Ventilsitzring rausgefallen, die Zweite

Neue Kolben für mehr Pferdchen?

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Dirk Runkel
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Ventilsitzring rausgefallen, die Zweite

Beitrag von Dirk Runkel »

Hallo Gemeinde,

an meinem Kanguro Motor hat sich jetzt schon zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres ein Einlaß-Ventilsitzring verabschiedet. Letztes Jahr der vom hinteren Zylinder und letzte Woche der vom vorderen Zylinder. Das ist doch sicherlich kein Zufall. Der Motor hat jetzt 42 kkm drauf und hat im letzten Winter neue Kolbenringe spendiert bekommen.
Was mach ich falsch. Fahr ich zu mager, kann dás Ventilspiel zu gering sein. Die Mühle lief eigentlich immer gut und ich war auch der Meinung alles richtig eingestellt zu haben. Ich habe z.B. die Leerlaufgemischraube mehr oder weniger nach Gehör eingestellt, sie hat sehr selten mal nachgezündet (also schon eher mager eingestellt?). Die Einstellung des Vetilspiels (0,1 mm) ist auch noch nicht so lange her (2500 - 3000 km).

Gruß
Dirk
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Trübtauber Hain am Musenginst!
Kraweel, Kraweel!“
Twinfan
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Beitrag von Twinfan »

Hallo Dirk,

glaube nicht, dass du etwas falsch machst.

Du hast einfach Pech oder schlecht verarbeitete Köpfe erwischt.
Gruß Gerhard

Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat's gemacht.Bild
Dirk Runkel
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Beitrag von Dirk Runkel »

Ich glaube nicht dass das Zufall ist. Sind denn die Ventilsitze ein bekannter Schwachpunkt an diesen Motoren?

Ich bin seit dem ersten Vorfall eigentlich recht vorsichtig gefahren und hab Dauerfahrten mit Umdrehungen über 6000 gemieden. Meine 31/2 hat da noch nie Probleme gemacht.

Gruß Dirk
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dirtmonster
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Re: Ventilsitzring rausgefallen, die Zweite

Beitrag von dirtmonster »

Hallo Dirk,
das macht mir jetzt auch ein bissel sorgen.
1. sind durch die Verabschiedung noch grüßere Schäden entstanden ?
2. in weit kannst du sagen das dies die orginalen Teile waren oder sind diese schon mal erneuert worden ?
3. waren die Sitzringe aus Guss od. Stahl ?
Kannst du vielleicht mal ein bisschen über die Maße reden bzw. hast du solches Werkzeug wo im 1/100 Bereich mist ?
Auch wenn du die Arbeiten nicht selber ausführst, solte man an den Bearbeiter die Frage richten.
Das Erwärmen des Kopfes bzw. das einsetzen der Sitzringe in Stickst sollte doch schon üblich sein bei sauberer Arbeitweise.
Das wäre doch mal der bessere Ansatz wg. warum und wes wegen !
Ich meine wie groß ist die Bohrung im Zyl. Kopf ist-da wo der Sitzring rausgefallen sind bzw. welchen Außendurchmesser hat der Sitzring ?
Hieraus kann man die Überschneidung feststellen und hätte eine klare Aussage ob diese überhaupt gestimmt hat, das wäre dann eine ganz sachliche Aussage
"wg, zufalls Schäden" die beste Erklärung.
Möchte aber den Fachleuten aus der Szene nicht vorgreifen.
wenn ich was undeutlich geschrieben habe, gerne bzw. bitte nach fragen !
Wäre auch gerne bereit die Maßkontrolle zu übernehmen.
Grúß Frank




Dirk Runkel hat geschrieben:Hallo Gemeinde,

an meinem Kanguro Motor hat sich jetzt schon zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres ein Einlaß-Ventilsitzring verabschiedet. Letztes Jahr der vom hinteren Zylinder und letzte Woche der vom vorderen Zylinder. Das ist doch sicherlich kein Zufall. Der Motor hat jetzt 42 kkm drauf und hat im letzten Winter neue Kolbenringe spendiert bekommen.
Was mach ich falsch. Fahr ich zu mager, kann dás Ventilspiel zu gering sein. Die Mühle lief eigentlich immer gut und ich war auch der Meinung alles richtig eingestellt zu haben. Ich habe z.B. die Leerlaufgemischraube mehr oder weniger nach Gehör eingestellt, sie hat sehr selten mal nachgezündet (also schon eher mager eingestellt?). Die Einstellung des Vetilspiels (0,1 mm) ist auch noch nicht so lange her (2500 - 3000 km).

Gruß
Dirk
Klassik Enduro Mannheim
dirtmonster
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welcher Fehler war`s jetzt ?????????????

Beitrag von dirtmonster »

Hallo Dirk,
hat dir's die Sprache verschlagen !!
wir warten auf deine Antwort oder sind meine Info`s nicht verständlich ?
Bin auch überrascht das keiner von den Langzeitschraubern oder die es mal waren sich zu Wort gemeldet haben !!
Vielleicht war Urlaubszeit !!
Ich find das Thema ist doch nicht langweilig oder in welcher "Strega" schon geschrieben ?
Wir wollen doch das ganze jetzt ein bisschen analysieren, dann haben auch alle interessierten bzw. versierten MM Schrauber ein ahah Effekt.
Nur so lebt das Forum.
Sonst einfach fragen !!
So leg los
Gruß F
Klassik Enduro Mannheim
Stefan Bigalke
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Beitrag von Stefan Bigalke »

Hallo Dirk, hallo Frank,

wahrscheinlich weiß niemand, weshalb die Morinis heute häufiger die Sitze losschlagen als vor zwanzig Jahren. :?
Wenn ich mal mutmaßen darf: Das Einzige, was sich verändert hat, ist der Sprit. (Naja, vielleicht sind auch die Fahrer schwerer geworden :wink: ) Möglicherweise liegt es am fehlenden Blei oder am Alhohol oder an irgendwelchen Zusätzen, dass die Sitzringe nicht mehr halten.

In meinem Bekanntenkreis ist mal das Sitzringmaterial analysiert worden. Dabei kam heraus, dass der Stahl relativ hoch legiert ist und Bleifreisprit vertragen müsste.
Schön... stimmt ja auch: Trotz des Bleifreisprits bleibt die Kontaktfläche zwischen Ventil und Sitzring in Betrieb langlebig und stabil. Da passiert also nichts. Das heißt aber nicht, dass an diesem kritschen Teil (Der Steg zwischen den Ringen ist eher schmal und daher ist es wohl nicht einfach, eine dauerhafte Presspassung zu gewährleisten) nicht andere Problem auftreten.

Meiner Meinung nach liegt es also am Sprit. Ich kann es nicht beweisen. Bestimmt widersprechen mir viele, aber die sollen mir eine plausible andere Ursache nennen. :lol:

Mir sind ja an meiner Einzylinderzweifuffziger in einer Saison drei Köpfe kaputt gegangen. :shock: (Gut, das es kein Zweizylinder ist - dann wären es sechs gewesen :wink: ). Seitdem steht das Mopped und ich überlege, was ich anders machen soll.
Lockere Sitzringe gab es bei Morinis schon immer mal. Aber dieses gehäufte Auftreten des Problems in den letzten Jahren muss eine Ursachen haben.

Gruß, Stefan Bigalke
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Ein Leben ohne Moto Morini ist möglich aber sinnlos
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Grufti
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Beitrag von Grufti »

Hallo Stefan und Morinisti.
Hab mich bisher nicht getraut, etwas über die Ursachen der Ventilsitzschäden zu schreiben. Weil glücklicherweise dies Problem bei mir noch nicht auftrat.
Aber ich schließe mich Stefans Meinung bezüglich des bleifreien Sprits an.
Denn die Ventilsitzzone muss jetzt ohne die guten Gleit- und Dämpfungsschichten der Bleizusätze auskommen. Dabei werden die Kräfte im Ventilsitz durch Dehnung und Schrumpfung wesentlich höher, dazu kommen noch die mit der zunehmenden Betriebsdauer ausgeschlackerten Ventilführungen. Dadurch werden die Ringe einseitig stark belastet. Verzogene Zylinderköpfe sind selten, können aber auch Ursache sein.
Warum gerade die thermisch wenig belasteten Einlassventile?
Das Ventil wird im Sitz weniger gut zentriert als das kleine Auslassventil.
Bleifreier Sprit dringt in die winzigen Risse hinter den Sitzringen ein und schwächt die Pressung des Rings. (Theorie)
Der kühlere Einlassring macht die Wärmedehnung des Kopfes nicht mit, je nach dem vom Werk eingesetztem Material und ist deshalb anfälliger auf die einwirkenden Kräfte.
Vom Übermaß der Moriniringe hab ich keine Ahnung. Gefühlsmäßig würde ich für den Auslassring 0,1mm und für den Einlassring 0,15mm wählen. Für den Schrott bin ich dann selbst verantwortlich.
Ich hoffe, ich habe zu Stefans Meinung noch einige Denkanstöße hinzugefügt.
Weiterdenken!!!
Hartmut
Wer nicht bastelt, hat schon verloren.
corsacorsaro
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Beitrag von corsacorsaro »

Altes Zeug wird über das Verfallsdatum hinaus weiter bewegt. Das Material ist gealtert und Bio macht bestimmt auch etwas aus.
Habe neulich mal meine alten teile gesichtet. Alle Köpfe hatten entweder kaputte Gewinde oder Ventilsitzringe verloren, oder beides. Klaro. Und die liegen schon lange Zeiten still. Gab es früher demnach auch gehäuft.
Habe mal einen Kopf bei unserem Meister schweißen und neu beringen lassen. Lief gut, habe aber keine Bemaßungen oder Materialien mehr im Kopf. Ist mindestens 15 Jahre her.
Ciao Dirk, dersonstimmernurventileverbrannthat.
Immota fides. Nec aspera terrent
seb
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Beitrag von seb »

hallo zusammen,

ja, die häufung ist schon eigenartig.

an meinem 501er gabs den rausgefallenen sitzring auch - beim vorbesitzer.
weiß nicht, ob E oder A.

nun fahr ich meine kleine guzzi v50 bleifrei, seitdem es das zeug gibt.
auch heronbrennräume, auch eng zwischen E und A - da gibt es auch gern mal ne aufwölbung aus alu.

nur - die ringe fallen nicht raus. eher längt sich das auslaßventil.

ich tippe mal auf die kopflegierung...

grüßle
seb.
ist die morini gesund, freut sich der mensch.
dirtmonster
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Sitz oder was ??

Beitrag von dirtmonster »

MM ler + Morinisti !!
Wenn wir jetzt bei "Gefühl und F....." angelangt sind fällt mir noch was ein !
z.B.
-geschraubte Ventilsitze "Witworth" links (lh) Gewinde Einlass , rh Ausl. auch möglich mit Teflonband zur zusetzlichen Sicherung.
-geklebte mit mit spezial Bapp 2 K (Komponenten) nach Gefühl gemischt
-mit "Madenschrauben" am besten 3 Stck.DIN 417 am Umfang verteilt
hab ich jetzt noch vergessen ?
das ganze läßt sich bei Ventilführungen bestimmt auch anwenden
Dann ist auf keinem Fall ein Maßkontrolle im 1/100 Bereich notwendig
Gruß F
Klassik Enduro Mannheim
Dirk Runkel
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Beitrag von Dirk Runkel »

Ups, jetzt hab ich doch glatt meinen eigenen Thread aus den Augen verloren. Tschuldigt bitte dass ich mich nicht mehr gemeldet habe. :oops:

Meine Zylinderkopf ist schon lange wieder repariert und ich glaube der Grund für den Schaden auch gefunden zu haben.
Die Ventile wurden vermutlich schon zu oft eingeschliffen und der Verschleiß über die Jahre hat sein Übriges getan. Alles in allem hat dies dazu geführt dass die Dichtflächen zu breit wurden, der zweite Winkel war pracktisch nicht mehr vorhanden. Dies führte wahrscheinlich zum Überhitzen und somit zum Bruch der Ringe. Wie auch immer, jetzt sind beide Ventile und auch Sitze erneuert worden.

Die weiteren Schäden hielten sich in Grenzen, nur ein paar Macken im Alu des Kopfes, das hat der ZK reparierer durch planschleifen wieder hingekriegt. Den Kolben hab ich selbst mit Feile und Schmirgel verputzt und die Lauffläche ist verschont geblieben.

Jetz würde ich nur noch gerne die Ventilschaftführungen erneuern. Allerdings hat Tritsch keine da. Ich dachte ich lass mir welche drehen, da ich einen talentierten Dreher an der Hand habe, der sie mir sogar für lau machen könnte. Hat einer von Euch die Maße zur Hand oder könnte mir aus ausrangiertes Teil als Muster schicken.

Gruß
Dirk
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Sir1
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Beitrag von Sir1 »

Dirk Runkel hat geschrieben:...Hat einer von Euch die Maße zur Hand...
Zufälligerweise, ja. Reicht diese Skizze?

Bild
Dirk Runkel
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Beitrag von Dirk Runkel »

Super Søren,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Es müsste reichen. Die Presspassung werde ich an die Gehäusebohrung anpassen un die Ventilführung reibe ich auf wenn die Dinger im Kopf steckt.

Eine Frage hab ich noch:
:lol: Wie hast du deinen 2 jährigen Sohn dazu gebracht so schnell eine Skizze davon zu machen? :wink:

Gruß
Dirk (dertechnischeszeichnenschonimmerhasste)
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Werner Wilhelmi
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Beitrag von Werner Wilhelmi »

Hallo Dirk,

normaler Weise macht man erst die Führungen neu und dann die Sitze. In deinem Fall würde ich sicherheitshalber die Sitze noch einmal mit den neuen Führungen nachfräsen lassen.

Gruß
Werner
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Dirk Runkel
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Beitrag von Dirk Runkel »

Hallo Werner,

du hast vollkommen recht. Ich war auch drauf und dran, als ich die neuen Ventile bestellte und die anderen Klamotten sowiso schon in der Werkstatt waren, auch die Führungen zu erneuern. Leider habe ich damals keine bekommen. Ich wollte doch noch den Rest der Saison fahren und da das drehen lassen etwas Zeit in Anspruch nehmen wird hab ich beschlossen nicht die Reihenfolge einzuhalten.
Weisst du ob ich eine 6H7er Reibahle für die Ventilschaftbohrung nehmen kann??

Gruß
Dirk
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