Einstellung der Gangeinschaltvorrichtung

Neue Kolben für mehr Pferdchen?

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frank.bangen@gmx.de
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Einstellung der Gangeinschaltvorrichtung

Beitrag von frank.bangen@gmx.de »

Hallo zusammen,

ich bin dabei meine 500W nach 20 Jahren wieder zum Laufen zu bringen. Im Moment bin ich beim Getriebe / Gangschaltung angekommen. Im Handbuch gibt es Angaben, dass die Abstände "oben" und "unten" des Hebels zur Sprosse der Wählerzahnscheibe gleich sein sollen. Bei mir sieht das anders aus. Unten liegt der Hebel an, oben ist ein Spalt von 2mm. Kann mir jemand sagen, ob das tragisch ist und wenn ja, was zu tun ist???

Grüße Frank
Werner Wilhelmi
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Re: Einstellung der Gangeinschaltvorrichtung

Beitrag von Werner Wilhelmi »

Hallo Frank,

war das Stahlteil, das mit dem Gehäuse verschraubt ist, abgeschraubt? Falls das nicht angerührt worden ist, ist die Schaltung ab Werk eingestellt. Andernfalls muss man die beiden Schrauben lösen und das Teil etwas verschieben. Die Kontrolle des Abstandes laut Handbuch ist nur möglich, wenn alle Wellenenden durch eine entsprechende Platte gehalten werden (und sich dadurch die Wellen nicht wegdrücken können) oder die zweite Gehäusehälfte alle Wellenenden fixiert. In letzterem Fall ist eine Kontrolle der Abstände nur schwer möglich. Deshalb ist es ratsam, die zweite Gehäusehälfte einfach aufzustecken und dann zu probieren, ob die Schaltung geht. Früher gab es für die Einstellung der Schaltung entsprechend ausgeschnittene Gehäusehälften, damit man an den Einstellmechanismus konnte. Hier im Forum hat es auch schon die o. g. Platte bzw. eine Zeichnung davon gegeben.

Grüsse
Werner
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Re: Einstellung der Gangeinschaltvorrichtung

Beitrag von Sir1 »

Ich habe noch ein paar Getriebeplatten auf Lager. Wer bei Facebook angemeldet ist, kann mehr hier sehen - 33€ für so ein Ding:

Übrigens habe ich sehr viele Motoren gehabt, die ab Werk nicht korrekt eingestellt wurden. Das gilt besonders spätere Motoren.
Problem ist dann meistens, dass man nur einen Weg schalten kann.

IMG_8505.JPG
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Zuletzt geändert von Sir1 am Mittwoch 6. Januar 2021, 11:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Einstellung der Gangeinschaltvorrichtung

Beitrag von Sir1 »

Und noch ein Übrigens:
Bei 2/3 der ab Werk nicht korrekt eingestellten Motoren, war es nötig die Langlöcher im Stahlteil noch länger zu feilen, um es ausreichend verschieben zu können.
Werner Wilhelmi
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Re: Einstellung der Gangeinschaltvorrichtung

Beitrag von Werner Wilhelmi »

Sir1 hat geschrieben: Mittwoch 6. Januar 2021, 11:30 Und noch ein Übrigens:
Bei 2/3 der ab Werk nicht korrekt eingestellten Motoren, war es nötig die Langlöcher im Stahlteil noch länger zu feilen, um es ausreichend verschieben zu können.
Waren diese Getriebe vorher nicht zu schalten?
Ich habe schon mehrfach Getriebe zwischen verschiedenen Gehäusen gewechselt und an dem Anschlag selbst nichts verändert. Die Schaltung hat immer funktioniert. Das waren Motoren vor ca. 1985 gebaut, also aus einer Zeit mit hoher Fertigungsqualität.

Zu diesem Thema findet sich folgender Text in dem blauen Rep.handbuch, Seite 86:
Make sure that when a gear is engaged the clearance between selector disc pins and selector lever teeth is exactly the same on both sides. If an adjustment is needed, slightly bend the ends of selector spring (Stellen Sie sicher, dass beim Einlegen eines Zahnrads der Abstand zwischen den Wählscheibenstiften und den Wählhebelzähnen auf beiden Seiten genau gleich ist. Wenn eine Einstellung erforderlich ist, biegen Sie die Enden der Wählfeder leicht)

Eine Justierung des Anschlages ist nach dem weiteren Text nur nötig, wenn der Endanschlag nach Bild 161/162 nicht stimmt.


Das hatte ich bis heute so nicht wirklich auf dem Radar, würde aber das, was ich oben geschrieben habe, untermauern.

Gruß
Werner
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Re: Einstellung der Gangeinschaltvorrichtung

Beitrag von Sir1 »

Also, wenn ein Wählscheibenstift an einem Wählhebelzahn in der "Ruhestellung" so zu sagen rastet, gibt es fast immer Probleme entweder auf- oder runterzuschalten (natürlich je nachdem zu welcher Seite). Ist zwischen den beiden ein bisschen Luft, gibt es eigentlich keine Probleme der Art, aber man merkt oft schon, dass irgendwas ein bisschen daneben ist, wenn es nicht genau mittig eingestellt wurde - besonders beim suchen des Lehrlaufs. Also am besten immer nachchecken - die Schaltung wird viel angenehmer, wenn es genau stimmt.
Wie geschrieben habe ich meistens bei neuere Motoren gesehen, dass sie daneben waren. Ich habe z. B. noch keinen Dart-Motor gesehen, der ab Werk korrekt oder zumindest genau eingestellt wurde! :shock: Aber auch ältere Motoren musste ich ab und zu ein bisschen korrigieren.
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Re: Einstellung der Gangeinschaltvorrichtung

Beitrag von norbert »

Bei Dulcinea habe ich nach ca 23 tkm immer noch oftmals Probleme beim Runterschalten in den 2. oder 3. Gang, was sehr lästig ist. Um wirklich sicher zu sein, dass der Gang beim Runterschalten reingehen wird, muß ich das Pedal vorher leicht von außen anticken. Ich kann das nicht nachvollziehen, das Schaltgestänge ist m.E. ok. :roll:
saludos
norbert
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Re: Einstellung der Gangeinschaltvorrichtung

Beitrag von frank.bangen@gmx.de »

Danke für die vielen Tipps. Ausgebaut hatte ich nichts. Heisst die Platte mit den beiden Muttern wurde nicht gelöst. Trotzdem sieht es so aus. Siehe Bild 1 und 2. Ich habe am Wochenende mal versucht bei geschlossenen Getiebedeckel hin und her zu schalten. Geht irgendwie, aber sicher bin ich mir nicht.
Überlege es einfach zusammen zu bauen und es darauf ankommen zu lassen. Schließlich funktionierte es vor 20 Jahren doch auch. Andersrum, wenn man optimieren kann, sollte man doch besser jetzt machen......
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Re: Einstellung der Gangeinschaltvorrichtung

Beitrag von frank.bangen@gmx.de »

Des Weiteren habe ich mit Erschrecken einen Riss im Alugehäuse festgestellt. Ich hatte den Getriebedeckel montiert, um die Schaltung zu prüfen. Scheint irgndwas verklemmt und unter Spannung gestanden zu haben. Nachdem ich alles wieder zerlegt hatt, ist der Riss nicht mehr zu sehen.....Kann man Alu "kleben" oder schweissen???? Bild 3
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Re: Einstellung der Gangeinschaltvorrichtung

Beitrag von Grufti »

Hallo Frank,
kann sein, daß der äußere Haken am Gangwähler bei der Montage der rechten Gehäusehälfte auf die Mitnehmerstifte gerutscht ist und dann wird es etwas eng. Wenn der Riss ohne Spannung nicht zu sehen ist und alles sich wieder leicht drehen läßt, vergiss ihn.
Schweißen kann das ein Fachmann, kleben mit hitzebeständigem Kleber fünktioniert auch. Ob das nötig ist, ist Nervensache.
Hartmut
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Re: Einstellung der Gangeinschaltvorrichtung

Beitrag von Sir1 »

frank.bangen@gmx.de hat geschrieben: Montag 11. Januar 2021, 15:57sollte man doch besser jetzt machen......
Das Einstellen ist ja super einfach - geht auch relativ präzise ohne Spezialwerkzeuge - Also würde ich es unbedingt empfehlen. Erfahrungsgemäß tauchen die Probleme mit der Zeit (Fahrleistung) auf. Wäre doch ärgerlich, wenn du in 10.000 km nur nach oben schalten kannst und der Motor wieder zerlegt werden muss.
dididesmo
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Re: Einstellung der Gangeinschaltvorrichtung

Beitrag von dididesmo »

Den Gehäusedeckel ( -hälfte) kann man schweißen, aaaaber man muß einen Schweißer finden, der das macht. Im Zweifelsfall kann man daraus die Mon-
tagehilfe für die Einstellerei bauen. Ich kannte mal einen Schweißer der hat sogar beim Schweißen noch eine Zigarillo geraucht. Ist schon etwas her.
Ist an der Schweißerkrankheit gestorben -- Lungenkrebs. War unser Spezialist. :cry:

Mfg Dietmar Edel :hmmmm: :winke:
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