Altes Öl aus dem Motor rauskriegen

Neue Kolben für mehr Pferdchen?

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dreieinhalber
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Beitrag von dreieinhalber »

Muß zum Vorredner schon einiges Anmerken (auf alle Punkte, die unrichtig sind, kann und möchte ich allerdings nicht eingehen ...):

Zum Bilden einer eigenen Meinung verweise ich z.B. auf:

http://www.motorenlexikon.de/?I=4845&R=M

Vorredner: Oft Ölwechsel machen sei schlecht, weil Verschleißschutzadditive "Zeit" brauchen, um sich abzulagern:

Grundlegend falsch, EP-/AW-Additive lagern sich unter Verschleißbedingungen (d.h. bei Vorhandensein von Mischreibung, dann der Fall, wenn der hydrodynamische Schmierfilm durchgedrückt wird) SOFORT an den belasteten Stellen ab. Durch die an diesen Stellen entstehende extrem hohe Temperatur gehen diese Stoffe mit Eisen- und Aluverbindungen der Reibpartner eine chemische Verbindung ein, die äußerst verschleiß- und druckbeständig ist. Desto hochwertiger das Motoröl, desto besser sind diese EP-/AW-Additive (weil teuer). Im laufe der Zeit nimmt daher die Konzentration dieser Additive im Motoröl zwangsweise ab. Am besten wirken sie somit bei frischem Motoröl, diese schmiert auch wegen anderer Faktoren am besten (d.h. besser als zunehmend gealtertes Öl). Schmierfähigkeit des Öls wird zunehmend schlechter wegen: Verschleiß der VI-Verbesserer, oxidative Alterung durch hohe Temperaturen, Kraftstoffeintrag, Eintrag von Verbrennungsrückständen, Feuchtigkeit und Staub aus der Verbrennungsluft, Eintrag von Abrieb aus Mischreibung etc. Frisches Motoröl schmiert somit am besten.
Siehe http://www.motorenlexikon.de/?I=5172&R=M
dreieinhalber
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Beitrag von dreieinhalber »

Allgemein wird ja die Meinung vertreten, daß die (Eisen-/Stahl-)Ablagerungen in der Kurbelwelle erst durch das Fehlen des Ölfilters ermöglicht werden (weil dieser Abrieb eben nicht ausgefiltert wird). Daher wird oft auch empfohlen, daß für die alten Morini-Murln (=Motore) modernes PKW-Hochleistungsmotoröl aufgrund seines hohen Schmutztragevermögens nicht geeignet ist.

In der Realität stellt es sich allerdings ein wenig anders dar: Der im Motor entstehende Abrieb an Metallen ist größenmäßig kleiner als die Filtergröße der gängigen Motorfilter (siehe: http://www.motorenlexikon.de/?I=9093&R=M). Der sich in der Kurbelwelle festsetzende Abrieb könnte somit auch durch einen Haupstromfilter nicht vemieden werden. Die oft aus mangelnder Kenntnis dieser Sachverhalte empfohlene Verwendung minderwertiger (Baumarkt-)Öle verstärkt den Ablagerungseffekt weiter, weil diese Öle zu einem starken Verschleißanstieg (im Vergleich zu Hochleistungsölen) führen und damit die Menge an Metallabrieb im Motoröl wesentlich erhöhen. Die "Reinigung" des Motoröls kann nur durch Ölwechsel erfolgen. Siehe: http://www.motorenlexikon.de/?I=4916&R=M
Damit sind wir wieder beim von mir schon früher empfohlenen häufigen Ölwechsel (bei mir haben sich Intervalle von ca. 2000 km bewährt).
Zuletzt geändert von dreieinhalber am Montag 30. August 2010, 19:59, insgesamt 1-mal geändert.
suppenkasper
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Beitrag von suppenkasper »

dreieinhalber hat geschrieben:
1.Zum Bilden einer eigenen Meinung verweise ich z.B. auf:
http://www.motorenlexikon.de/?I=4845&R=M

D.h. "eigene" Meinung beziehen wir dann aus dem Internetz - wohl der Widerspruch in sich.

2. Vorredner: Oft Ölwechsel machen sei schlecht, weil Verschleißschutzadditive "Zeit" brauchen, um sich abzulagern:

Nachredner: nicht richtig gelesen oder verstanden oder beides; egal; nicht kopieren, sondern kapieren

3. Grundlegend falsch, EP-/AW-Additive lagern sich unter Verschleißbedingungen (d.h. bei Vorhandensein von Mischreibung, dann der Fall, wenn der hydrodynamische Schmierfilm durchgedrückt wird) SOFORT an den belasteten Stellen ab.

Durch aufwendige RNT Versuche meßtechnisch belegt, tun selbige dies eben NICHT. Steht halt nicht in Basshuysens trivialliterarischem Werk

4. Durch die an diesen Stellen entstehende extrem hohe Temperatur gehen diese Stoffe mit Eisen- und Aluverbindungen der Reibpartner eine chemische Verbindung ein, die äußerst verschleiß- und druckbeständig ist. Desto hochwertiger das Motoröl, desto besser sind diese EP-/AW-Additive (weil teuer). Im laufe der Zeit nimmt daher die Konzentration dieser Additive im Motoröl zwangsweise ab. Am besten wirken sie somit bei frischem Motoröl, diese schmiert auch wegen anderer Faktoren am besten (d.h. besser als zunehmend gealtertes Öl). Schmierfähigkeit des Öls wird zunehmend schlechter wegen: Verschleiß der VI-Verbesserer, oxidative Alterung durch hohe Temperaturen, Kraftstoffeintrag, Eintrag von Verbrennungsrückständen, Feuchtigkeit und Staub aus der Verbrennungsluft, Eintrag von Abrieb aus Mischreibung etc. Frisches Motoröl schmiert somit am besten.
Siehe http://www.motorenlexikon.de/?I=5172&R=M

Und immer schön weiterklickern im Zwischennetz, zu Verfestigung der "eigenen" Meinung. Selbige ist ja auch grundgesetzlich verbrieft, ebenso wie die Redefreiheit. Quellenkritik braucht man nicht mehr.

Nachredner:
nachdem die Gemeinde Dein Exzerpieren von Fremdveröffentlichungen nunmehr in vollen Zügen genossen hat, wäre es vieleicht an der Zeit, Dein SELBST erworbenes, oder sogar SELBST erarbeitetes Wissen im Bezug auf vorliegenden Kontext preiszugeben.Vieleicht bist Du ja schon seit Jahrzehnten in der Motorenentwicklung tätig, hast umfassende Erfahrung in der Auslegung und Funktionserprobung von Motorenbauteilen, deren Verschleißverhalten in Abhängigkeit von den tribologischen Randbedingungen bzw Werkstoffbehandlung und -Paarung. Sei nicht zu bescheiden. Es darf gelten: "Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu versengen"
Bevor es weitere Mißverständnisse zu von Hn. Basshuysens Buch gibt:
"Ein Buch ist ein Spiegel, aus dem kein Apostel herausgucken kann, wenn ein Affe hineinblickt".
dreieinhalber
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Beitrag von dreieinhalber »

Nur soviel dazu: Man kann Expertenwissen einfach auch negieren, nur ob es dem eigenen Motor guttut, ist halt eine andere Frage.

Eigenartigerweise hat meine Dreieinhalber Sport eben KEINE Ablagerungen in der Kurbelwelle, auch ansonsten erfreut sie sich, seit sie in meinem Besitz ist, und das sind mittlerweile schon 30 Jahre, guter bis bester Gesundheit. Einige - um nicht zu sagen reichlich viele - km sind da auch schon zusammen gekommen. Und ich darf sagen, sehr geschont habe ich sie in dieser Zeit wirklich nicht. (Wenngleich ich mit dem Alter natürlich auch ruhiger geworden bin). Aber ich habe immer schon auf dem jeweiligen Stand der Technik hochwertige Öle eingefüllt und fleißig gewechselt.

Natürlich kann jeder das Öl seines Vertrauens einfüllen - auch wenn es ein Billigöl ist - und so lange drinnen lassen wie er glaubt, mein Motor ist es ja nicht ...
Erkläre Du mal, wo Du Dein Ölwissen her hast, wenn Du Dich erdreistest, einen der anerkanntesten Experten der Tribologie in Deutschland zu kritisieren und seine wissenschaftlichen Erkenntnisse als Trivialliteratur abzutun? Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Richard_van_Basshuysen
Mitautor Fred Schäfer:
Prof. Dr.-Ing Fred Schäfer, früher Leiter Motorenkonstruktion bei Audi, lehrt heute an der FH Südwestfalen das Lehrgebiet Kraft- und Arbeitsmaschinen.
Zuletzt geändert von dreieinhalber am Montag 30. August 2010, 18:56, insgesamt 1-mal geändert.
suppenkasper
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Beitrag von suppenkasper »

dreieinhalber hat geschrieben: Erkläre Du mal, wo Du Dein Ölwissen her hast, wenn Du Dich erdreistest, einen der anerkanntesten Experten der Tribologie in Deutschland zu kritisieren und seine wissenschaftlichen Erkenntnisse als Trivialliteratur abzutun?
Wenn Du die Erklärung bis jetzt noch nicht entdeckt hast, probiere es doch mal mit dem Versuch umfassender Wahrnehmung.

1. nicht gleich die Contenance verlieren
2. bis zum Ende lesen - extra für Dich ein ergänzendes Repetitorium

Bevor es weitere Mißverständnisse zu von Hn. Basshuysens Buch gibt:
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.
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Beitrag von dreieinhalber »

"Ein Buch ist ein Spiegel, aus dem kein Apostel herausgucken kann, wenn ein Affe hineinblickt"[/size].[/i][/quote]

Alles recht und schön. Es liegt mir fern, mit Dir einen unsachlichen Streit anzufangen. Ich überlasse es den anderen Forumsmitgliedern, ob es besser ist, wissenschaftliche Quellen zur Unterstützung der eigenen Praxiserfahrungen zu zitieren oder eigene Meinungen als umfassende Wahrheiten ohne wissenschaftliche UND praktische Grundlage darzustellen. Im übrigen glaube ich nicht, daß ich Basshuysen und Schäfer falsch zitiert oder auch nur im geringsten Mißverstanden habe. Fühle mich sohin nicht als Affe (obwohl Affen eh liebenswerte Viecher sind ... :-) )
Semaphorix
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Beitrag von Semaphorix »

In der Realität stellt es sich allerdings ein wenig anders dar: Der im Motor entstehende Abrieb an Metallen ist größenmäßig kleiner als die Filtergröße der gängigen Motorfilter (siehe: http://www.motorenlexikon.de/?I=9093&R=M). Der sich in der Kurbelwelle festsetzende Abrieb könnte somit auch durch einen Haupstromfilter nicht vemieden werden.
Ja hallo - wofür ist dann der Filter in meinen HaiTek-Motoren dann da?
Für in den Ölkreislauf gefalle Ventilführungen aufzusammeln? 8)
Grobe Späne habe ich in Motoren mit Gitterfiltern (Morini, VW etc.) außer in der Einfahrzeit noch nie entdeckt.
Und wie effektiv ist/war dann die Ölzentrifuge bei den Fiat-Motoren (vielleicht gibts das auch bei anderen Marken - keine Ahnung)?
Bleibt locker Jungs!

Schönen Gruß aus der Südeifel
Markus
Und wenns gleich wieder regnet geh ich vielleicht noch nen Ölwechsel machen :P
dreieinhalber
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Beitrag von dreieinhalber »

Ja hallo - wofür ist dann der Filter in meinen HaiTek-Motoren dann da?

Für den Metallabrieb in der Einpharphase und Ölkohleteilchen bzw. Grobstaubteilchen in der normalen Betriebsphase. In der normalen Betriebsphase jedoch NICHT für Metallabrieb. Dieser besitzt eine typische Größe zwischen 0,1 bis 0,5 Micrometer und ist daher viel kleiner als die Porentiefe der Ölfilter. Siehe LINK
Grufti
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Beitrag von Grufti »

Schade, hätte auch noch einige Fragen und Beobachtungen zum Thema.
Aber jetzt gehts in den Süden mit der 3 1/2. Öl (10-50) ist 2 Jahre und etwa 3000 Kilometer alt. Habe es nur etwas aufgefüllt. Hoch lebe der Ölfilm!
Hartmut
Wer nicht bastelt, hat schon verloren.
Grufti
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Beitrag von Grufti »

Grufti hat geschrieben:Schade, hätte auch noch einige Fragen und Beobachtungen zum Thema.
Aber jetzt gehts in den Süden mit der 3 1/2 T. Öl (10-50) ist 2 Jahre und etwa 3000 Kilometer alt, weil ich viel mit der S unterwegs war. Habe es nur etwas aufgefüllt. Hoch lebe der Ölfilm!
Hartmut
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Beitrag von Grufti »

Grufti hat geschrieben:
Grufti hat geschrieben:Schade, hätte auch noch einige Fragen und Beobachtungen zum Thema.
Aber jetzt gehts in den Süden mit der 3 1/2 T. Öl (10-50) ist 2 Jahre und etwa 3000 Kilometer alt, weil ich viel mit der S unterwegs war. Habe es nur etwas aufgefüllt. Hoch lebe der Ölfilm!
Bin auch geistig schon weg!
Hartmut
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laulabiber
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Beitrag von laulabiber »

Hi miteinander,

Klasse geschrieben - manche Threads.

Ohne Zweifen sind die Leiskochelgetliebe klasse - ja, wenn sie nicht richtig hergenommen werden. Ami-Markt mit der Milenhöchstgeschwindigkeit lässt grüßen - Achtung Satire!

Viele Getriebe schon gesehen, wo die Zähne richtig 'angefrssen' waren. Unter richtiger Last drücken die Zähne auf den kleinen Ölfilm und erhitzen ihn bis zum Platzen. Das ist nun meine Bemerkung, dass Motoröle beim Getriebe versagen. Daher auch meine Meinung der motorfähigen Getriebeöle.

Ich will niemand für irgendwas überzeugen. Meine Sache ist vollkommen bewährt und ich werde diese Schiene nicht verlassen. Ich wünsche auch den Billigölfahren problemlose Reisen.

LG, Kurt.
gast
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Beitrag von gast »

suppenkasper hat geschrieben:-Der Pumpe-Düserich
da bastelte man in der Einöde WOBistans Anfang des Jahrtausends eine Direkteinspritzungs-Bauform, wo mittels K-Nocken über Monsterkipphebel auf ein Ministoßstängelchen mi 13 kN pro Hub eingedroschen wird und wundert sich, daß bei systembedingt nicht vorhandener hydrodynamischer Schmierung gaaaaanz viel Verschleiß auftritt. Jetzt muß die Ölindustrie helfen und mit einer "Lang-Lebe" Superprölle das System retten. Was ist geblieben ? Ein Haufen Schrott auf der Müllhalde der Geschichte. Den Quark zum Spezialöl mit hochgezüchtetem Luftabscheidevermögen zur Genesung der
maximal möglichen Motoren Miß-konstruktion
(dabbelju) aus der KDF Werft spare ich mir aber jetzt.
uihjuihjuih

tach leute,
da wir hier ja kein automobiles forum sind, wollte ich eigentlich nicht weiter drauf eingehen. ich bin dann aber nach dem lesen obiger passage in leichtes kopschütteln verfallen und geb doch mal ganz kurz meinen senf dazu.

mit maximal möglicher motoren-mißkonstruktion wird man dem pumpedüserich leider nicht gerecht. das weißt auch du lieber peter, vorausgesetzt ihr habt bei deinem brötchengeber die konkurrenz genau und bis zum schluß unter die lupe genommen, wovon ich mal ganz fest ausgehe. macht ja jeder mal gern, wenn er es denn nötig hat und ihm selbst nichts neues einfällt. dann habt ihr mit sicherheit auch festgestellt, dass da gar nicht "gaaaaanz viel verschleiß auftritt".
mit 13kn hast du recht. die hat der kleine knochen aber auch nur bei maximalem einspritzdruck, also entlang der vollast, zu erleiden. und? was hat`s ihm ausgemacht?nüscht!das kann der bursche. sppd (siemens-piezo-pd) und letzte bosch-muster durften sogar noch mehr.die kraft haste dann beim cr halt in der pumpe wirken. irgendwo muß der druck ja herkommen.
aber über haltbare hohe drücke hat man sich schon immer bei der konkurrenz gewundert. es gab schon einige verdutzte gesichter, wenn sie von den spitzendrücken einiger konzepte aus der kdf-werft erfahren haben. es gibt ja hersteller, die trauen ihren konstruktionen selbst heute nicht mehr als 150 bar spitzendruck zu. vielleicht kann man in der einöde ja doch etwas?

zurück zur rumpeldüse.
warum hat sich damals die kdf-werft für diese "mißkonstruktion" entschieden?
wie so oft gibt es ganz am anfang erstmal `nen konzeptvergleich.
dem konnte das noch in kinderschuhen steckende cr -system wohl nicht stand halten.
warum ? die injektoren und pumpen hielten nicht. (so`n süddeutscher hersteller ohne propeller hat damals noch, oder besser bereits, in serie massenweise injektoren im zuge der inspektionen getauscht, ohne es dem kunden zu erzählen. leidet ja das imääätsch drunter. grund waren unter anderem ausgeschlagene nadelsitze und somit inkontinente injektoren.)
ein weiteres ko-kriterium war der damals bis zu 20 % höhere verbrauch
im schwachlastbereich. das wollte und konnte WOBistan seinen bisherigen verbrauchsverwöhnten verteilereinspritzkunden nicht zumuten. :wink: da ist man dann doch lieber den zu der zeit sicherern und auch teureren weg gegangen. hatte ja schließlich auch eine neugestaltung des zyl.-kopf zur folge.

und was war nur der vorteil der knödelspritzen werden sich einige fragen ?
verbrauch hatten wir bereits erwähnt. hab schon lange keine 195 mehr gesehen. laufzeitstabiler waren sie auch. aber ein nicht unwesentlicher vorteil war der rampenförmige einspritzverlauf der pumpedüse über den sich motor und emissionen freuen. den bekommt der cr leider heute noch nicht ganz hin. schön war er, der k-nocken. peter, ich hoffe , ihr hattet auch `ne indizierung an eurem versuchskaninchen. bestimmt.
das hatte dann auch zur folge, dass man als erster hersteller selbst mit einem 2ventilkopf euro 4 grenzwerte einhalten konnte. das ganze auch ohne dpf.

und warum ist der pumpedüserich dann doch gestorben?
auch hier gibt es licht und schatten. er bietet halt nicht die freiheitsgrade bei der einspritzgestaltung, die für eine "moderne abgasnachbehandlung" nötig wären. da hätte man aber sicher auch noch eine ganze weile gegenhalten können, denn die P 2 mit druckspeicher und zweitem ventil stand bereits in den startlöchern.
letzten endes gab es dann zu dem zeitpunkt der beerdigung bereits 2 konkurrierende einspritzsysteme in einem konzern und man hat sich dann doch für das billigere, tschuldigung preiswertere, und sicher auch zukunftssichere entschieden. macht ja auch sinn.

aber zu behaupten, der rumpeldüserich wäre die "maximal mögliche Motoren Miß-konstruktion" ist aus meiner sicht, der jahre lang applikativ mit dem system arbeiten und so einige motoren über mehrere tausend stunden begleiten mußte, schlichtweg falsch. sorry.

ist doch auch mal schön und macht die ganze fahrzeugentwicklung viel spannender, wenn man es sich leisten kann, nahezu allein gegen den mainstream der ganzen pkw-sparte zu schwimmen.
wenn man dann mit politisch fragwürdigen entscheidungen bzw. grenzwerten ausgebremst wird.... okay. das konnte vor fast 2 jahrzehnten noch keiner so genau erahnen.

und zu guter letzt zählen wir mal alle wirklich innovativen automobilhersteller der letzten jahre zusammen. sehr viele fallen mir da nicht ein

gute nacht
Zuletzt geändert von gast am Donnerstag 2. September 2010, 20:36, insgesamt 1-mal geändert.
dreieinhalber
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Beitrag von dreieinhalber »

Wir sollten wieder weg vom Autothema kommen. Es ist allerdings ein Irrglaube, daß der VW-Konzern der große Innovater im Bereich Motoröl war. In Wirklichkeit kommt der wesentliche Anschub von Mercedes-Benz. VW hat sich z.B. Anfang dieses Jahrzehnts mit den abgesenkten HTSH-Ölen ziemlich aufs Glatteis begeben. Jetzt ist man mit den neuesten VW-Ölnormen wieder mehr oder weniger auf die Mercedes-Linie eingeschwenkt (vorher gab es - höchstwahrscheinlich auch ölbedingt - sehr gehäufte Fälle kapitaler Motorschäden). Daher nach wie vor meine Empfehlung, sich bei jedem Ölgebinde anzuschauen, ob MB bzw. Mercedes-Benz 229.5 oder 229.51 oder zumindest 229.3 drauf steht.

Gruß Dreieinhalber
suppenkasper
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Beitrag von suppenkasper »

Hai Gast,
gast hat geschrieben:
suppenkasper hat geschrieben: Den Quark zum Spezialöl mit hochgezüchtetem Luftabscheidevermögen zur Genesung der
maximal möglichen Motoren Miß-konstruktion
(dabbelju) aus der KDF Werft spare ich mir aber jetzt.
tach leute,
....
mit maximal möglicher motoren-mißkonstruktion wird man dem pumpedüserich leider nicht gerecht ....

Mit MMM war ja auch gar nicht der PD gemeint, selbiger hatte auch nicht das geringste Problem mit seinem Ölhaushalt - und das war eigentlich das Thema - (zumindest die Massenware). Dies bezog sich auf eine andere "märchenhafte" Konstruktion, deren Konzept, der Sage nach, auf einem Bierdeckel oder ähnlichem Fetzen Papier das elektrische Licht der Welt erblickte.

....
es gibt ja hersteller, die trauen ihren konstruktionen selbst heute nicht mehr als 150 bar spitzendruck zu. vielleicht kann man in der einöde ja doch etwas?

Soooo viele sind das aber nicht mehr, wenn Du von den publizierten Mdmax Werten, auf etwas anderes werden wir uns hier natürlich nicht beziehen, mal auf pmax rückrechnest. Wer will eigentlich viel pmax ? Von viel pme hat man mehr ;-) [ /b]
.....

und was war nur der vorteil der knödelspritzen werden sich einige fragen ?

Da ist wieder was verrutscht: es heißt "Knödelpressen" und bezog sich auf ein südländisches Produkt cis alpina (von Norden aus gesehen), dessen bevorzugte Zylinderanordnung in einer historischen Bürde begründet liegt
....

und warum ist der pumpedüserich dann doch gestorben?

Mechanisch war es ja auch kein Pläsir - stand selbst mal am FFurter Kreuz, in der Baustelle, zur Rush Hour, mit gerissenem Riemen (wohl keine Singularität) - das nimmt man dann schon mal persönlich... 195g sind mittlerweile auch wieder schwieriger geworden. So toll ist der Wert eh nicht: JUMO205 -> 218g anno 1936 !!!

....

aber zu behaupten, der rumpeldüserich wäre die "maximal mögliche Motoren Miß-konstruktion" ist aus meiner sicht, der jahre lang applikativ mit dem system arbeiten und so einige motoren über mehrere tausend stunden begleiten mußte, schlichtweg falsch. sorry.

Nochmal: MMM bezog sich auf eine andere Motorenbaureihe, die näherungsweise nach dem Gleichraumprozess arbeitet und deren größter und zugleich einziger Vorteil im geringen Kistenmaß zu finden ist

......
und zu guter letzt zählen wir mal alle wirklich innovativen automobilhersteller der letzten jahre zusammen. sehr viele fallen mir da nicht ein

und immer, wenn ich mal wieder im Deutschen Museum war, speziell in der Flugmotorenabteilung, fällt mir gar keiner mehr ein.


Back to square

was hat das alles mit Morinis zu tun, die ca 1973 auf den Markt kamen, demzufolge Ende der 60er Jahre entwickelt wurden ?
Moderne Öle in einer alten Motorkonstruktion sind nichts grundsätzlich Verwerfliches. Ein bis in die Puppen überfrisierter Brabham Repco V8 oder ständig an der Grenze zum Hitzetod operierender BRM H16 wären seinerzeit wohl sehr dankbar gewesen, für die Temperaturstabilität, das Viskositätsverhalten und die Additivierung moderner Öle, aber ein (im positivsten Sinne!) Bauernmotor wie der MM V2 ? Der "sieht" doch die Vorteile gar nicht, weil ihm die Betriebsbedingungen (siehe vorgenannte Spezialsymptombekämpfungshistorien) , in denen diese ganzen Superpröllen wirken könnten, erspart bleiben. Gegebenenfalls geht der Schuß eher nach hinten los, wenn tatsächlich die ausgelobte Reinigungswirkung bei einem zuvor NICHT innerlich mechanisch gereinigten Motor einsetzt (Kausalkette wurde bereits weiter vorne dargelegt und zur Wahrnehmung freigegeben). Das kann aber nur der Praktiker nachvollziehen, der mal eigenhändig mindestens eine MM Welle in den Fingern hatte und die Ablagerungen in Kurbelwange UND Hubzapfen bewundern konnte. Aber auch diese Realität wird durch einen ex Cathedra philibusternden Schaukelstuhlstrategen immer negierbar sein.
Antworten

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