gefunden.

Ahoi,

Jost
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