Probefahrt mit MM 3 1/2 -läuft nicht sauber

Neue Kolben für mehr Pferdchen?

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Wolf1
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Probefahrt mit MM 3 1/2 -läuft nicht sauber

Beitrag von Wolf1 »

Hallo Morinisti,
heute war es endlich soweit: mit roter Nummer bei schönstem Wetter die erste Probefahrt.
Problem: beim Beschleunigen nimmt meine MM relativ unsauber das Gas an, akkustisch hört sich das wie "Viertakten " an. (Zweitaktfahrern dürfte der Begriff bekannt sein). Drehe ich das Gas weiter auf zieht die MM fast normal hoch- ich habe das aber nicht so oft gemacht, da sich das alles irgendwie mühsam und unsauber anhört.
Beim Stand im Leerlauf nimmt der Motor ohne Last das Gas gut an.

Den Leerlauf habe ich ( unterwegs)nach Gehör eingestellt, da der DZM z.Zt. nicht funktioniert- dabei habe ich die LL-Gemischschraube 1 Umdrehung herausgedreht, die restliche Korrektur dann über die Gasschieberanschlagschrauben.

Das linke Auspuffrohr zeigt geringfügig mehr Trend zur dunklen Verfärbung duch die Abgase- die rote Lackierung innen kann man aber noch sehen, rechter Topf bleibt "sauberer".

Anspringen klappt meist nach dem zweiten Tritt (vorher 1 x ohne Zündung durchtreten)- ohne Choke! Mit Choke würde die MM eher absaufen- das habe ich jetzt festgestellt.
Bedüsung ist original und die Nadeln hängen in der zweiten Nut. Nadenl und Zerstäuber sind neu, Dichtungskit neu, Vergaser top gereinigt im US-Bad.
Ansaugbälge ok. Sprit neu. Luftfilter ausgeblasen.

Vor der Reinigung und dem Zerlegen habe ich mir die LL-Gemischraubenstellung vom Vorbesitzer notiert: 1/2 Umdrehung draussen.
(WHB sagt 3/4 und Hr.Tritsch nennt 1 Umdr.)

Meine Bedüsung: HD 112, LLD 50, Zerstäuber 260 (neu, hat auch zwei Luftbohrungen mehr- alte Ausführung nicht mehr erhältlich), Nadel E17, Start Düse 50. Schwimmer i.O., Schwimmernadeln neu inkl. Sitz.

Zündung wurde vom Vorbesitzer bei Fa. Tritsch überprüft.
Zündkabel vom hinteren Zylinder geht zur linker Zündspule, Zündkabel vom vorderen Zylinder zur rechten Zündspule.
Beim Fahren sind keine Fehlzündungen aufgetreten, weder beim Beschleunigen noch bei geschlossenem Gasgriff/Schiebebetrieb.

Bischen viel Text- hoffe aber, daß die Informationen aussagekräftig genug sind, vielleicht habt Ihr den entscheidenden Tipp, vielleicht ist es nur eine Kleinigkeit aber ich bin halt noch "Neuling" auf der MM 3 1/2T.

Grüße
Wolfgang
ipeco85
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Beitrag von ipeco85 »

Hallo Wolfgang,
Lieber Leidensgenosse, das ist so eine Sache mit den Gebrauchten ..
Mir ist's vor 2 Jahren ähnlich gegangen. "Neue" gebrauchte 3 1/2T - anfangs ging sie für mich erst einmal wunderbar, bis ich halt auf die diversen Besonderheiten draufgekommen bin:

Könntest du auch checken:
1. undichte - gerissene Absauggummis. Test: mit Bremsenreiniger im Leerlauf ansprühen, Motorlauf darf sich nicht verändern.
2. Kerzen und Kerzenstecker prüfen (kein "R" Typ, d.h. kein oder kleiner Serien-Entstörwiderstand)
3. Köpfe und Ventilspiel prüfen - bei meiner war beim hinteren Kopf so ziemlich alles hin:
Ventilführungen ausgeschlagen und Stösselstange locker (merkt man leider erst, wenn man den Kopf abbaut und die Federn aushängt - geht aber leicht - ohne Motorausbau),
Kerzengewinde hin - sh. Bild im "Elektrik" Forum),
Auspuffgewinde hinüber ..

Ich möchte dich nicht beunruhigen, ich bin mit Mängeln 2 Jahre gefahren, das Motorrad ist echt fehlertolerant, aber wenn du genau wissen willst, was da alles schlummert, musst du leider hineinschauen.

Mit der Zündung hatte ich bisher gottseidank noch keine Probleme.

Ich hab' mir auch alle LaStregas gekauft, das ist ein wunderbares Nachschlagewerk bei praktisch allen Problemchen, die da so auftreten können.

So langsam werde ich sehr vertraut mit der Kleinen und sie ist ein wunderbares Motorrad - trotz ihrer 40 Jahre. Also Kopf hoch und - mit Köpfchen- schrauben, mit der Zeit läuft sie dann auch super und zuverlässig.

Viel Glück
Peter
Robert Reuter
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Beitrag von Robert Reuter »

Ich bin zwar möglicherweise nicht berufen, hier was zu schreiben...

Wolfgang, Du schreibst, dass die Maschine im Stand gut Gas annimmt und dass sie bei höheren Drehzahlen auch wieder besser aus den Pötten kommt. Denk doch mal dran, dass manche/viele Morinis bei 4000 bis 5000 U/min ein ominöses Drehmomentloch haben.

Bei mir sah das oft genauso aus wie wohl bei Dir. Ich bin eine gerade Autobahn lang getuckert, die dann leicht anstieg. Wenn ich da im Drehzahbereich um 4500 U/min war, wurde es total zäh, Gas geben hatte keine Wirkung, das Krad hörte sich gequält an. Ich habe dann einen Gang, manchmal zwei zurückgeschaltet und mich über die 6000 U/min-Grenze gequält - dann gings wieder besser.

Das Drehmomentloch kann man durch sorgfältiges Synchronisieren abmildern. (Werner kann das gut, mit dem Twinmax. Aber auch mit Unterdruckuhren habe ich das ganz gut hinbekommen).

GAR KEIN Drehmomentloch habe ich mehr, seit ich die VHB-Vergaser abgeschraubt und durch Kanguro-Vergaser (VHBZ) ersetzt habe. Diese haben einen Verbindungschlauch, den die VHBs nicht haben. Auch der Leerlauf ist seitdem toll stabil.

Grüße, Robert
Wolf1
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MM 3 1/2

Beitrag von Wolf1 »

Denk doch mal dran, dass manche/viele Morinis bei 4000 bis 5000 U/min ein ominöses Drehmomentloch haben.
Hallo Robert,
das unsaubere Verhalten spürt man meist beim Beschleunigen- da bin ich ja noch nicht in dem von Dir erwähnten Drehzahllochbereich von 4-5000 UPM.
Da muss ich weiter grübeln...

@Peter:
Zündkerzengeschirr scheint original zu sein- wie erkennt man den sog. "R"-Typ-Kerzenstecker eigentlich?

Eigentlich sollten doch die normalen MM 3 1/2 Motoren mit den
Ori.VHBZ
25S laufen- die VHBZ der Kanguro hätte man ja bei Morini damals gleich überall verbauen können, oder liege ich da falsch...?
Was bewirkt der Verbindungsschlauch bei den Kanguro VHBZs?

Grüße
Wolfgang

Edit: bei mir sind VHBZ25S verbaut- der Verbindungsschlauch ist bei mir der Spritschlauch, meintest Du das Robert?
ndi
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Beitrag von ndi »

Hallo Wolf,

es geht nicht um den Sprit-Schlauch, der nach unten und rüber geht, sondern um den in der Mitte, der geht über den Vergaser zum anderen Versager und gleicht den Unterdruck aus.

http://www.hofmann-andi.de/MoriniWebsit ... n=download

Der schwarze in der Mitte.

Grüße
Andi
Andreas
http://www.hofmann-andi.de
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Robert Reuter
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Beitrag von Robert Reuter »

Mit VHBZ/VHB bin ich schon öfter durcheinander gekommen...

Es ist so, wie Andi schreibt: Gemeint ist der nach oben abgehende Verbindungsschlauch. Warum Morini diese Vergaser nicht allen Maschinen spendiert hat, weiß ich nicht. Knopi und ich haben mit diesen Vergasern jedenfalls beste Erfahrungen hinsichtlichtlich Leerlauf und Motorlauf gemacht.

Es gibt auch die Ausweichlösung, zwischen den Gummiansaugstutzen einen Verbindungsschlauch zu legen.

Gruß, Robert
ipeco85
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Beitrag von ipeco85 »

Da fällt mir ein, wie ich noch die alten VHBs dran gehabt habe, die ohne Unterdruck- und Entlüftungsanschlüsse, war sie
1. empfindlich auf Seitenwind
2. sehr empfindlich auf zu große Hauptdüsen, da hatte sie auf einmal ein Riesenloch im mittleren Bereich und war praktisch unfahrbar.
Probier doch einmal eine Hauptdüse eine Nummer kleiner. Ausserdem macht es einen Unterschied, ob der Luftfilterkasten offen oder geschlossen ist.

LG
Peter
Wolf1
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MM

Beitrag von Wolf1 »

@Robert:
der Verbindungsschlauch zwischen den Ansaughutzen könnte eine (preiswertere) Alternative zur Beschaffung von Kanguro VHBZs sein....
Hast Du das schon mal gemacht, bzw. gibt es da irgendwo ein Bild?

@Peter:
Luftfilterkasten ist geschlossen, bzw. original.

@Andi: Danke für´s Bild.

Mal sehen, was noch so kommt. Vielleicht teste ich mal zuerst nochmal die
Einstellung vom Vorbesitzer (1/2 Umdr. LL-Gemischschraube).

Grüße
Wolfgang
Robert Reuter
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Beitrag von Robert Reuter »

Scan aus LaStrega Nr.97

Bild
Wolf1
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Beitrag von Wolf1 »

Hallo Robert,
danke für das scan-Bild. So wie es aussieht, habe ich evtl. ein Paar VHBZ 25 mit den Unterdruckanschlüssen im Zulauf, das wird noch geklärt.

Ich werde (nach meinem Kurzurlaub nächste Woche) auch nochmal die Schieberstellungen überprüfen und die Ansauggummis ebenfalls.

Off topic:
habe heute meine Benelli 250 2C getestet- sie hat die gleichen Vergaser (VHBZ25 S und D) wie meine MM, kommt aber ohne die Unterdruckverbindung aus, beim 2-Takter ist das auch wahrscheinlich nicht erforderlich.

Grüße
Wolfgang
Wolf1
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Beitrag von Wolf1 »

kleines feedback:

habe heute beim Wechsel der hinteren Ventildeckeldichtung geshen, dass das Ansauggummi vom Vergaser des hinteren Zylinders zum Luftfilter hinter der Schlauchschelle durchgerissen ist, d.h. man kann durch Drücken den grauen Vergaseransaugtrichter sehen. Am vorderen Zylinder fängt das Gummi ebenfalls an einzureissen- ist aber noch nicht "durch".

Habe mal neue bestellt- vielleicht kann das auch eine der Ursachen für "unsaubere" Gasannahme sein.
Zum Gummiwechsel (hört sich ja irgendwie schlüpfrig an....) werde ich dann auch die vorderen Ansauggummis prüfen- äusserlich schauen sie topp aus.
Schieberstellungen werde ich dann auch nochmal kontrollieren.

Die Kanguro-Vergaser habe ich z.Zt. zerlegt und "weichen" im Reinigungsbad ein. Nach Überholung dieser werde ich sie mal probehalber einbauen- vielleicht bringt´s ja etwas.
Grüße
Wolfgang
Wolf1
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Beitrag von Wolf1 »

Hallo nochmals,
langsam bekomme ich die Krise mit meiner 3 1/2T- der Bock läuft immer noch nicht sauber- viel zu fett: Kerzen schwarz, Auspuffenden rußig!
Habe die Nadel in die oberste Kerbe gehängt, Leerlaufdüse von 50 auf 48 verkleinert, GRS auf eine halbe Umdrehung eingedreht, den originalen Zerstäuber K260 neu eingebaut. (Das waren die telefonischen Tipps von W.Tritsch). Alle Ansauggummis sind topp, haben keine Risse.
Nix hat sich verbessert, ich glaube ich schieb das Ding in die Ecke.....habe bald keine Lust mehr...
Grüße
Wolfgang
Sir1
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Beitrag von Sir1 »

Und wie siehst es mit den Lufis aus?
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Beitrag von Grufti »

Also nochmal,
Wolfgang, welche Schieber hast du in den Vergasern.
Steht meisten unten auf dem Schieber. 50 für 5mm Ausschnitt hinten, 40 für 4mm Ausschnitt hinten. (danke Seb)
Die 40er sind meistens in den VHBZ verbaut. Sie reichern bei Teillast das Gemisch an.
Hartmut
Wer nicht bastelt, hat schon verloren.
mantaray
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Beitrag von mantaray »

Ist die richtige schieber drin ? 50 ?
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