Laufleistung Motoren

Neue Kolben für mehr Pferdchen?

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MarcoB
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Laufleistung Motoren

Beitrag von MarcoB »

Ciao
Nach einer fast 30 jährigen Abstinenz, (ich fuhr eine der esten MM 3 1/2 die
in der Schweiz verkauft wurden) habe ich durch Glück wieder eine MM (250 T)
erstanden. Ich restaurierte sie im Winter 2008/2009 und habe beim Strassenverkehrsamt den Veteranenstatus erhalten. Seither bin ich wieder total vom MM virus befallen. Nun zu meiner eigentlichen Frage.
Wie lange resp. wie viele Km hält ein MM Motor.

Grazie e ciao a tutti
Marco

Meine Frage bezweckt eigentlich folgendes.
Ich hätte eine MM 3 1/2 Sport in Aussicht. Laufleistung 40 000KM
Baujahr 1977. Das Motorrad ist in einem guten gebrauchten unrestaurierten Zustand. Preisvorstellung ca. 2800 Euro. Ich habe in einem Italienischen Forum von einer 3 1/2 T gelesen mit einer Laufleistung von 100 000Km,
Das diverse Faktoren die Lebensdauer beieinflussen ist mir klar. Eigentlich nimmt es mich wunder wie viele KM haben eure Motorräder drauf. Ohne Motorrevision.
Vielen Dank und Ciao
Marco
Zuletzt geändert von MarcoB am Samstag 21. November 2009, 11:35, insgesamt 1-mal geändert.
MotoMorini per sempre.
gk
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Beitrag von gk »

moin marco,
na denn mal herzlich willkommen auf diesen seiten!

ich glaube so pauschal kann man deine frage eigentlich nicht beantworten. worauf willst du hinaus ???
und denk an den zahnriemen !

munter bleiben
günni
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norbert
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Beitrag von norbert »

ich denke, daß man eine 350er irgendwo zwischen 50 und 70tausend wahrscheinlich besser mal aufmachen sollte, um die Kurbelwelle zu säubern und nach den Lagerschalen etc. zu schauen.

norbert
Stefan
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Beitrag von Stefan »

Hi zusammen,

zum Thema Ölschlammbohrungen in der KW.
Da habe ich vor ca. 4 oder 5 Jahren einen Motor komplett gemacht und auch die Schlammbohrungen komplett gereinigt. (Bevor jetzt einer anfängt, ich habe eine komplette Werkstatt zur Verfügung und mache das beruflich).
Dieses Jahr war der Motor wieder da wegen Pleuelabriss (ja, scharf gefahren) und da hab ich mir das Öffnen der Bohrungen nicht verkneifen können.
Von rechts gesehen erste Bohrung war der Dreck kanpp 3mm stark, in der 2. Bohrung ca. 5mm. Die Querbohrung hat einen freien Durchgang gehabt.
Gelaufen ist der Motor ca. 15 bis 20Tkm. Er wurde wegen eines KW Lagerschadens zwischendurch einmal geöffnet, aber ohne Reinigung der Bohrungen. Öl wurde bei diesem Motor eher einmal zu oft als zu spät gewechselt und das Fahrzeug wurde immer bewegt, also war nicht stillgelegt oder so.

Normalerweise öffne ich JEDEN Morini-Motor, den ich kaufe.
Ich öffne als erstes immer die Querbohrung um die Schlammhülsen kontrollieren zu können, das bedeutet mit der Taschenlampe eine Sichtkontrolle, ob da noch eine Vertiefung ist, wo noch was Platz hat oder ob die Wellenbohrungen schon voll sind.
Persönlich würde ich einen Motor alle 30TKM zur Reinigung öffnen oder einen Ölfilter in den Hauptstrom nachrüsten (was effektiver ist, weniger Arbeitsaufwand bedingt und natürlich kostengünstiger ist).
Bisher haben noch alle Motore eine Reinigung benötigt. Die Schlammhülse ist ca. 10mm tief, nur noch so als Information.
Die beiden Inbus-Madenschrauben bestehen aus einer Blei-Butter-Legierung und drehen sich gerne rund. Etwas Wärmeeinsatz ist also durchaus angebracht, wobei das keine Garantie ist.

Ciao
Stefan
laulabiber
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Beitrag von laulabiber »

Hallo Forumisti,

meine 500-ter, scharf gefahren, hat 174.000 drauf. Motor noch nie geöffnet, 1. Kolbensatz und ein mal die Ventilsitze überschliffen.

Zu den Bohrungen. Jede Kurbelwelle hat die gleichen Ablagerungen, da überall ein 'Hub' sein muss. Also auch der Golf-Motor > wer käme da auf die Idee, das Teil alle 30.000 zu öffnen und den Dreck rauszuputzen.

Fahrt halt allerfeinste Ölsuppe und lasst endlich die Finger von den Innereien. Welche Gründe gibt es? Jedenfall's nicht das Preisargument > die 7€ pro Liter mehr (!) und dafür die 4-fache Laufleistung > und was kostet das ständige 'Aufmachen'?

Gruß, Kurt.
Sir1
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Beitrag von Sir1 »

Der hier ist auch mehr als 160.000 gelaufen und nicht geöffnet worden. Henrik (der Eigentümer) hat mal so hingeworfen kommentiert: "...am Motor ist ja nichts, das kaputtt gehen kann!" ;)
Grufti
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Beitrag von Grufti »

174000 Kilometer und Motor nicht auf? Und zieht noch?
Da staune ich. Hat die 500er schon beschichtete Alu-Buchsen? Nicasil?
Klar, daß die behäbig drehende 500er eine höhere Laufleistung erreicht.
Entspricht etwa 120000 bei der 3 1/2, was auch schon viel ist.
Der Vergleich mit dem Golf hinkt - die Ölfilter bei den Autos sind viel besser.
Die Ablagerungen in der Welle sind überwiegend magnetisch. Da kann man schon Laufbuchsen- und Getriebeabrieb wiederfinden. Ein Magnet an der Ölablass-Schraube hilft und sammelt einen Teil davon ein.
Hartmut
Wer nicht bastelt, hat schon verloren.
Struppi2
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Beitrag von Struppi2 »

Also an meinem 500er mit Gußbuchsen war bei angegebenen 43 TKm die KW völlig verdreckt.(Querbohrung max 3mm noch frei)
Über 100TKm mit Gußbuchsen kann ich kaum glauben,das entspricht ja fast 4-Zylinderniveau mit Filter.
Ohne Filter würde ich bei spätestens 50 Tkm alles zerlegen und reinigen.
MFG Micha
corsacorsaro
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Beitrag von corsacorsaro »

Hi Leute
Mein erster 500er hat auf ca. 130000 Kilometern nur einige Ringe ersetzt bekommen und zwei Auslaßventile nach Schaden.
Die Ventile waren jeweils bei 60000 und dann irgendwann bei 100000 fällig. Sprang nicht mehr an, mangels Kompression. Abgesehen von einigen Lima (Masseverbindung der Zündspule) und Zündungsausfällen (Pick-up und zwei Boxen) waren das die einzigen Schäden.
Irgendwann jenseits der 120000 fing er an zu ölen. Aus der Entlüftung, aus den Dichtflächen. Habe dann die Zylinder heruntergenommen und mir fiel ein Sammelsurium an Kolbenringresten entgegen. Unfachmännisch gegen ein Sammelsurium an gebrauchten Ringen getauscht und wieder zusammengebaut. Naja, er lief danach immerhin, aber der Motor müßte komplett überholt werden!
Wie die Kurbelwelle aussieht kann ich nicht sagen, die war nie draußen und hat 130000 ungeöffnet gelaufen. Mangels Filter immer mit synthetischem Öl und regelmäßigen Wechseln zwischen 3000 und 5000 Kilometern. In späteren Jahren hat die Disziplin nachgelassen und es wurde auch mal billigeres Öl verwendet. Würde man nun nur neue Kolben mit Ringen einbauen und die Zylinder schleifen lassen, hätte man bestimmt nicht lange Spaß an der Sache. Der Lagerschaden würde sicher nicht lange auf sich warten lassen. Also müßte der Motor auf jeden Fall zerlegt werden.
Einen weiteren Motor habe ich mit vielen "Tuningversuchen" in 120000 Kilometern mehrmals zerlegen müssen. Und die Welle war zumindest beim ersten Mal richtig voll mit Dreck, der so hart war wie ein Gußrest. Gebrauchte Wellen würde ich demnach immer komplett zerlegen.
Beide Motoren wurden nach gewissenhaftem Warmfahren immer ohne große Rücksicht bis an den roten Bereich gedreht. Beim Tuningmotor, ohne Sinn und Verstand, auch weit drüber, was ziemlich schnell Kobenschäden nach sich zog. Dieser Motor ist mittlerweile auch in allen Maßen durchgeschliffen. Beim nächsten Schaden wäre Ersatz fällig!
Beide Motoren haben ihren Ehrenplatz im Museum gefunden.
Fazit: 100000 sind mit sehr guter Pflege möglich, dann ist aber spätestens eine Komplettrevision erforderlich!
Ciao Dirk
Immota fides. Nec aspera terrent
gk
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Beitrag von gk »

was hab ich so über die jahre markenübergreifend beobachten können ?

ich glaub in mancherlei hinsicht sind wir schon (internetz sei dank) viel zu vorsichtig geworden. schließe mich da nicht aus, obwohl ich auch bei mir ein abstumpfen über die letzten jahren feststellen kann. der seitenventiler und meine wasserleiche haben da nicht unwesentlich zu beigetragen.
aber mann kann ja heutzutage nach allem scheiß und nach jedem worst case gockeln , wie war das denn früher?
wenn ich so sehe, wie gut doch die meisten moppeds (egal ob neu oder schon seit 60 jahren zugelassen) in meinem bekanntenkreis mit nur der nötigsten wartung laufen. da wird mangels größerem technischen interesse für konstruktive schwächen keine kurbelwelle gereinigt, keine schleuderbleche getauscht , selten ventile eingestellt (was , hab ich erst vor 30000km . kommste doch immer so scheiße dran ....), mal `ne zündung abgeblitzt? wie geht das? .......und und und
die dinger laufen irgendwie immer und oft besser als bis ins kleinste detail restaurierte vergleichmoppeds. wenn ich dann bedenke, welchen kosten- und zeitaufwand ich bei meinen fahrzeugen oft betrieben habe,war das für mich eigentlich immer unbegreiflich , manchmal gar ärgerlich
munter bleiben
günni


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