Ein Kollege, der Mitglied im Team „100 Octanos Classic“, in dem Miguel Cortijo Sanchez die Ossa bewegt, erzählte, dass sie vor ein paar Monaten in Jerez nur gewonnen haben, weil ihnen das Bultaco-Team ihres schärfsten Konkurrenten eine Mutter geliehen hatte, mit der sie ihre Kupplung reparieren konnten.
Diese Leute haben mich im Paddock in Jarama mal zu einem opulenten Abendmahl eingeladen, als ich dort mit Rocinante campierte. Als ich am nächsten Tag vorbeikam und fragte “Und wie laufen die Moptorräder?“ antwortete einer „Motorräder, was für Motorräder, wir sind zum Fressen hier“. Eine tolle Atmosphäre, auch wenn die Jungs, die vorn mitspielen, eine Menge Knete dabei verbrennen, was als Team natürlich besser geht.
Beide Piloten auf dem Bild sind übrigens Freunde und klar über 40. Sie haben beide mit Minibikes angefangen, Miguel wurde damals spanischer Meister. Sergio hat weitergemacht und sogar mal ein Rennen der Superbike WM in Cheste gewonnen.
Es kann sein, das bei diesem letzten Rennen der Saison in Cartagena das 3-Stunden-Resistencia- Rennen von Joaquin Orts auf einer Morini gewonnen wurde, aber ich bin nicht sicher. Vielleicht krieg ich´s noch raus.
Ich freu mich wie ein Schneekönig auf mein Rentnerdasein, und hoffe mich dann wieder öfters dort ins Fahrerlager schmuggeln zu können, um diese Atmosphäre zu genießen ...
Die Klassikrennszene in Spanien ist nicht zuletzt aufgrund der vielen Strecken, die es dort gibt, wesentlich lebendiger als hier bei uns.