Gibt es schon nächste Woche keinen Acryllack mehr?

[Stefan Bigalke]

Frohes Fest miteinander,

gestern, bei weihnachtlicher Gans und Rotkohl, hatte ich glücklicherweise einen Gesprächspartner, mit dem man auch mal über wichtige Dinge (z. B. Oldtimer) sprechen konnte.

Der hat jedenfalls behauptet, dass ab 1.1.08 nur noch Lacke auf Wasserbasis verkauft werden dürfen!

Stimmt das? Wenn das so wäre, würde ich morgen oder übermorgen zwei, drei Liter Lack für meine noch zu lackierenden Moriniteile kaufen.

Wenn das so weitergeht, müssen wir bald unsere Oldtimer mit magenvertäglicher Quarkfarbe anmalen...

Gruß, Stefan Bigalke

[Sir1]

Hallo Stefan
Ich hatte auch grosse Probleme Lack zu finden. Hier in Dänemark war es schon seit 1.1.07 nur erlaub für (grösseren - ich kenne die Regeln nicht) Autolackierern Lack auf Wasserbasis zu benutzen. Trotzdem ist es mir gelungen ein paar kleine Lackierereien zu finden die 2K-Lack immer noch haben. Und erlaubt ist es noch das Zeug zu verkaufen, doch dann heisst es Kleinstmänge 1 l.
Vielleicht werden die Verhältniss auch so in Deutschland. Wenn nicht kannst du ja ein paar Liter aus Dänemark mitnehmen, wenn du zum Treffen kommst
Gruss
Søren

[Laubfrosch]

Hallo Stefan,
das mit dem Wasserlack stimmt leider. Die großen Hersteller verkaufen schon seit zwei Jahren nur noch Wasserlacke. Du kannst lediglich Glück haben wenn Du zu einem kleinen Lackierbetrieb kommst, der selber noch am mischen ist und Du noch Nitrolacke bekommst.
Allerdings Vorsciht beim Lackieren mit der Spritzpistole bei Wasserlacken. Die sind nämlich für den Verarbeiter hochgefährlich wenn er keine Atemschutzmaske aufgezogen wird. Das Dreckszeug verklebt dir in der Lunge und Du verreckst ganz jämmerlich an Atemnot. Ich spreche da nicht von einer Staubschutzmaske sondern von einem Atemschutz für Aerosole!!!!

Gelle Horst

Ach ja nochn Nachtrag. Der Wasserlack ist maximal ein halbes Jahr lagerfähig, danach kannste ihn zum Sondermüll tragen.

[Stefan Bigalke]

Hallo Horst,

um meinen Gesundheitsschutz mache ich mir die wenigsten Sorgen. Ich habe nämlich schon eine vernünftige Atemschutzmaske mit Aktivkohlefilterung.
Meine Hauptsorge ist, dass ich für den Umgang mit Wasserlacken kein Gefühl habe. Ausserdem weiß ich noch, wie erbärmlich die Pkw-Lacke nach der Umstellung auf wasserbasierten Lack aussahen.
Zum Beispiel: Zum Anfang einer Lackierung nebel ich alle Flächen mit dem Lack an und warte fünf Minuten. Dadurch wird die Oberfläche rauher und die aufgebrachten Tröpfchen gasen schon das Lösungsmittel aus. Bei der folgenden Schicht geht dann ein Teil des Lösungsmittels wieder in diese ersten Tröpfchen und das verringert den Gesamtlösungsmittelanteil und damit die Wahrscheinlichkeit von Läufern.
So kann man, einfach durch Langsamkeit und gründliches Ablüften zwischen den Lackiergängen zu einer glatten, strukturlosen Oberfläche kommen, ohne dass Läufer entstehen.
Wie soll das mit wasserbasiertem Lack funktionieren? Morgens anfangen, abends aufhören?

Lack von Lesonal konnte ich auf Lösungsmittelbasis im Sommer noch problemlos kaufen. Die Internetauftritte von Lesonal und Standox geben auch keine weitere Information her.

Verdammt, verdammt...

Gruß, Stefan Bigalke

[Laubfrosch]

Hallo Stefan,
ich selber habe auch keine Erfahrung mit Wasserlacken. Die letzten Autolacke die ich verarbeitet habe waren von Glasurit und waren auf Nitro-Basis.
Ganz zu Anfang habe ich mal auf das gehört was mir ein alter Autolackierer gesagt hatte. Blöd war nur der war schon seit Jahren in Rente und wußte von den Neuentwicklungen noch nichts. Resultat? Ich konnte es grad nochmal machen.
Was also wichtig ist sind zu der Farbe auch die Anwendungsrichtlinien, die dir derjenige der sie anmischt auch zur Ansicht geben sollte. Learning by doing ist bei den Preisen die solch ein System kostet etwas hoch...

Gruß Horst