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Lustverlust & Ölspur

Verfasst: Sonntag 23. Februar 2014, 18:15
von jost42
Liebes Forum,

vorletzten Sonntag habe ich eine kurze Runde mit dem Känguru gedreht und nach gut 20km konnte ich ein deutlich verändertes Motorgeräusch hören, das mit einem deutlich spürbaren Lust- bzw. Leistungsverlust einherging. Die ersten 20km verhielt sich das Moped aber wie gewohnt (und der Witterung angemessen).

Das Geräusch konnte ich aufgrund der Frequenz eindeutig dem Ventiltrieb in die Schuhe schieben und ich hab gleich mal einen lockeren Ventilsitz vermutet. Man liest hier ja so einiges im Forum.

Heute bin ich dazu gekommen, mal die Ventildeckel abzunehmen - das ist beim X3 ja schon eine größere Operation - und hab beim Einlassventil des vorderen Zylinders ein deutlich zu großes Ventilspiel entdeckt (über 1,5 mm).
Das erklärt den Leistungsverlust und das Geräusch.
Ich fühlte mich in meinem Verdacht auf lockeren Ventilsitz gleich bestätigt und hab den Zylinderkopf abgenommen ...
... war aber nichts ungewöhnliches zu sehen, auch nicht nachdem ich die Ventile raus hatte :?: außer das:

Bild

:shock:

Frage 1:
Kann sich das Ventilspiel in so kurzer Zeit so massiv verstellen, z.B. durch plötzliches Lösen der Kontermutter?

Frage 2:
Kann es vielleicht doch an einem "Ventilsitz auf Abwegen" liegen? Wie sehe ich das?

Frage 3:
Die Ölspur vom hinteren linken Stehbolzen irritiert mich schon ein wenig. Kann soviel Öl während der Demontage des ZK am Bolzen runterlaufen ... bei kaltem Motor?
Ich hab sowas bei meinen Moppeten noch nicht gesehen.

Ach so: ganz am Anfang hab ich mal Kompression gemessen, auch bei kaltem Motor: vorn 12 hinten 13 ... Messgerät kaputt?

Macht mich doch mal schlau!

Jost

PS: Außerdem schmeiße ich jetzt definitiv den Anlasser raus ... hat jemand Bedarf? Anlasser, Polrad mit Kragen, großer Seitendeckel, Starterrelais, Kabelei und Batterie ... geb ich alles ab.

Verfasst: Sonntag 23. Februar 2014, 18:55
von norbert
Heidi,

das mit dem Polrad überleg dir nochmal, es wird das Modell mit den besten Magneten sein :wink: Vielleicht lieber die Glocke abdrehen (nicht die Nieten lösen!) :wink:

Das mit dem Ventilspiel, würde ich erstmal (Prinzip Hoffnung) auf eine gelöste Einstellmutter schieben, wenn die Sitzringe noch gut aussehen.

Das mit dem Öl sieht schon komisch aus. Mitunter drückt meines Wissen (selbst nicht erlebt) Öl durch die Bohrungen der Stehbolzen hoch, wenn diese unten durchbrochen wurden. Dreh doch mal den Stehbolzen raus (naja, ist hinten beim X3 wohl kaum mal so eben möglich, oder kriegste den Zylinder runter, ohne den Motor auszubauen?). Wenn dir da ein verölter Stehbolzen entgegenkommt, ist das doch schon ein Indiz. Ich glaube, dass wenn du den mit Dichtmasse wieder einsetzt, könnte zumindest dad Problem geregelt ein.

Das dürfte aber mit dem Leistungsverlust nix zu tun haben. Das war sicherlich das Ventil! Hast du dir den Kipphebel und die Stößelstange genau angesehen?

Wird nix Schlimmes sein, da setz ich mal 3 Kugeln Eis in Dresden drauf :wink:

norbert

Verfasst: Sonntag 23. Februar 2014, 21:02
von jost42
Hallo Norbert,
vielen Dank für den Zuspruch!

Das Öl kommt aber eher von oben :? Aber wie das zwischen Mutter (am Stehbolzen), der dicken Scheibe und dem Zylinderkopf durchkommt? Völlig unklar.

Wie sieht denn ein lockerer Ventilsitz im Ruhezustand aus? Da müsste doch die Ölkohle ausgebrochen sein, oder?

Grüße an die Ostsee,

Jost

Verfasst: Sonntag 23. Februar 2014, 22:45
von Camelreiter
Hallo Jost,

bei meinem Camel nahm auch mal sehr rasch das Ventilspiel zu, sodass ich es öfters einfach nachstellte.... Nach geraumer Zeit stellte sich heraus, dass ein (oder mehrere) Gewindestäbe der Kipphebelböcke lose waren - die Gewinde im Kopf waren einfach durch und ich habe Helicoils eingesetzt die bis heute halten. Ölaustritt hatte ich aber keinen. Vielleicht geht ja beim 3 1/2er alles ein bischen enger daher... Kontrolliere doch einfach mal alle Gewindestangen der Kipphebelböcke auf deren festen Sitz.

Viel Erfolg Erhard

Verfasst: Montag 24. Februar 2014, 06:26
von jost42
Hallo Erhard,

der Vorschlag ist gut, dem geh ich mal nach.
Hatte ich gestern nicht auch das Gefühl, dass einer der Kipphebelbockbolzen nicht so schwer zu lösen war, wie die anderen? :roll:

Danke!

Schöne Woche,

Jost

Verfasst: Montag 24. Februar 2014, 10:08
von seb
hallo jost,

zu deiner frage 1: war die zugehörige kontermutter bei deiner nachschau lose? von alleine wird die ja nicht mehr fest.

zu 2: wird da das spiel nicht kleiner, wenn der sitz auswandert? rutscht er zurück, ist es wieder auf dem alten stand.

zu 3: das öl am stehbolzen ist nicht notwendig, schadet aber auch nicht, solange das noch dicht nach außen ist. der eintritt oben an der mutter wird ja nicht verhindert. eine laune der natur... deswegen würd ich den motor nicht zerrupfen.

ist an dem restlichen ventiltrieb eine abweichung zu erkennen?
ventil gelängt?
kipphebelbock lose - klar...
kipphebel und/oder stößelstange krumm? das könnte ein folgeschaden eines wandernden sitzes sein. zeigt der kolbenboden spuren eines aufsetzers?

daumendrück!

gruß
seb.

Lustverlust

Verfasst: Montag 24. Februar 2014, 20:08
von sum
Hallo Jost, hatte mal was ähnliches, bei meiner 31/2 war ein Stehbolzen v. Zylinder abgerissen, kontrolliere mal, ob der mit dem Öl locker ist. Sind normalerweise eingeklebt, gehen sehr schwer raus. Bei meiner blies beim beschleunigen die Kopfdichtung ab. gruss nach Dresden
sum