Beschaffung Spezialwerkzeuge

Neue Kolben für mehr Pferdchen?

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mschue
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Beschaffung Spezialwerkzeuge

Beitrag von mschue »

Hallo,

ich beginne gerade, den Motor meiner 250V zu zerlegen (endlich!).

Dazu braucht es ja einige Spezialwerkzeuge, zu denen mir aber teilweise die Dimensionen fehlen:

- Zweiarm-Abzieher, Spannweite 80mm. Reicht das für die Riemenräder? Wo braucht man den sonst noch?

- Nutmuttern-Nuss für den Primärantrieb: Welche Größe? Ich habe nirgendwo eine Angabe gefunden... :nichtverstehn:

- Zapfenschlüssel. Ich habe von KS-Tools so ein Teil gefunden, Spannweite 9 - 45mm , 3mm Zapfen - reicht das? 3mm-Zapfen sind ja nicht so üppig...
Oder kann man auch das Primärzahnrad mit dem (Band-)Ölfilterschlüssel gegenhalten?

- Für das kleine Riemenrad habe ich eine Abziehscheibe DIN 125, M26 (Di=27mm, Da=50mm, d=4) gefunden - das sollte hinreichen, oder?


Viele Grüße

Matthias
dididesmo
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Re: Beschaffung Spezialwerkzeuge

Beitrag von dididesmo »

Hallo Matthias,
ich kenn das nur von den 31/2 - MODELLEN AUS DEM WERKSTATTHANDBUCH. da waren früher Zeichnungen mit Massangaben drin. Am Besten mal bei Dieter Hoffmann nachfragen, der vertreibt so was. (Tel.: 06261-18567) oder www.morinicorse.com (HP wird gerade umgebaut!).

MfG Dietmar Edel :winke:
dididesmo
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Re: Beschaffung Spezialwerkzeuge

Beitrag von dididesmo »

Also Dieter Hoffmann hat einen Schlüssel für Kupplungs-Schlitzmuttern für 19,95€ im Angebot. Der Abzieher müßte reichen, wobei das kleine Zahnriemenrad auf der Kurbelwelle immer sehr fest sitz und meistens festgerostet ist (GUTER ROSTLÖSER HILFT !) . Der Zapfenschlüssel reicht auch,
wenn die Zapfenlöcher 3mm sind. Sonst selbst bauen mit einer Bauscheibe entsprechenden Durchmessers mit zwei eingeschweißten Zapfen und einem
Flachstahl als Griff. Der Griff etwas länger (Hebelgesetz!) hat bei der 31/2 immer gut funktioniert........... :augenreib: :nichtverstehn: :idea: :?:

MfG Dietmar Edel :hmmmm: :winke:
mschue
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Re: Beschaffung Spezialwerkzeuge

Beitrag von mschue »

Wunderbar! Herzlichen Dank für die schnellen Antworten.

Abzieher und Zapfenschlüssel sind bestellt.

Das große Riemenrad habe ich mit Kriechöl, Wärme und Geduld gerade von Hand herunterbekommen, das Problem wäre also schon mal erledigt.
Dafür will die Passfeder des LiMa-Rotors gerade nicht aus seiner Nut heraus... mit Geduld und Spucke wird auch das irgendwann klappen. :)

Gruß - Matthias
Werner Wilhelmi
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Re: Beschaffung Spezialwerkzeuge

Beitrag von Werner Wilhelmi »

Hallo Matthias,

lass die Passfeder einfach da, wo sie ist! Die stört nicht.

Für das untere Zahnriemenrad hilft vielleicht noch folgender Tip: Die Kurbelwelle mitsamt dem rechtem Lager, Simmerring und Rad ausbauen. Das geht bei erwärmtem Gehäuse einfach. Das Zahnriemenrad wird mit großer Wahrscheinlichkeit nur unter Einsatz von viel Wärme zu demontieren sein und das ist bei ausgebauter Welle einfacher zu machen. Als Kollateralschaden ist dann halt der Simmerring und ggf. das Lager kaputt. Die werden doch eh ersetzt, oder?

Grüsse
Werner
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Re: Beschaffung Spezialwerkzeuge

Beitrag von mschue »

Hallo Werner,

ja klar, u.a. dafür mache ich das ja... :)

Das schaue ich mir mal an, mit dem gemeinsamen Ausbau. Warum dieses untere Riemenrad so dermaßen fest auf der Welle sitzt... das wird sich ja hier im Forum finden - ich schmökere gleich mal wieder ein bisschen durch die Motoren-Abteilung des Forums.

Danke und Gruß - Matthias
Werner Wilhelmi
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Re: Beschaffung Spezialwerkzeuge

Beitrag von Werner Wilhelmi »

Hallo Matthias,

zu einen ist die Passung ziemlich eng, damit das Rad fest sitzt und zum anderen tritt an den Kontaktstellen zum Kurbelwellenstumpf Korrosion auf.

Gruß
Werner
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dididesmo
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Re: Beschaffung Spezialwerkzeuge

Beitrag von dididesmo »

Warum sollte man nicht eine "dauerflexible Masse" verwenden dürfen, damit das kleine Zahnriemenrad beweglich bleibt? Man könnte eine SILIKONDICHTMASSE verwenden, die nicht aushärtet und Temperaturbeständig ist, oder HYLOMAR das nicht aushärtet. Macht euch Gedanken zu diesem Thema und schreibt eueren <<<<<<<Lösungsversuch<<<<<<<<<<<< . :augenreib: :augenreib: :nichtverstehn: :nichtverstehn:

MfG Dietmar Edel :winke: :hmmmm: :spitze:
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Re: Beschaffung Spezialwerkzeuge

Beitrag von norbert »

Das untere Riemenrad sollte aus gutem Grund nicht beweglich bleiben!!! Sonst kann es einem wir mir gehen, als ich auf der letzten Etappe meiner Spanientour 2018 vom Treffen im Taunus hoch in den Norden die Passfeder des unteren Riemenrads aufgearbeitet habe. Das wäre ja nicht so schlimm gewesen, ärgerlicher ist, wenn dabei wie bei mir auch der Sitz dieser Feder mit kapeister geht.

Das kleine Riemenrad sitzt nicht auf einem Konus wie das Polrad, sondern wird letztlich nur über die Polradmutter mit ihrer Feder in Position gedrückt. Die Passfeder soll nur die Position bestimmen und kann die Kräfte bei Lastwechsel nicht aufnehmen. Deshalb steht im Handbuch ja auch, dass es z.B. mit Loctite 242 eingeklebt werden soll (ich würde dann sofort bevor es ausärtet erstmal das Polrad mit entsprechendem Drehmoment drausetzen, um es in die Endposition zu bringen). Der Kleber sollte dann eigentlich auch die Spaltkorrision verhindern bzw. erschweren. Auch wenn es bei der nächsten Demontage dann wohl etwas Hitze braucht, ist das immer noch wesentlich angenehmer als die Nerverei, die ich mit dem ausgeschlagenen Sitz hatte. Ich habe damals übrigens vier verschiedene kleine Riemenritzel versucht, alle saßen unterschiedlich locker bzw. stramm auf der KW. Wenn man eins hat, dass nach Erwärmen grad so draufgeht, mag es gut gehen. Ansonsten rate ich unbedingt zum Kleben!

(siehe auch Mini Tipp Passfederschaden Strega 126, hält bis heute)
k-DSCI0116.JPG
k-DSCI0116.JPG (42.63 KiB) 6042 mal betrachtet
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k-DSCI0129.JPG (35.28 KiB) 6042 mal betrachtet
Zum Thema Korrision an der Stelle: so sah das nach nur ca 10-15 tkm nach Neuaufbau des Motor aus, davon war die letzten etwa 800 das Rad wie gesagt nicht mehr richtig fest. Das Rad war leider nicht eingeklebt worden :cry:
k-DSCI0110.JPG
k-DSCI0110.JPG (34.5 KiB) 6041 mal betrachtet
saludos
norbert
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Re: Beschaffung Spezialwerkzeuge

Beitrag von dididesmo »

Geht schon klar das mit dem Einkleben. Ich dachte da mehr an evt. entstehenden Passungsrost zwischen KW und unterem Zahnriemenrad. Das LOCTITE
242 ist wahrscheinlich eine Schraubensicherung die dann auch aushärtet. :arrow: :hmmmm:
Die ausgehärtete Schraubensicherung ist genau das Problem, wenn man das untere Zahnriemenrad einmal entfernen muß (...nach mehreren Tausend KM...).Um diese ausgehärtete Schraubensicherung in ihrer Wirkung zu beseitigen, wäre es notwendig das Zahnriemenrad zu drehen, was aber durch die Scheibenfeder nicht geht. Einzige Bewegungsrichtung ist das ABZIEHEN über den KW-Stumpf unter Wärmeeinwirkung. Wäre der Passungsrost durch eine DAUERELASTISCHE MASSE (...SILIKONDICHTMASSE, HYLOMAR oder einer MONTAGEPASTE...) verhindert worden, wäre das durch einfaches Ab-
ziehen des unteren Zahnriemenades einfach zu bewerkstellingen. Das Aufbrechen der ausgehärteten Schraubensicherung ist das wahre Problem. :hmmmm:

MfG Dietmar Edel :hmmmm: :winke:
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Re: Beschaffung Spezialwerkzeuge

Beitrag von Sir1 »

Nee, geht nicht. Zum einen ist da nicht ausreichend Platz für eine elastische Dichtmasse. So was braucht eine gewisse Dichte um überhaupt kleben zu können und das Riemenrad sollte ideal gesehen drauf gepresst werden. D.h. es gibt eigentlich keinen Spalt zwischen Welle und Rad. Zum anderen darf das Riemenrad sich überhaupt nicht bewegen, sonnst passiert genau was für Norbert passiert ist - und eine nichthärtende Masse ist in ihrer Natur beweglich.
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Re: Beschaffung Spezialwerkzeuge

Beitrag von dididesmo »

Ja, geht schon klar was ihr meint. Es ist auch nur so ein Hauch von einer elastischen Masse. Theoretisch müsste es auch mit dem LOCTITE 242 funktionieren. Es geht ja nur um den Passungsrost zwischen dem unteren (kleinem) Zahnriemenrad und der KW. Auch müssten die "Hohlräume" des
kleinen Zahnriemenrades abgedichtet werden gegen Feuchtigkeit. Auch ein Hauch von Hydraulikfett wäre möglich, ist aber wegen des Zahnriemens
zu vermeiden. Man müßte es einfach mal probieren! :arrow: :hmmmm: :nichtverstehn: :augenreib:

MfG Dietmar Edel :hmmmm: :winke:
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Re: Beschaffung Spezialwerkzeuge

Beitrag von mschue »

Hallo,

wobei die Variante mit Loctite 242 zusammen mit Abziehscheibe und Abzieher vielleicht doch praktikabel sein könnte.

Loctite 242 wird ab 150°C weich und lt. Anwendungshinweisen geht es bei 250° (für extreme Fälle) kaputt. Der Anwendungsfall hier dürfte in der Tat etwas "extremer" sein, da die Klebefläche verglichen mit dem Gewinde einer Schraube M6 schon ziemlich groß ist. Aber man kann den Abzieher ansetzen und vorspannen und dann mit dem Brenner oder Heißluftföhn das untere Riemenrad zunehmend erhitzen, bis es "kommt".

So zumindest meine (theoretische) Vorstellung. Da das kleine Riemenrad bei meiner 250er vermutlich noch nie demontiert worden ist, dürfte es ja noch im verklebten(?) Originalzustand sein. Morini wird im Werk ja hoffentlich das gemacht haben, was sie auch in die Werkstatthandbücher schreiben... :hmmmm:

Ich werde es bald berichten können, so hoffe ich :) , der Abzieher ist unterwegs...

Gruß - Matthias
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Re: Beschaffung Spezialwerkzeuge

Beitrag von dididesmo »

Ich habe bei der Firma www.kexel.de eine neuartige DLC-Beschichtung endeckt und einmal nachgefragt was das kostet. Der Vorteil liegt in der "DICKE"
der Beschichtung (2/1000mm) und in dem Korrosionsschutz der Beschichtung. Bin mal gespannt, was das kostet. :arrow: :idea: :spitze:
Man könnte dann das untere Zahnriemenrad DLC beschichten und das Problem mit dem Passungsrost wäre vermieden. Schauen wir mal......... :winke:

MfG Dietmar Edel :hmmmm: :augenreib: :nichtverstehn: :winke: :spitze:
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Re: Beschaffung Spezialwerkzeuge

Beitrag von mschue »

Hallo,

die Abziehscheibe hat gut funktioniert. :spitze:

Wenn noch jemand welche braucht, ich hätte da noch 4 Stück übrig... für 1,95 Euro (Scheibe + Porto) schicke ich sie Euch zu.

Gruß - Matthias
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Die Spezifikation...
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Scheibe passt genau
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