Mit freunldlicher Genehmigung von Fr. Anita Beutelhauser: Sie schrieb für die Laberzeitung und Mittelbayerische. Zudem einige Bilder aus dem Artikel
Heiligtum der Morinifahrer in Unterlaichling
Über 130 Morestinis aus aller Welt in Unterlaichling
Schierling/ Unterlaichling (ab) Die kleine Ortschaft im Osten der Gemeinde Schierling war am Wochenende von Motorradfans aus aller Welt belagert. Am Freitag begann das Treffen am Samstagmittag waren schon über 130 gemeldet. Die Laichlinger waren über den Besuch begeistert, „ganz schön was los hier“ und boten in einer Scheune zig Übernachtungsplätze an. Die Gastwirtsfamilie Wolff sorgte für die nötige Verpflegung. Statt fand nämlich das internationale Moto Morini Treffen, organisiert von den heimatlichen Morinifans Ronald Remek und Markus Schinhanl.
Fuhr der Besucher am Wochenende von Schierling kommend in das Dorf Unterlaichling, musste ihm sofort links der zugeparkte Hof der Familie Wolff ins Auge fallen. Über hundert Moto Morinis und ein paar Gastmotorräder waren dort aufgestellt. Darunter tummelten sich die Besitzer selbiger zum Austausch, in einem Organisationszelt konnte sich jeder den nötigen Überblick verschaffen, am Rande grillte Familie Wolff und in der Scheune war die Theke für Kaffee und Kuchen, Biertische und eine Menge an Informationen aufgebaut. Ein stimmungsvolles, ruhiges, angenehmes Bild bot sich - keine Hektik, keine laute Musik nur Interesse an den Maschinen und das Treffen alter Bekannter. Darum waren diese Leute hier.
Die Fans dieser italienischen Motorradmarke kommen aus Dänemark, Niederlande, Frankreich, Spanien, Italien, Österreich und natürlich aus ganz Deutschland. Auf der Landkarte im Informationszelt sorgte Manfred Lorber aus Österreich, das jeder Herkunftsort auch abgesteckt wurde. Und es gab viele Besonderheiten zu entdecken, gut, dass der Verein so eine Art Pressesprecher hat, Christian Liebster, der den interessierten Laien herumführt. Besondere Besucher waren etwa Søren Hansen, aus Dänemark stammend, der bevor er nach Unterlaichling kam, noch kurz zu einem kleineren Treffen nach Sizilien fuhr, „war ja fast auf dem Weg“ und so an die 7000km im Sattel war. Oder Vicente Navarrro, aus Spanien, der die Morini-Treffen in Spanien organisiert, über 1500 km fuhr er bis nach Unterlaichling. Eine Medaille war ihm sicher, aber er meinte: „The medal belongs to the Morini“, und hängte sie ihr stolz um. Der älteste Teilnehmer kam aus Remscheid, Hartmut Dicke (73), seine Frau Iris Handke begleitete ihn auf einem eigenen Fahrzeug. Wie kommt man nun gerade zu dieser Motorradmarke, von der die meisten nicht nur ein Bike besitzen? Auch Hartmut Dicke hat acht Stück davon zu Hause, andere haben 25, 40 Stück. Werner Wilhelmini aus Wiesbaden, hat das Ziel eine komplette Modellpalette zusammen zu kriegen, zehn Stück fehlen im noch dazu, 25 hat er schon. „Ich kaufe im Herbst, richte sie über den Winter her und fahre sie im Frühjahr aus- ist doch wunderbar!“ Die Morinis hätten eine außergewöhnliche Konstruktion, seien sehr zuverlässig, wartungsfreundlich und eigentlich für den Alltag gebaut. Sie sind leichte Maschinen, die man selber reparieren kann. „Und da sie von Hand zusammen gebaut werden, hat wirklich jede Maschine ein anderes Temperament. Man muss und will mehrere haben. Das geht gar nicht anders “
An die 600 Moto Morinis sind in Europa zugelassen. Wie viele Stücke existieren, lässt sich allerdings schlecht daraus ablesen, da viele Inhaber, eben mehrere Räder besitzen. Jedes Jahr findet ein großes internationales Treffen statt. Das ist das „Heiligtum der Morestinis“. Den Termin merke sich jeder vor. Das Treffen finde immer woanders statt, so lernten die Fans die Länder kennen. Deshalb wirken die Treffen auch so familiär, die Leute kennen sich, freuen sich, sich wieder zu sehen und tauschen Informationen zu den Maschinen aus.
Am Samstagnachmittag geht es auch noch auf eine Rundfahrt. Alle vier Landkreise werden abgefahren, bei der Lage Schierlings, sind das nur 30 Kilometer. Einen Lumpensammler aus Laichling, Thomas Massinger haben sie auch organisiert. Tatsächlich musste er jemanden aufsammeln. „Der hätte nach seiner persönlichen Pause einfach nicht mehr nach Hause gefunden- und die konnte er leider nicht aufschieben.“ Macht nichts, es wurde ja an alles gedacht.
Noch einen Abend mit Grill und Lagerfeuer, einen Morgen mit Weißwürsten und der Abbau der Zelte begann. Nach und nach verabschiedeten sich die Morestinis - Unterlaichling war wieder sich selbst überlassen- schön war es.
Bilder:
Søren Hansen aus Dänemark war vorher noch in Sizilien
Vicente Navarrro aus Spanien verleiht die Medaille seinem Gefährt
Am Samstagnachmittag ging es zur Ausfahrt- sehr dunkle laute Töne begleiteten die Truppe
Dank galt der Wirtsfamilie Wolff für die optimale Verköstigung
Wenn was fehlte, war Erste Hilfe vor Ort
Ältester Teilnehmer war Hartmut Dicke (73) aus Remscheid
Auf der Karte zeigte Manfred Lorber woher die Teilnehmer kamen
Ein einmaliger Blick, die Morinis im Hof der Familie Wolff
Liebevolle Notiz auf einer Morini
Hat sich wohl jemand über einen Blitzer geärgert