Wenn man monatelang zu nichts kommt, die Technik aber ausfällt, muss man sich schließlich zusammenreißen und dem Druck nachgeben, um tätig zu werden.
Also:
Vorletztes Jahr war plötzlich der gesamte Lampenladen aus und da der TÜV-Termin nahte wurde der Ofen in der nächsten "fähigen" Werkstatt italienischer Provenienz abgegeben. Zusätzlich eine Tüte voller toller Delphi Stecker als Ersatz für die weggebrannten Lampenstecker im Scheinwerfer. So weit, so gut. Im Frühjahr lief alles wieder, mit Brief und Siegel. Etwa drei Tage lang, dann war die Lampe vorn wieder aus.
In meiner Phantasie hatte sich mir vorgestellt, dass die fähigen Mechaniker einen wunderschönen Kabelverlauf mit meinen wunderschönen Steckern bauen würden. Tja,...nun, das hätte ich dann allerdings kaum schlechter hinbekommen. Also den schönen Stecker mal zur Abwechslung richtig zusammengesteckt und gesehen, dass die Litzen keinen Halt finden würden. Es muss also immer mit einem kleinen Schraubendreher nachgesteckt werden. Immerhin ging das Licht bis jetzt immer. Aber.....Das Rücklicht, die Kennzeichenbeleuchtung und die kleinen Standlichter waren, als es zum Ende der letzten Saison dunkler wurde, aus. Ich dachte mir, dass es derselbe Fehler war und fing nun an zu basteln. Vermutlich, wie bereits zwei Male vorher, war ein Kabel gebrochen. Das kleine gelbe nämlich, das alle genannten Lampen mit geschaltetem Strom versorgt. Und nach einigem Zuppeln und Ziehen hatte ich plötzlich ein gelbes, abgerissenes Kabelende in der Hand. Saueng alles, habe ich den Lampentopf geöffnet. Da sehe ich, dass bereits eine Brücke zwischen den Standlichtlampen gelegt worden war, weil schon eines der beiden gelben Kabelchen keinen Strom mehr führte.
Oh, warum denn eigentlich nicht?
Vielleicht, weil das Kabel bereits vor zwei Jahren abgerissen war? Ich bekam die Krise. Unter Zuhilfenahme des monumentalen Schaltplanes (kein Ergebnis), und eines gebrauchten Kabelbaumes erschloss sich mir langsam der Weg der Elektronen im Netz und die Absicherung geriet in den Focus. Nun, die 15A Sicherung getauscht und, täterätä, das Rücklicht leuchtet wieder. Der Kleinlampenmist zwar nicht, aber das finden wir auch noch. Jetzt werde ich das Kabelende, das der Mechaniker nicht gefunden hatte, mit Kleinstecker versehen und verlängert in die Lampe führen um die tolle Brücke wieder auszubauen. Ist ja wahrscheinlich nicht mehr nötig. Hätte man das gleich richtig gemacht, hätte es auch keinen weiteren Kurzschluss mehr gegeben. Es lebe der Pfusch.
Dietmar Fette (Fette Mechanik) meinte anlässlich der durchgeglühten Lima/Regler-Stecker, die auch bei den neuen 25000,- teuren Aprilia RSV4 mit Vollelektronik verbaut werden und durchglühen, man solle sich was "Schönes" selbst basteln, das funktioniert dann sicher besser als der originale Mist.
Und auch als Werkstatt darf man ruhig mal der Klarheit schöner Gedanken folgen und ein Problem beseitigen, ehe man es als repariert wieder abgibt.
Schade, dass ich Elektrik eigentlich hasse.
Ciao Dirk