ABS-Elektronik-Gebrauchte Traummopeds
Verfasst: Mittwoch 18. Juli 2018, 10:14
Illusionen ade....Ich lass es mal wieder raus....
Im Zuge einer, sagen wir mal, "Konzeptrecherche" habe ich mich mit einigen Neufahrzeugen und deren Werterhaltung, bzw. Nutzungserhaltung beschäftigt und musste dabei, wie eigentlich bereits befürchtet, Tiefschläge akzeptieren.
Sollte man von der Idee ausgehen, dass man mit einem nagelneuen, bzw. relativ neuen gebrauchten Fahrzeug keinerlei/wenig Probleme hat so verweise ich auf die Hinweise bei den "91/2er Erfahrungen" bezüglich der Batteriequalität und den Ausfallerscheinungen im ZNS (Zentralen Nervensystem) der Elektronik. Da mir diese bereits zu Denken gab wurden weitere Anekdötchen aufgeschnappt und zu einem Gesamtbild verdichtet.
ABS: Zwingend notwendig ist die lückenlose Durchführung der Bremsinspektionen. Im Speziellen der Wechsel der Bremsflüssigkeit im Modulator. Die ABS-Funktion muss immer wieder durch Aktivieren des Systems, also durch brutale Bremsungen im Regelbereich, am Leben gehalten werden. (Ohne ABS kein TÜV!) Durch mangelhafte Aktivierung verschlammt das Regelventil und verkrustet mitunter betonfest. Dies wird noch durch lässige Wechseldisziplin oder Selbstbastelei ohne Spezialwerkzeug bzw. Software negativ beeinflusst. Ein neuer Modulator kostet um die 2 Mille. (Bei einer FZ/XJ6 Alltagsmöhre zum Beispiel 2500,-. Das heißt der Restwert ist damit abgeschrieben. Anderes Moped kaufen statt zu reparieren. Alles klar soweit?)
Cockpit/Tachosignal ABS: Fällt der Tacho oder das Cockpit aus steht der Ofen! Ohne Signal keine Funktion. Sprich: Nach Sturz- oder Umfallschäden, Tachogeberschäden, "Steckergrusel" oder anderweitiger Elektronikfipse in einer wetterunabhängig bewegten/geparkten motorisierten Kreatur sorgt ein Ausfall für das unweigerliche Abschleppen zum Händler. So ein Cockpit ist nur unwesentlich "billiger" als ein Steuergerät. Kostet nur etwa die Hälfte (1000er). Plus verfluchter Fehlersuche, die allein praktisch nicht mehr machbar ist.
Fehler in der Einspritzung sorgen mittlerweile für Dauerprobleme im Werkstattalltag, weil es unergründliche Fehler gibt, die man mit mechanischer Logik nicht mehr erklären kann. Die alte stinkige Benzinsudelei und Fehlersuche an ausgemergelten Vergaserteilchen ist ersetzt durch kryptische Erklärungsversuche und Neuteiletausch. Nutzlos zu erwähnen, dass dieses natürlich wieder horrend teurer Neuteile bedarf. Es dürfte dabei auch kaum verwundern, dass selbst gestandene Meister ratlos am Resthaar kratzend aufgabewillig sind und zunehmend auf die Rente hoffen.
Fehler in der Elektronik sorgen zu immer umfassenderen Suchaktionen im gesamten Kabelbaum. Siehe Artikel zur Husquarna Nuda 900 (MO Nr.7) und entsprechenden Leserbrief in der aktuellen "MO".
Teileversorgung: "6 Wochen Lieferzeit ist vollkommen normal für ein so altes Moped." Da darf man ja glücklich sein, dass man überhaupt etwas bekommt. Lagerbestände für ältere Fahrzeugrelikte gibt es nicht mehr. Die wurden bereits seit 10 Jahren bekanntermaßen auf den Trucks in unzähligen BAB-Staus gelagert. Bestellung beim Hersteller im Ursprungsland, wenn dieser noch dazu willens und fähig ist.
3 Jahre Nutzung als Sollziel: Über 100000 Kilometer Nutzung in 10 Jahren ist ein Traumergebnis!!!!! Man sollte langsam daran denken das Ding einzulagern und sich nach etwas Neuem umzuschauen.
Selbst der Meister besitzt 2 Fahrzeuge um durch oben beschriebene Ereignisse keinen Sommer zu verpassen.
Auf Deutsch. Die modernen Kisten überleben mit Mühe die Garantie und folgend vielleicht die erste HU. Danach ist man allen Unwägbarkeiten komplett ausgeliefert um weichgekocht eine weitere Neue zu kaufen und den alten Ofen dem gnädigen Händler aufs Auge zu drücken (...der sich allerdings keineswegs darüber freut, denn er muss gewährleisten, ....aua...) Dieser Nutzungskreislauf wird durch moderne Technik auf einen zeitlich sehr begrenzten Radius abgesteckt und mit appetitlichen Häppchen und neuen Hipstergimmicks abgerundet. "Kauf Dir gefälligst eine Neue du Dinosaurier!"
Alte Gebrauchte (CB1300/XJR1200) vor dem Computeroverkill stehen für billiges Geld in den Ausstellungsräumen, werden verschmäht und locken, nein verjagen den Spezialisten bei Ansicht derselben damit, 50 Kilo abzuspecken und mindestens das komplette Fahrwerk zu renovieren. Da sieht man schon am Radstand, dass das nix wird. (Und natürlich das falsche Motorenprinzip.)
Schöne bunte Welt, Du bist ein Trug!
Zitat eines Ahnenden: "Wohl dem der basteln kann."
Im Zuge einer, sagen wir mal, "Konzeptrecherche" habe ich mich mit einigen Neufahrzeugen und deren Werterhaltung, bzw. Nutzungserhaltung beschäftigt und musste dabei, wie eigentlich bereits befürchtet, Tiefschläge akzeptieren.
Sollte man von der Idee ausgehen, dass man mit einem nagelneuen, bzw. relativ neuen gebrauchten Fahrzeug keinerlei/wenig Probleme hat so verweise ich auf die Hinweise bei den "91/2er Erfahrungen" bezüglich der Batteriequalität und den Ausfallerscheinungen im ZNS (Zentralen Nervensystem) der Elektronik. Da mir diese bereits zu Denken gab wurden weitere Anekdötchen aufgeschnappt und zu einem Gesamtbild verdichtet.
ABS: Zwingend notwendig ist die lückenlose Durchführung der Bremsinspektionen. Im Speziellen der Wechsel der Bremsflüssigkeit im Modulator. Die ABS-Funktion muss immer wieder durch Aktivieren des Systems, also durch brutale Bremsungen im Regelbereich, am Leben gehalten werden. (Ohne ABS kein TÜV!) Durch mangelhafte Aktivierung verschlammt das Regelventil und verkrustet mitunter betonfest. Dies wird noch durch lässige Wechseldisziplin oder Selbstbastelei ohne Spezialwerkzeug bzw. Software negativ beeinflusst. Ein neuer Modulator kostet um die 2 Mille. (Bei einer FZ/XJ6 Alltagsmöhre zum Beispiel 2500,-. Das heißt der Restwert ist damit abgeschrieben. Anderes Moped kaufen statt zu reparieren. Alles klar soweit?)
Cockpit/Tachosignal ABS: Fällt der Tacho oder das Cockpit aus steht der Ofen! Ohne Signal keine Funktion. Sprich: Nach Sturz- oder Umfallschäden, Tachogeberschäden, "Steckergrusel" oder anderweitiger Elektronikfipse in einer wetterunabhängig bewegten/geparkten motorisierten Kreatur sorgt ein Ausfall für das unweigerliche Abschleppen zum Händler. So ein Cockpit ist nur unwesentlich "billiger" als ein Steuergerät. Kostet nur etwa die Hälfte (1000er). Plus verfluchter Fehlersuche, die allein praktisch nicht mehr machbar ist.
Fehler in der Einspritzung sorgen mittlerweile für Dauerprobleme im Werkstattalltag, weil es unergründliche Fehler gibt, die man mit mechanischer Logik nicht mehr erklären kann. Die alte stinkige Benzinsudelei und Fehlersuche an ausgemergelten Vergaserteilchen ist ersetzt durch kryptische Erklärungsversuche und Neuteiletausch. Nutzlos zu erwähnen, dass dieses natürlich wieder horrend teurer Neuteile bedarf. Es dürfte dabei auch kaum verwundern, dass selbst gestandene Meister ratlos am Resthaar kratzend aufgabewillig sind und zunehmend auf die Rente hoffen.
Fehler in der Elektronik sorgen zu immer umfassenderen Suchaktionen im gesamten Kabelbaum. Siehe Artikel zur Husquarna Nuda 900 (MO Nr.7) und entsprechenden Leserbrief in der aktuellen "MO".
Teileversorgung: "6 Wochen Lieferzeit ist vollkommen normal für ein so altes Moped." Da darf man ja glücklich sein, dass man überhaupt etwas bekommt. Lagerbestände für ältere Fahrzeugrelikte gibt es nicht mehr. Die wurden bereits seit 10 Jahren bekanntermaßen auf den Trucks in unzähligen BAB-Staus gelagert. Bestellung beim Hersteller im Ursprungsland, wenn dieser noch dazu willens und fähig ist.
3 Jahre Nutzung als Sollziel: Über 100000 Kilometer Nutzung in 10 Jahren ist ein Traumergebnis!!!!! Man sollte langsam daran denken das Ding einzulagern und sich nach etwas Neuem umzuschauen.
Selbst der Meister besitzt 2 Fahrzeuge um durch oben beschriebene Ereignisse keinen Sommer zu verpassen.
Auf Deutsch. Die modernen Kisten überleben mit Mühe die Garantie und folgend vielleicht die erste HU. Danach ist man allen Unwägbarkeiten komplett ausgeliefert um weichgekocht eine weitere Neue zu kaufen und den alten Ofen dem gnädigen Händler aufs Auge zu drücken (...der sich allerdings keineswegs darüber freut, denn er muss gewährleisten, ....aua...) Dieser Nutzungskreislauf wird durch moderne Technik auf einen zeitlich sehr begrenzten Radius abgesteckt und mit appetitlichen Häppchen und neuen Hipstergimmicks abgerundet. "Kauf Dir gefälligst eine Neue du Dinosaurier!"
Alte Gebrauchte (CB1300/XJR1200) vor dem Computeroverkill stehen für billiges Geld in den Ausstellungsräumen, werden verschmäht und locken, nein verjagen den Spezialisten bei Ansicht derselben damit, 50 Kilo abzuspecken und mindestens das komplette Fahrwerk zu renovieren. Da sieht man schon am Radstand, dass das nix wird. (Und natürlich das falsche Motorenprinzip.)
Schöne bunte Welt, Du bist ein Trug!
Zitat eines Ahnenden: "Wohl dem der basteln kann."