Neuste Versicherungsposse

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z.B. allgemeine technische Fragen.

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norbert
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Neuste Versicherungsposse

Beitrag von norbert »

Ihr werdet ja gern etwas unterhalten und ich muß Luft ablassen. Das ist einer für dich Gerhard, du kennst dich ja mit sowas aus:

Vor einem Jahr nahm mir eine Frau die Vorfahrt, als sie von einer Tankstelle ausfuhr und meinte die komplette Fahrbahn kreuzen zu müssen, ohne sich um den restlichen Verkehr zu kümmern. Ich konnte meinen Audi Avant A4 Bj. 2001 gerdade noch so verreißen, dass nix Schlimmeres passierte als eine arg in Mitleidenschaft genommene Plastikstoßstange mit den üblichen Kollateralschäden.
Ab zu Gutachter (und gleich weiter zum rechtsanwalt mit dem Scheiß): Reparaturkosten 2300, Wiederbeschaffungswert 1400, Restwert 200. Also Totalschaden. Nach ordentlich Nerverei meines Anwalts gab es etwa 1000 €. Selbstredend habe ich keine Rechnung einer Reparatur eingereicht, den Schaden einigermaßen hingefummelt (Unterbodenschutz des Motors mit Kabelbindern fest etc.).

Jetzt Sonntag morgen ruft die Polizei an: vor meiner Tür steht eine Frau bei meinem Auto, die meine Gurke beim Ausparken beschädigt hätte. Ich denk, naja, was soll das schon sein, kann ja wohl nicht so wild sein. Das Ergebnis läßt nur die Vermutung zu, dass sie von der Kupplung abgerutscht ist, oder aber mit Vollgas zurückgesetzt hat. Diese Scheißplastikstoßstange in der Mitte gerissen, die beiden seitlichen Enden aus sämtlichen Verankerungen gerissen gucken nun jeweilein paar cm vor, der Kühler der Klimaanlage hinüber.

Heute also wieder zum Gutachter, der mich folgendes klar macht:
Das Auto hatte letztes Jahr noch einen wert von 200, jetzt sind nochmal 25000 drauf gekommen (20000/Jahr habe ich nur an Arbeitsweg), derzeitiger Wert des Wagens 30 (Schrottplatzwert). Es hat ja keine Wertsteigerung mehr gegeben, weil ich nicht hab reparieren lassen. Und ich kann j nicht noch einmal das ganze Auto ersetzt bekommen.
Mit anderen Worten: Da der Gutachter für die halbe Stunde wieder gut 400€ bekommen wird und der Rechtsanwalt noch etwas mehr, muß ich die Nummer über die versicherung laufen lassen, wenn ich nicht obendrein auch noch auf diesen kosten sitzen bleiben will. Zusätzlich erklärt er das Auto als nicht mehr verkehrssicher (wegen der vorstehenden Stoßstange, die ich auch nicht einfach zurückgebogen kriege und von der ich nicht weiß, ob und wie ich die Plastikscheiße überhaupt ab bekomme, geschweige denn wieder ran, um die Metallstruktur darunter irgendwie wieder halbwegz zurück zu dengeln).
Am Sonnatg morgen hatte ich also noch ein zuverlässiges, verkehrssicheres Auto. Jetzt habe ich einen Schrott im Wert von 30€ mit dem ich nicht mehr auf öffentlichen Straßen fahren darf. Das spiegelt nix anderes als die legale Situation wieder, wie mir eben gerade auch der Anwalt nochmals erklärt hat. Wahnsinn!

Also, wenn einem jemals so ein Totalschadenwegen Lächerlichkeiten erstattet wird, muß man sich offensichtlich eine Rechnung ausstellen lassen, dass der Schaden zumindest ansatzweise optisch behoben wurde. Dieses muß man sich dann offensichtlich erneut vom Gutachter bestätigen lassen, um den Vorschaden aud der Welt zu bekommen. Sonst startet man dann bei einem solch alten Auto mit einem Gesamtwert von vielleicht 30€, was bei Ausschöpfung aller Möglichkeiten mit Glück zu einer Entschädigung von max. 300€ für die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs führen kann!

Hat jemand zufällig ein zuverlässiges Auto mit einem Jahr Tüv und einem Verbrauch von 5l Diesel für 300 Linsen unnütz rumstehen?
Ich krieg das Kotzen!

norbert
Hagen
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Beitrag von Hagen »

Mensch Norbert,

sag mir doch mal genau was das für ein Auto ist.
Der "VW-Umwelt-Prämie" sei dank, quellen die Schrottplätze doch über mit Autoteilen.
Dann hat der Verschrottungswahn vielleicht doch was Gutes und Du bekommst für ne kleine Mark eine neue Plasktiknase an das Auto.
Und wer braucht schon ne Klimaanlage...

Grüße

Hagen
ipeco85
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Beitrag von ipeco85 »

Mein Mitgefühl ist bei dir!
Mich plagen in Vollmondnächten auch ähnliche Sorgen, was meinen 96er Corolla betrifft, den ich immer wieder mit Austauschteilen auffrische. Kommerziell unsinnig, aber alles, was jetzt so angeboten wird, reizt mich nicht wirklich und ich brauch's auch nicht. Warum soll ich mir Probleme aufhalsen, die ich vorher nicht gehabt hätte, weil die Dinger gar nicht eingebaut waren. Das meiste kann ich auch noch selbst machen, da kann ich auf die meisten "Assistenten" ohne Weiteres verzichten ;-)
Aufpassen muss man halt selber - aber da dürfte ich auch keine Morinis fahren, wenn ich das nicht könnte/wollte.

Alles Gute
Peter
norbert
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Beitrag von norbert »

Moin Jungs,

Die Sache ist die, dass ich erst im Dunkeln zu Hause bin, mit dem Auto nicht in die Garage komme, und vor allem auch keinen Bock habe, bei dem Scheißwetter in dem Matsch unter die Karre zu kreichen.

Es geht grundsätzlich nur noch darum, die Kiste soweit hinzubasteln, dass sie mir nicht gleich jeder schlechtgelaunter Schupo von wegen nicht verkehrssicher aus dem Rennen nimmt. Ich habe jeden Tag 80km Arbeitsweg und noch ein Jahr Tüv. Also will ich ein paar Monate Zeit haben, um ein "neues" Auto zu finden, das zuverlässig und günstig zumindest die mir voraussichtlich noch bevorstehenden 50.000km Weg zur Maloche in den kommenden 2 1/2 Jahren abreißen kann.

Heute war ich in einer Werkstatt, die auch einen kleinen Schrottplatz betreibt, und hab gefragt: so kostengünstig wie möglich (Befestigungstraverse vor dem Kühler rausziehen/richten oder aus Altauto) damit die Spannung rausgeht und dann irgendwie wieder die Seiten heran und festziehen. Mit gut 300€ muß ich wohl mindestens rechnen, die ich kaum von der Versicherung bekommen werde. Ob der Kühler der Klimaanlage dicht bleiben wird, ist dann auch egal. Arschlecken, habe derzeit jede Menge anderen Ärger am Hals und ich bring die Karre Montag dahin.

Hab gestern nochmal mit der Fahrerin telefoniert und sie gefragt, ob sie sich mal erkundgen möchte, ob es für sie nicht günstiger wäre, mir 500 zu geben, um nicht mit der Versicherungsprämie hoch zu gehen. Den Anwalt kann ich noch canceln, der Gutachter hat auf meine Bitte, noch nichts weiter zu machen bisher leider nicht reagiert.

Schaunmermal
norbert
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Beitrag von norbert »

Wo wir schonmal bei dem mäßig lustigen Thema Versicherungen sind:
Ich hatte, nachdem Dulcinea endlich fertig war, versucht, das Teil teilkasko zu versichern, habe ich bisher noch nie gemacht. Meine Huk 24 lehnte dankend ab. Es wird wohl schwer bzw. sehr teuer, so ein Rad teilkaso zu versichern.
Angesichts der derzeitigen Posse, stößt mir das Thema wieder auf. Was, wenn jemand mir die Karre über den Haufen fährt? Dann wäre ein Wertgutachten wahrscheinlich Gold wert. 2 Jahre bevor die Karre fertig wurde, hatte ich einen Gutachter wegen einem Unfallschaden mit Rocinante in der Werkstatt. Der Mann ist Spezi für italienische Klassiker und fährt selbst ne alte Benelli. Er hatte Dulcinea damals fast fertig gesehen und war beeindruckt. Ich hatte ihn gefragt, was so ein Gutachten kosten würde. 120-150 für ein normales Wertgutachten, bei derartig aufwändigen Um- und Neuaufbauten detailliert mit Text und Fotos eher 400-500€. Er meinte, dass dabei wohl wahrscheinlich über 10mille bei rauskommen würden (da ist ja auch noch einiges nicht auf den ersten Blick erkennbares geschehen, wie die Elektronik und Innereien des Motors). Das war mir natürlich deutlich zuviel und ich hab´s stecken lassen. Nachdem mein Audi nun nur noch 30€ wert ist, kommen mir Zweifel. Wenn sie geklaut wird, ist alles weg, das weiß ich ja. Aber wenn sie bei einem unverschuldeten Unfall ernsthaft beschädigt wird, ginge das Theater los.

Hat einer von euch sowas teilkaskoversichert, wenn ja wo, zu welchen Kosten? Lohnt sich eures Erachtens so ein Gutachten, selbst wenn man nicht teilkaskoversichert ist, um bei Unfällen gewappnet zu sein? Die Latte für einen Totalschaden hätte man damit ja auch schonmal etwas höher gehängt. Ich bin im Moment echt ins Zweifeln gekommen :roll:

Würd´mich interessieren, wie ihr das seht ...

norbert

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ipeco85
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Beitrag von ipeco85 »

Schau dir doch einmal das an:
https://oldtimer-versicherung.com/wertgutachten/

Ich selber habe meine beiden Morinis als Oldtimer typisiert. Da ist die Chance grösser, dass man Schäden wenigstens teilweise ersetzt bekommt.
Das Wertgutachten für meine blaue - habe ich eben aus diesem Grund machen lassen - hat ca. EUR 200,- gekostet. Die ist aber auch weitgehend original. Bei den Gutachtenr gibt es aber auch große Preisunterschiede. Um 600,- hätte ich auch eins haben können!
Christian (fiasco) ist an einen gutwilligen Versicherungsmenschen gekommen und bekommt den Parkschaden an seiner Sport einigermaßen ersetzt. (Meines Wissens nach kein Oldtimer).

Hoffe, das hilft dir ein bisschen.

Viele Grüße aus dem fast schon Frühlingshaften Wien - wird aber nicht so bleiben.
Peter
vdeux
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Gutachten Kosten

Beitrag von vdeux »

norbert hat geschrieben:.... Ich hatte ihn gefragt, was so ein Gutachten kosten würde. 120-150 für ein normales Wertgutachten, bei derartig aufwändigen Um- und Neuaufbauten detailliert mit Text und Fotos eher 400-500€. .....
Hallo Norbert,
das kann ich kaum glauben.
Habe letztes Jahr ein einfaches Wert-Gutachten für mein altes Auto machen lassen :
hat 98,77 Euro gekostet bei GTÜ hier am Ort.
8 Seiten mit Fotos

Es lohnt sich, etwas zu rumzufragen.
Gruß
Jürgen
Gruß
Jürgen
norbert
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Beitrag von norbert »

Nur um die Audigeschichte abzuschließen:
Der Totalschaden an dem Audi A4 Avant Baujahr 2000 mit einem Jahr Tüv brachte mir sagenhafte 195,- von der gegnerischen Allianz ein. In etwa also das, was ich in einer Werkstatt bezahlt hatte, um die Stoßstange soweit zu richten, dass ich damit nicht schon auf 100m Entfernung auffalle.

Fazit: Mit solch alten Autos darf einem nichts mehr passieren. Und wenn das Teil schon einmal einen Totalschaden hatte, den man (selbst) dahingehend reparierte, dass das Auto wieder fahrtüchtig und verkehrssicher ist, wird mit Glück vom damaligen Restwert minus der weiter erfolgten Abnutzung ausgegangen (was bei so alten Gurken dann z.B. auf 200€ hinausläuft), sofern man nicht nach der Reparatur ein neues Gutachten anfertigen läßt. Ein solches Gutachten ist aber eigentlich unsinnig und zu teuer, weil man ja z.B. die beschädigten Teile nicht unbedingt neu lackiert hat etc.

Ich kann nur hoffen, dass nicht demnächst ein Baggerfahrer seine Schaufel auf meine Karre fallen läßt. Dafür würde ich dann mit Einsatz eines Anwalts voraussichtlich max 29 € bekommen. Aber vielleicht würde ich ja noch die Abschleppkosten zu einem Schrottplatz erstattet bekommen ...

Wird Zeit, dass ich meine Hochdackombisuche intensiviere. Dabei hätte ich damit gern noch bis zum Sommer gewartet, da ich erst dann weiß, ob ich noch einen Job im 40 km entfernten Eutin habe, was ja schon einen Einfluss auf die Fahrzeugwahl hätte.

schaunmermal ...
norbert
nadowolfen
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Beitrag von nadowolfen »

Ist wohl leider so - ein altes Auto muss man sich leisten können. Hab gerade deutlich über tausend Euro in einen 1999er Renault Laguna gesteckt, obwohl ich weiß, dass ich bei einem Unfall eigentlich nichts mehr bekomme. Zum Glück kann ich mir es leisten und mir ist dieses hübsche Fahrzeug halt einfach lieber als diese modernen Kisten. Am besten bei einem Unfall gleich damit drohen, des Unfallgegners Lieblingspferd zu vergiften und sich bar auszahlen lassen.

Andererseits, wer seine Morini liebevoll restauriert hat, sollte vielleicht schon über ein Wertgutachten nachdenken. Denn sonst geht die Versicherung vom Restwert eines uralten/veralteten Gebrauchsbock aus.

deshalb unfallfreie Fahrt an alle
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Matthias Wollenberg
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Versicherungsempfehlung

Beitrag von Matthias Wollenberg »

Hallo Leute!
Für meine beiden Morinis ( Corsaro und 500W) habe ich die Versicherungen bei der AXA abgeschlossen. Dafür brauchst Du kein Gutachten aber die versichern uns die Mopeds zu Oldtimerkonditionen. Haftpflicht und Teilkasko für jeweils 30 € ganz jährlich. Es dürfen allerdings keine größeren Veränderungen dran sein, man muss ein "Hauptfahrzeug" haben und eine Kilometerbegrenzung gibt es auch, müsste ich nochmal nachlesen. Das fand ich äußerst fair. Hatte allerdings auch noch keine Schadensregulierung.
Matthias
Grüsse aus dem Oderbruch
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Beitrag von nadowolfen »

Jaaa, aaaber. Der, der Deine 500er beim Einparken zu Klump fährt ist, sagen wir mal (rein zufällig gewählt) bei der Allianz. Und die Allianz sagt dann (rein zufällige Annahme von mir), dass sone 500er ja 125 EUR wert ist, was ja noch viel ist, denn die wollte ja neu schon keiner haben und jetzt isse soo alt...

Da käme Dir ein Wertgutachten dann schon zu Hülfe. Das meinte ich eigentlich.
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Beitrag von Primavera »

Hallo,
ich habe bei meiner Versicherung mal eine Tarif-Auskunft für Young&Oldtimer-Versicherung gemacht. Man muss dann angeben ob man den Marktwert oder den Wiederbeschaffungswert versichern will. Für den Wiederbeschaffungswert braucht man ein aktuelles Kurzgutachten, Marktwert geht so. Der Marktwert wird für meine 31/2 Sport mit 3200€ angesetzt, bei einem Zustand 2-3. Das finde ich ja erstmal so schlecht nicht. Kilometerbegrenzung ist 5000km / Jahr.
Wenn jetzt ein Unfallgegner meinem Motorrad einen Schaden zufügt, kann ich mich dann auf diesen Marktwert berufen, wenn die gegnerische Haftpflicht nur den Zeitwert ersetzen will?
Oder übernimmt dann meine (noch nicht vorhandene) Vollkasko-Versicherung die Differenz?
Oder kommt man um ein Wertgutachten nicht drum herum?
Eine reine Oldtimer-Haftpflicht bringt meiner Meinung nach nichts, denn wenn ich jemand bei einem Unfall eine Schaden zufüge, ist es dem doch egal ob mein Motorrad alt oder neu ist.
Oder liege ich falsch und Alles ist ganz anders?

Gruß
Rainer
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