Ach Ebi... noch nie beim Auto ne Antriebswelle gewechselt / ausgebaut oder eine Zylinderkopfdichtung gewechselt?? Da sind doch eigentlich immer Vielzahn drin
Antriebswelle noch nicht, ob von vier Autos die Zylinderköpfe unten gehabt
und siehe da, da liegt doch tatsächlich ein Vielzahn in meiner Garage rum. Tja, im Alter wird vieles wieder neu
Also heute den Motor wieder eingebaut, exakt umgekehrte Reihenfolge wie beim Ausbau eingehalten. Möbelroller mit Motor unter den Rahmen fahren, vorderen Spanngurt etwas lösen damit die Front runterkommt, dann hinteren Spanngurt etwas lösen bis der Rahmen auf Höhe der zentralen Motorbefestigung ist.
Die vorderen Motoraufnahmen für den Zylinderkopf haben Langlöcher rahmenseitig, sollte man also lösen, damit die Motorbefestigung richtig fluchtet.
Der Motor verkantet leicht im Rahmen, ich habe deshalb eine der vorderen Aufnahmen entfernt, danach ließ sich der Bolzen der zentralen Motorbefestigung leicht durchschieben.
Alle elektrischen Anschlüsse am Motor wiederhergestellt, auf gute Masseverbindung am hinteren Zylinderkopf achten. Ansaugstutzen und Wasserschläuche mit Thermostat wieder montiert.
Dann das Airboxunterteil drauf. Das geht eigentlich ohne rumwürgen, wenn man es zunächst über den vorderen Stutzen schiebt und dann den hinteren, auf satten Sitz achten. Manchmal rutscht der Ablaufstutzen an der Unterseite nicht gleich in seinen Anschlussschlauch, dann lässt sich das Unterteil nicht einsetzen - also keine Gewalt ausüben, sondern schauen wo es klemmt.
Die Anschlussgummis der Drosselklappeneinheit müssen in die Nut des Ansaugstutzens greifen.
Bei der Befestigung der Anschlussgummis achte ich penibelst auf richtigen Sitz der unteren Drahtschelle, die verrutscht nämlich gern und wenns blöd läuft, liegt die Drosselklappenheit irgendwann in der Airbox rum.
Nockenwellensensor wieder rein. Der wird OHNE zus. Dichtmittel eingesetzt. Ich habe einmal ganz minimal Silikon drunter, danach sprang der Motor nicht mehr an
. Der Abstand des Sensors zum Tonrad der Nockenwelle ist eine ganz heikle Geschichte, da entscheiden 1/10 mm über die Funktion.
Die Wasserstutzen am Zylinderkopf und die Ventildeckel habe ich übrigens auch ohne zus. Dichtmittel montiert. Das funktioniert im Regelfall und man spart sich beim Zerlegen eine Menge Reinigungsarbeit.
Der Deckel der Airbox lässt sich auch astrein ohne Gewalt aufsetzen, wenn man vorher den Luftfilter und die Durchführungen für Gaszug und Spritschläuche richtig eingesetzt hat. Schrauben der Airbox nicht zu fest anknallen, die Muttern sitzen im Kunststoffgehäuse.
Ölkühler und Wasserkühler wieder montiert, Öl einfüllen nicht vergessen. Bike vorn etwas anheben und Kühlwasser in den Kühler kippen, ich nehme G48 mit dest. Wasser, das ist aber eine Glaubensfrage
. Dann Entlüftungsschraube oben am Thermostat etwas öffnen bis Wasser austritt, fertig.
Tank drauf, Auspuff dran und moralisch auf den ersten Probelauf vorbereiten. Ich habe die Schwinge vorsichthalber noch nicht eingesetzt - man weiß ja nie
Kurzer Druck auf den Anlasser und der Motor bollert sofort los. Die Öldruckanzeige verschwindet nach einigen Sekunden und es läuft zumindest mal nirgends Öl und Wasser raus. Ich habe den Motor dann bis 95 Grad warmlaufen lassen damit meine Nachbarn auch was davon haben. Es gibt ja ne Menge Möglichkeiten von Undichtigkeiten, der GAU wäre Ölaustritt am Motorgehäuse gewesen. Ich war mir nicht so sicher, ob meine Hylomaraktion von Erfolg gekrönt war.
Der erste Eindruck ist jedenfalls positiv, das Teil läuft und war beim Probelauf dicht.
Jetzt kommt dann als nächstes die Schwinge rein und dann schauen wir bei einer ersten Ausfahrt mal, ob sich das Getriebe vernünftig schalten lässt, die Kupplung gut funktioniert und ob auch wirklich alles dicht ist.
Gruß
Ebi