Alterungsverhalten von verpacktem Motoroel

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z.B. allgemeine technische Fragen.

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Stefan Bigalke
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Alterungsverhalten von verpacktem Motoroel

Beitrag von Stefan Bigalke »

Hallo Forum,

ich sortiere gerade die Betriebsmittel und- stoffe durch, die sich in den letzten Jahrzehnten so angesammelt haben. Dabei sind mir einige unterschiedlich alte originalverpackte und noch verschlossene Ölbehälter in die Hände geraten. Die ältesten sind wohl von 1982. Agip sint 2000... als die Zahl "2000" noch für eine futuristisch anmutende Zukunft stand. :D

Jedenfalls hat sich mir in dem Zusammenhang dieser Aufräumaktion die Frage gestellt: Wie verändern sich Motoröle bei der Lagerung und welche Zeiträume sind dann relevant?

Gruß, Stefan Bigalke
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Karl.P.
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Alter

Beitrag von Karl.P. »

O Ton Rolf Hadeler:

Das Öl hat Milionen von Jahren in der Erde gelegen, da machen ein paar Jahre im Schrank nix aus:-)

Gruss Karl.
dreieinhalber
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Re: Alterungsverhalten von verpacktem Motoroel

Beitrag von dreieinhalber »

Stefan Bigalke hat geschrieben:Hallo Forum,

ich sortiere gerade die Betriebsmittel und- stoffe durch, die sich in den letzten Jahrzehnten so angesammelt haben. Dabei sind mir einige unterschiedlich alte originalverpackte und noch verschlossene Ölbehälter in die Hände geraten. Die ältesten sind wohl von 1982. Agip sint 2000... als die Zahl "2000" noch für eine futuristisch anmutende Zukunft stand. :D

Jedenfalls hat sich mir in dem Zusammenhang dieser Aufräumaktion die Frage gestellt: Wie verändern sich Motoröle bei der Lagerung und welche Zeiträume sind dann relevant?

Gruß, Stefan Bigalke
Motoröle verschlechtern sich mit langer Lagerungsdauer. Sie ziehen Wasser (auch durch den verschlossenen Behälter) und die Additive entmischen sich mit der Zeit. 5 Jahre altes Öl würde ich persönlich gerade noch verwenden (bei optimaler Lagerung - trocken und kühl), älteres nicht mehr. Für Sport- und Renneinsätze würde ich zu recht frischem Öl raten.

Gruß Walter
Stefan Bigalke
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Beitrag von Stefan Bigalke »

Vielen Dank für die Antworten!

Dann nehme ich die Behälter mit den DM - Preisaufklebern nur zum Nachfüllen bei schrottigen Autos. 8)

Gruß, Stefan Bigalke

P.S. Wasser müßte doch bei Landstreckenbetrieb zu Wasserdampf werden und das Öl verlassen?
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dreieinhalber
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Beitrag von dreieinhalber »

Stefan Bigalke hat geschrieben:Vielen Dank für die Antworten!

Dann nehme ich die Behälter mit den DM - Preisaufklebern nur zum Nachfüllen bei schrottigen Autos. 8)

Gruß, Stefan Bigalke

P.S. Wasser müßte doch bei Landstreckenbetrieb zu Wasserdampf werden und das Öl verlassen?
Eine gewisse Menge an Wasser kann durch Additive neutralisiert werden. Der Rest liegt in Tröpfchenform vor (Emulsion). Auch bei hohen Temperaturen wird das Wasser nur sehr langsam wieder abgebaut (insbesondere das durch das Additiv gelöste). Es kommt zu Korrosionserscheinungen im Motor, dazu Kavitation und Erosion (ist gleich stark erhöhter Verschleiß in den Lagerflächen, Zylinderlaufflächen, Zahnrädern). Zudem beschleunigt das Wasser selbst stark die Ölalterung usw. usf. Also ab zur Altölentsorgung damit.

Gruß Walter
Stefan Bigalke
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Beitrag von Stefan Bigalke »

Eine Emulsion bedeutet doch, dass das Öl-Wasser-Gemisch trübe ist, oder?
Meine Restbestände sind aber noch wunderbar klar. Wie Honig.

Das ist überhaupt ein Thema, das mir als Nichtchemiker sehr schleierhaft ist: Öl ist ja eigentlich extrem hydrophop. Also (von dem Getricke mit Additiven mal abgesehen) kann nur eine Emulsion oder eine Wasserblase in der Ölwanne entstehen. Bei Temperaturen jenseits der 100°C müsste das doch aber heraus kochen?
Die Idee steht zugegebenermaßen im Widerspruch zu der Aussage eines Castrol-Entwicklungsingenieur, der mal gesagt hat: "Die Leute freuen sich immer so darüber, dass sie scheinbar keinen Ölverbrauch haben. Tatsächlich bedeutet das aber nur, dass Öl verbraucht wird und genausoviel Wasser gebunden wird!"
Etwas scherzhaft hat er noch hinzugefügt: " Aus dem 10W-60 wird allmählich ein 60W-10."

Gruß, Stefan Bigalke
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Beitrag von dreieinhalber »

Stefan Bigalke hat geschrieben:Eine Emulsion bedeutet doch, dass das Öl-Wasser-Gemisch trübe ist, oder?
Meine Restbestände sind aber noch wunderbar klar. Wie Honig.

Das ist überhaupt ein Thema, das mir als Nichtchemiker sehr schleierhaft ist: Öl ist ja eigentlich extrem hydrophop. Also (von dem Getricke mit Additiven mal abgesehen) kann nur eine Emulsion oder eine Wasserblase in der Ölwanne entstehen. Bei Temperaturen jenseits der 100°C müsste das doch aber heraus kochen?
Die Idee steht zugegebenermaßen im Widerspruch zu der Aussage eines Castrol-Entwicklungsingenieur, der mal gesagt hat: "Die Leute freuen sich immer so darüber, dass sie scheinbar keinen Ölverbrauch haben. Tatsächlich bedeutet das aber nur, dass Öl verbraucht wird und genausoviel Wasser gebunden wird!"
Etwas scherzhaft hat er noch hinzugefügt: " Aus dem 10W-60 wird allmählich ein 60W-10."

Gruß, Stefan Bigalke
Das mit dem trüb sein stimmt. Die Uralt-Öle, die sich bei mir so im Keller angesammelt hatten, waren alle relativ trüb und rochen auch alt. Ich würde mal das Öl in einen anderen Behälter umgießen und mal schauen, ob ein Ölschlamm oder ein eigenartiger Rest im Altbehälter zurück bleibt. Wenn nicht, kannst Du das Öl noch in Schrottmotoren oder zumindest minderwertigen Motoren verwenden. Aber bitte nicht in Deinen Morinis, gell!

Gruß Walter
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