Pleuellagerspiel 250 2C

Neue Kolben für mehr Pferdchen?

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mschue
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Pleuellagerspiel 250 2C

Beitrag von mschue »

Hallo,

ich habe gestern die unteren Pleuellager meiner 250 2C mittels "PlastiGauge" vermessen - ich bin ganz begeistert von dieser doch recht simplen und preiswerten Methode. :spitze:

Mess-Schnur in Lagerschale vor der Montage
Mess-Schnur in Lagerschale vor der Montage
IMG_4078_RD.jpg (145.07 KiB) 2945 mal betrachtet

Zuerst die Messungen in Kröpfungsrichtung der Kurbelwelle (OT bzw. UT):

Pleuellager rechts: 0,038 - 0,05 mm
Pleuellager rechts: 0,038 - 0,05 mm
IMG_4076_RD.jpg (54.73 KiB) 2945 mal betrachtet

Pleuellager links: 0,04 - 0,05 mm
Pleuellager links: 0,04 - 0,05 mm
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Gruß - Matthias
mschue
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Re: Pleuellagerspiel 250 2C

Beitrag von mschue »

Hier noch die Messungen in Richtung der Ölbohrungen, d.h. 90° weitergedreht zu OT/UT:


Pleuellager rechts: 0,040 mm
Pleuellager rechts: 0,040 mm
IMG_4081_RD.jpg (57.04 KiB) 2942 mal betrachtet

Pleuellager links: 0,045 mm
Pleuellager links: 0,045 mm
IMG_4082_RD.jpg (60 KiB) 2942 mal betrachtet


Im letzten Bild ist gut zu erkennen was passiert, wenn man die eine Seite nicht richtig einfettet... :oops:

Die Messwerte (mit neuen Lagerschalen und "altem" Hubzapfen) sind doch recht zufriedenstellend. Vom Schleifen des Hubzapfens habe ich daher Abstand genommen, die Kurbelwelle sollte durchaus nochmal 40.000 km aushalten. :spitze:

Gruß - Matthias
Grufti
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Re: Pleuellagerspiel 250 2C

Beitrag von Grufti »

Hallo Matthias, die Lager finde ich auch noch gut. Das linke Lager - in Fahrtrichtung - verschleisst nach meiner Erfahrung schneller. Offenbar muss es mehr Schmutzpartikel aufnehmen, weil es näher beim Öleintritt liegt.
Die Rautiefe der Wellenoberfläche wird größer sein. Polieren mit Glasreiniger oder Autopolitur hilft da , die Glätte wieder etwas zu verbessern.
Hartmut
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Re: Pleuellagerspiel 250 2C

Beitrag von mschue »

Na ja, die Rautiefe ist bei einem Gleitlager ja nicht unbedingt "kriegsentscheidend" :wink:

Das Öl wird ja durch die Relativbewegung der beiden Oberflächen in den Schmierspalt gefördert, da schadet es gar nicht, wenn die Reibung zwischen Öl und Oberfläche etwas höher ist. Die Oberflächen selbst berühren sich im Gleitlager ja idealerweise gar nicht - gut, Totpunkte mal etwas ausgenommen, irgendwie ist der Verschleiß da ja zustande gekommen. :cry: Hochglanzpolieren ist m.E. jedenfalls kontraproduktiv.

Gruß - Matthias
vdeux
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Re: Pleuellagerspiel 250 2C

Beitrag von vdeux »

Das ist m.E. ein Irrtum.
Die Lauffläche wird von allen Motorenfabriken und Instandsetzern poliert. Nur zum Spaß?
Gruß
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Re: Pleuellagerspiel 250 2C

Beitrag von mschue »

Hmm... dann kann das eigentlich nur durch die Mischreibung begründet sein, die entsteht, wenn die beteiligten Flächen (noch) nicht voneinander getrennt sind. Die Idee des Gleitlagers ist ja eigentlich die vollständige Trennung der Oberflächen durch den Öldruck, der durch die Förderung des Öles in den Schmierspalt aufgebaut wird (und nicht etwa durch den Zuführungsöldruck der Ölpumpe).

Ich gebe zu, wenn tatsächlich alle den Hubzapfen polieren, dann verunsichert mich das jetzt auch. Aber das oben dargestellte Funktionsprinzip eines Gleitlagers ist amtlich...


Gruß - Matthias
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Re: Pleuellagerspiel 250 2C

Beitrag von Grufti »

Ja klar, Matthias. Aber bedenke, dass in der heutigen Zeit die Öle immer dünner werden und die Motoren oft bei Stop vor der Ampel abgeschaltet und wieder gestartet werden. Die Ölpumpe wird bei vielen Autos auch mit ausgeschaltet. Der Ölkeil bricht zusammen, je nach Länge des Stops kann bei Neustart ein minimaler Kontakt der Gleitflächen möglich werden. Vielleicht deshalb glatte Welle.
Hartmut
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