3 1/2 Phoenix

Neue Kolben für mehr Pferdchen?

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Schteffl
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3 1/2 Phoenix

Beitrag von Schteffl »

Servus zuerst mal, ich bin (hier) der neue

Ein Link zu meiner alten Morini Website (die Blaue) gibt es zwar noch in den Linklisten,
aber die Website selbst ist seid letztem Jahr futsch und ich hatte bisher noch keine Musse alles neu zu machen. Das hat auch eine Sentimentale Hintergrundgeschichte, die hier den rahmen sprengen würde.
Im Herbst 2003 hatte ich die bis dahin letzte Ausfahrt mit einem Kapitalen Getriebeschaden
bei Tempo 80 auf der Landstrasse. Zum Glück konnte ich meine Bella irgendwie abfangen und hatte keinen Crash dabei. Danach habe ich Sie eingemottet für unbestimmte Zeit...

Da ich meine MM nun vor einigen Tagen aus der Garage entfernen musste und ich sah was 9 Jahre Garage mit meiner Bella angestellt hatten, hatte ich Pippi in den Augen und beschloß Sie sofort wieder herzurichten.

So ein Ende hat Sie echt nicht verdient.
Das grösste Problem dabei war mein bis dato grosser Respekt bzw. Schiß vor Getrieben. Nagut, also Augen zu und Durch...

Beim Zerlegen des Motors hatte ich zuerst mal die Üblichen Verdächtigen als Probleme -
Sprich Polrad Abzieher war nach Umzug futsch usw....
also erst mal wieder ein paar Werkzeuge besorgen und Stück für Stück den Motor zerlegt.
Was mir da entgegenkam trieb mir die Schamesröte in`s Gesicht - nun Gut ich hatte Sie mit Originalen 97.000 Km gekauft und hab selber nochmals 34.000 Km Draufgefahren bis es im Getriebe gekracht hatte. Somit hat also meine Diva stolze 120.000 Original Kilometer aufm Buckel. Also höchste Zeit für eine Ganzmotorrevision bei der gleich ein paar Modifikationen mit vorgenommen werden sollen.

Die Zylinder mit den Graugußbuchsen hatte ich zuerst mal vermessen und für noch brauchbar befunden. Bis auf die Tatsache daß sie gläsern waren und eine im oberen Kolbenkipppunk knapp an der Verschleißgrenze war sahen Sie noch relativ gut aus.
Also hab ich Ihnen mal mit einem Dreibein einen Hohnschliff verpasst.

Die Kolben aber hatten es endgültig hinter sich. Was ich zuvor noch nie gesehen hatte sind längs geschlitze Kolben (am Hemd). Naja ich habe das Laufzeug Kurzerhand einem befreundetem Motoreninstandsetzer in die Hände gedrückt und Ihm erklärt es gibt faktisch nur noch sehr schwer Teile dafür. er hat nur gegrinst und gemeint bis wann willste die Kiste fertig haben ??? - naja es wird ein Winterprojekt! -ah also es pressiert... :-)

Während sich so Stück für Stück den Block zerlegt habe fand ich immer mehr Katastrophen,
dabei rannte die kleine zuvor wie die Sau - 160 Km/h auf der Autobahn mit etwas geduckter Haltung war IMHO kein schlechter Wert - vor allem nicht wenn ich jetzt den Motor so sehe.

Als ich den Motorblock aufgemacht hatte, kam in mir ein Regelrechtes Gefühlsfeuerwerk auf. Aber naja, ich hab Ja noch ein zweites Getriebe für den Notfall.
Das Getriebe liess sich für mein empfinden erstaunlich leicht öffenen und alle Teile blieben auf der linken Gehäusehälfte (ich meine das Getriebe). Dann sah ich erst das wahre Ausmass des Schadens - Hammer was für ein Getriebesalat...

- Bilder kommen Demnächst wenn ich Sie sortiert habe -

Tja, um aber das andere Getriebe verwenden zu können (optisch soweit bisher beurteilbar zwar tadellos aber unbekannte Laufleistung) müsste ich zuerst den rechten Seitendeckel schweissen lassen.
Nee Unfug also den Originalmotor wieder herrichten.

Also alles zerlegt, einen Abzieher für die Zahnriemenwelle gedreht Motorblock auseinander und alle Kugellager ausgedrückt. Dabei fiel mir das schon gewaltig ramponierte Kurbelwellenlager auf - ja, auch das hat es hinter sich mit riefen von bis zu 0,5mm tiefe.
Ergo nuss da was anderes her. Ein Schmökern auf dieser Seite hier gab für mich kein befriedigendes Ergebnis - sind zwar schöne Lösungsansätze dabei aber ich will an der Kurbelwelle nichts abdrehen müssen- die bleibt wie Sie ist.

Folglich habe ich jetzt für mich eine andere Lösung auserkoren nachdem ich mit einem Lagerspezialisten gesprochen habe und mit meinem Bekannten, der eine Werkzeugmacherei hat.
Das Abmass des Aluringes in dem das Kurbelwellengleitlader sitzt hat 67,9mm
das kleinste für diese Belastung auffindbare Lager ist ein Nadellager mit 68mm
somit ist dort kaum etwas wegzunehmen vom Material was mir sehr gut gefällt.
Die Kurbelwelle hat jetzt ein absolutes Mass von 46,35mm am Lager.

Ich lasse mir einen Distanzring drehen, der zwischen Nadellager und Kurbelwelle auf selbige aufgepresst wird, im Aussenbereich gehärtet - also wo die Nadeln später laufen werden. Dieser Laufring bekommt dann auch 2x 2mm Bohrungen um das Lager so über die Original Kurbelwellenbohrungen durch mit Frischöl zu versorgen.

Bitte gerne Meinungen zu diesem Thema Lagerung

Danach will ich auch umrüsten auf einen Feinfilter, denn der Nudelseier im Motor ist IMHO vollkommen Sinnlos. Grosse Teile hält er zwar ab, aber dennoch schwimmen Sie im Ölsumpf, der auch das Getriebe versorgt, was glaub ich meiner Diva zum Verhängnis geworden ist. Ergo will ich nen Feinfilter. Jetzt überlege ich, ob denn der in die Saugleitung integriert werden kann - denn das währe perfekt zu realisieren.

Bodengruppe auf der Rechten Deckelseite Planfräsen und dann einen kleinen Ölfilter anschrauben mittels eines selbst hergestellten Flansches Somit würde das Öl absacken in den Ölfilter und dabei eben auch gröbere Stücke wegspülen vom Getriebe.

Erste Versuche mit der 2. übrigen Ölpumpe zeigen dass dies durchaus funktionieren sollte. Ein Öldruckschalter, der im Ernstfall bei unterschreiten des Mindestöldrucks dann die Zündung abschaltet ist ohnehin dabei obligatorisch. Die Ölsorte ist dabei Hintenangestellt - also bitte keinen Ölfred daraus machen ich weiß das es verschiedene Viskositäten gibt.


Hiermit ist die Diskussion zu meinen 2 Themen eröffnet.
ich bitte um rege Teilnahme und freue mich über alle konstruktiven Kommentare
Wenn es eines Tages heissen sollte, die Morini oder ich, dann sag ich - Tschau
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Beitrag von Schteffl »

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mantaray
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Re: 3 1/2 Phoenix

Beitrag von mantaray »

Schteffl hat geschrieben:

Folglich habe ich jetzt für mich eine andere Lösung auserkoren nachdem ich mit einem Lagerspezialisten gesprochen habe und mit meinem Bekannten, der eine Werkzeugmacherei hat.
Das Abmass des Aluringes in dem das Kurbelwellengleitlader sitzt hat 67,9mm
das kleinste für diese Belastung auffindbare Lager ist ein Nadellager mit 68mm
somit ist dort kaum etwas wegzunehmen vom Material was mir sehr gut gefällt.
Die Kurbelwelle hat jetzt ein absolutes Mass von 46,35mm am Lager.

Ich lasse mir einen Distanzring drehen, der zwischen Nadellager und Kurbelwelle auf selbige aufgepresst wird, im Aussenbereich gehärtet - also wo die Nadeln später laufen werden. Dieser Laufring bekommt dann auch 2x 2mm Bohrungen um das Lager so über die Original Kurbelwellenbohrungen durch mit Frischöl zu versorgen.

Bitte gerne Meinungen zu diesem Thema Lagerung
welches lager haben sie genommen ?
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Beitrag von Schteffl »

Hallo,
ich bin da nach Absprache mit dem "Lagermann" ein HK 6012, welches laut seinen
Angaben die statische und Dynamische Last abkann.

Ich möchte die Kurbelwelle so belassen können wie Sie jetzt ist und eben mittels einer Adapterhülse auf ein Lager gehen.

MfG
Schteffl
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mantaray
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Beitrag von mantaray »

Vielen dank

Mfg
Raymond
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Beitrag von Twinfan »

Hallo Schteffl,

ein schönen Bericht hast du über deine Morini geschrieben.

Mir gefällt deine Motivation sie wieder gründlich flott zu machen :spitze:

Wenn ich allerdings die techn. Daten des HK 6012] anschaue, bezweifle ich, dass dies der Belastung an der Kurbelwelle standhält.

Denke das hält definitiv nicht.

Ein Gleitlager, so wie es original verbaut ist m. M. nach am langlebigsten und weitaus belastbarer.
Gruß Gerhard

Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat's gemacht.Bild
Schteffl
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Beitrag von Schteffl »

Servus,

die technischen Angaben die in dem SKF Link drinnen stehen würden dagegensprechen,
aber mein Lagermensch meinte dass es davon auch noch eine verstärkte Version gäbe.
Die will er mir mal zuschicken zur Ansicht.
Zeitgleich hab ich mir aber schonmal vorab das normale Lager geordert um mir das ganze mal Haptisch anzusehen (Ich muss halt das zeug immer erstmal in den Fingern haben um es für mich zu bewerten.)

Zu meiner Motivation, die Morini unbedingt wieder herzurichten kommt aber eben auch noch der sentimentale Aspekt dazu und dieser ist für mich ebenso absolut unumstößlich.
Die erste Aufbereitung der Morini war das letzte was ich mit meinem Vater zu Lebzeiten gemeinsam gemacht habe - Wir haben zeitgleich 2 Motorräder hergerichtet und wollten damit zur Isle of Man - Leider war es uns nicht mehr vergönnt diesen Event miteinander zu erleben, denn mein Vater verstarb vor Reiseantritt...

Um so mehr hat die Morini für mich auch eben noch einen extrem hohen Sentimentalen Faktor - Es war ne Geile Zeit, nur leider viel zu kurz.

Eben genau auch deswegen muss die Morini wieder laufen, ich will und muss damit zur Isle of Man und zwar auf eigenen Rädern. Vielleicht klingt das blöd oder kitschig für den einen oder anderen aber für mich ist das absolut Wichtig - und zwar ohne wenn und abers.

Heute hab ich mir die Armaturen und die Lima vorgenommen und beides wieder in Top Zustand versetzt..

http://imageshack.us/photo/my-images/268/foto2yg.jpg

http://imageshack.us/photo/my-images/571/fotojxt.jpg
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Grufti
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Beitrag von Grufti »

Hallo Morinisti,

die Grenzdrehzahl hat mich bisher davon abgehalten große Nadellager einzusetzen.
Hartmut
Wer nicht bastelt, hat schon verloren.
Der Joe
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Beitrag von Der Joe »

Schteffl hat geschrieben:Servus,

Eben genau auch deswegen muss die Morini wieder laufen, ich will und muss damit zur Isle of Man und zwar auf eigenen Rädern.
Mach das unbedingt!
War mit meiner Kleinen vor einem Jahr auf dem Manx Grand Prix und die war unumstritten der Star auf dem Campingplatz. :lol:
Zudem hab ich endlich mal wieder die Zeit gehabt etwas in die Landschaft zu plarren.
Sowas geht einem auf'nem Big Bike vollkommen ab.
(im Grund genommen war das schöner als mal "schnell" da rauf zu hageln)

Ich wünsch Dir viel Erfolg beim restaurieren und das du die Man in Angriff nehmen kannst. :spitze:
Joe
Too Old To Rock'n Roll:
Too Young To Die
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Beitrag von Schteffl »

Grufti hat geschrieben:Hallo Morinisti,

die Grenzdrehzahl hat mich bisher davon abgehalten große Nadellager einzusetzen.
Ich hatte da diesbezüglich auch meine Bedenken mit Ihm durchgesprochen, aber als ich Ihm von meiner Überlegung mit der Druckölschmierung durch die Kurbelwelle mittels Bohrungen in dem Adapterring erklärt hatte, meinte er das dann ja das Lager auch zudem noch durch den Ölfilm nicht nur permanent geschmiert soindern auch etwas gekühlt wird was die Belastung theoretisch noch ein wenig nach gehen lässt.

Es währe definitiv einen Versuch wert, aber er möchte dafür nicht garantieren. :wink:

Nun ich fahren wie schon geschrieben mit meinen Überlegungen eh mehrgleisig und die für mich bessert Variante wird es dann wohl werden.Wobei das Thema noch nicht ganz durchgekaut ist. Ich höre mir auch gerne Kritiken zu meine Ideen an, vielleicht kommt ja dann bei der folgenden Diskussion die zündende Idee.


Zum Thema Gleitlager - ich hab da eine persönliche Abneigung dagegen,
weil bei mir Gleitlager immer diejenigen Lager waren, die zuerst die Segel gestreckt haben.
Aber vielleicht tummelt sich hier im Forum ja auch ein Lagerfachmann mit beruflichem Hintergrund herum, der mir bei meinem Problem helfen kann.

Wie schon gesagt ich will ja nicht behaupten daß Gleitlager schlecht sind - mitnichten - ich sage nur, daß ich damit immer Pech hatte und ich diese Lagerform von daher sehr gerne ersetze wenn es irgend mit einem bezahlbarem Aufwand geht.

Ich hatte auch diesbezüglich schon mit 2 Lagerherstellern telefoniert, bezüglich eines "Sonderlagers", aber die Kosten von grob 5800€ - egal ob nun für ein oder 10 Lager - haben mich dann doch etwas abgeschreckt. Meine persönliche Schmerzgrenze dabei lag aber bei 250€ für ein Lager, das hätte ich sogar investiert. Nunja, wie dem auch sei,
Fakt ist nunmal daß mir ein Sonderlager einfach zu teuer ist und alles andere wohl auf Umbauten oder "Testversionen" werden.

Klar ist das so nicht mehr so ganz Original, aber ich persönlich traue den Gelitlagern eben nicht.


Zudem will ich eben auch einen Feinfilter ins System einbauen, weil mir dieses "Nudelsieb" nicht wirklich gefällt. Ich hab mir nun auch schon dazu einige Berichte durchgelesen, vom zusätzlich angeschweissten Ölkanal bis zum umgebauten Seitendeckel (beide Ideen haben etwas) was mich aber dabei noch stört, ist die Tatsache, dass die gröberen Schwebeteile teils auch trotz des Magneten in den Ölablassschrauben immer noch zu nahemm am Getriebe herumschwimmen können.

In 2 von meinen umgebauten und grob frisierten Monkey Motoren gab es auch schon das eine oder andere mal Getriebekaries wegen selbiger Ursache.
Daher will ich nen separaten "Grobteileabscheider" weit unterhalb der Getriebewellen und somit praktisch ausserhalb des Originalgehäuses haben.
Daher auch meine Überlegung, einen Feinfilter in die Saugleitung zu integrieren, denn damit liessen sich diese beiden Fliegen mit einer Klatsche erschlagen.
:roll:

Unterhalb des Ölsumpfes etwas vor der Ölablassschraube ist ein fast gerades Stück der Ölwanne, die sich ganz einfach ohne grossen Materialabtrag Planen lässt.

Ein Filter aus einem Kubota Bagger (Durchmesser 58mm) würde gerade so schmatzend platz finden. Diese Idee fasziniert mich, weil eben dann auch die groben Teile abgesaugt werden würden über den Ölstrom.

Die Ausführung denke ich mir so:
Eine runde Fläche anfräsen wie ein Olfilter eben ist.
Mittig eine Hole Adapterschraube die mit einem Stück Alurohr um 90Grad gewinkelt in die Originale Ansaugöffnung ragt und dort mittels eines Gummiringes abgedichtet wird.

Ausserhalb des Ansauggewindes bis hin zum Rand der Filterdichtung großzügige Bohrungen 10 oder 12 mm - je nachdem was geht - und dabei jeweils 2 Bohrungen
zu einer Öffnung auffräsen, damit auch ausreichend Platz für gröbere Spähne ist.

In die Druckleitung dann eben noch einen Öldruckschalter (Öffner) der bei zu geringem oder fallendem Öldruck einfach die Zündungsleitung gegen Masse legt und so einer Katastrophe vorbeugt.. So ein kleiner Ölfilter ist fast überall verstaubar.
Wenn es eines Tages heissen sollte, die Morini oder ich, dann sag ich - Tschau
Twinfan
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Beitrag von Twinfan »

Hallo Schteffl,

alle Achtung, deine Planung ist schon aufwändig.

Mir persönlich zu aufwendig.

Du schreibst von "groben Teile", "gröberen Schwebeteile" und "gröbere Spähne"

Richtiger Horror im Motor. :twisted:

Wo soll das alles herkommen?

Bei meiner letzen Motorrevision hab ich die Gehäuseteile sowie Innereien penibel gereinigt. Alle Teile vor dem Einbau sorgfältig mit Öl benetzt. Ölablassschraube mit Magneten eingebaut. Nach 500 km das Öl erneuert und seither alle 3000 km gewechselt.
Beim ersten Ölwechsel hing etwas feiner Abrieb am Magneten ( die Zylinder waren frisch gebohrt und gehont).
Der Motor hat etwas mehr Druck :roll: (kuck mal Strega 67).

Das ganze hält nun 42000 km.

Mehrkosten für der kurzen Ölwechselintervall?

ÖL kauf ich 60L Fass 10W 40 Teilsynthetik Jaso MA, 3.-/ Liter

Macht 105,- Ölwechselkosten. Bei 6000 Intervall wären es 52,50 weniger, kann man m.E. vernachlässigen.
Man könnte das abgelassene Öl natürlich guten Gewissens noch in den alten Opel kippen, aber mein Diesel braucht vollsynthetisch 5 W 40....................

Will dich von deinem Vorhaben nicht abhalten, mach das und berichte.
Gruß Gerhard

Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat's gemacht.Bild
Schteffl
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Beitrag von Schteffl »

Scheiss Zwangstrennung der Telekom... *grrr*

So und auf ein neues

Hallo Gerhard,

ich hab meine Morini irgendwann in 1995/1996 gekauft.
Eigentlich aus der Not heraus, weil mich kurz zuvor so ein Hampelmann bei einer "Handbremswende" mit dem Auto von meiner Kawa geschossen hatte und die dann Schrott war.

Der Erstbesitzer damals, ein freundlicher älterer Italiener (so um die 60-65) der früher selbst mal bei Morini gearbeitet hatte, hatte auf dem Moppedtacho schon über 90.000 Km stehen gehabt. Kein Problem, eine Morini steckt sowas weg.

Ich wollte eigentlich nie einen Cafe Racer oder so eine Rennsemmel, konnte mich aber noch vage erinnern daß einer meiner Freunde damals eine Morini schon am Klang erkannt hatte.
Nagut, guckste Dir das Elend mal an dacht ich mir.

Dann kam ich bei Ihm an, sah die Kiste und wollte eigentlich schon wieder fahren.
Nee ist nicht mein Ding dachte ich, aber jetzt biste 80Km Anfahrt geschruppt also
"schaun mer mal was das genau ist".

Ich beäugelte das (für mich damals) hässliche etwas und dacht mir nur:
"naja, braucht ja vorübergehend ein Mopped zum in die Arbeit fahren und Luftgekühlt
kann weniger dran verrecken.

Dann hat er den Schlüssel reingesteckt, mir alles erklärt und meinte "Tritt Sie mal an"
Das war eigentlich die Entscheidung Pro Morini.
Der erste Kolbenschlag liess mich vor Schreck etwas zurückweichen und mein Herz klopfte etwa in den Mundwinkeln. Alle meine Muskeln zogen mich auf den Bock und schrien mich an "los beweg Sie" , was ich auch tat. Zuerst gaaaanz vorsichtig den Gang einlegen und Gluck - Shit wie Peinlich - abgewürgt.
Er lachte nur und sagte etwas wie:"Mamma Mia"
Dann der zweiter Versuch und die Diva polterte mit mir los. Trotz Winter konnte ich gar nicht genug bekommen von dem Sound des Motors, der mich vollends im Sturm eroberte.

Es verging kaum ein Tag wo ich nicht noch ein kleine Ehrenrunde drehte um den Sound zu geniessen. Giovanni hatte auch zudem ein reiches Arsenal an Teilen und wir haben uns sehr gut verstanden. So trafen Wir uns auch ab und an in Italien zum Cappuccino Trinken.

Leider verstarb Giovanni etwa 4 Jahre nachdem ich die Morini gekauft hatte und ich war bei der Teilebeschaffung auf mich alleine gestellt.

Als Mein Dad dann auch noch mit der Idee der Isle of Man kam, haben wir uns währen der Arbei an unseren Moppeds zusammengerafft waren auf einmal gute Kumpels und nicht nur Vater und Sohn.
Dann kam der Getriebecrash, von dem ich bis heute die Ursache nicht wirklich herausgefunden habe. Damals hab ich mir über Moto Stefano sofort ein Ersatzgetriebe organisiert, aber die obig beschriebene Situation hatte mich davon abgehalten die Maschine auch nur anzufassen. Sie war für mich in der Zeit wie ein heiliger Gral - unantastbar.

Als ich eben dann kürzlich die Garage räumen musste hab ich Sie zu meinem Jetzigen Wohnort transportiert und dabei meinem Plan "die Morini muss wieder Leben" eben angefangen umzusetzen.

Die etwa 37.000 Km die Sie dann unter meiner Fuchtel absolviert hatte waren eigentlich immer Problemlos, eben bis zum Getriebeschaden. Nun kann ich mir aber nur schwer vorstellen daß es keine Fremdeinwirkung gewesen sei soll Im Getriebekasten waren auch ein paar andere Spähne zu sehen die nirgends zuordenbar waren.
Daher hab ich eben da so meine Bedenken, wenn das Zeugs so ungehindert in Getriebenähe herumschwimmen kann Zudem waren ein paar der Spähne aus Alu, wo nun auch ein Magnet ziemlich überflüssig ist. wenn aber nun ein solcher Brocken zwischen die Zähne des Getriebes kommt, dann könnte ich mir den Getriebeschaden schon erklären....
Das will ich eben in Zukunft verhindern.

Ausschliesslich deswegen betreibe ich da jetzt so einen Aufriß Mit meinem Motor.
Ich denke 120.000 Original Kilometer sind schon mal eine Ansage, wenn es natürlich noch mehr werden können, dann hat das doch auch was.
Zudem möchte ich natürlich auch schauen, ob das defekte Getriebe nicht über ein paar Ecken evtl. wieder Instand zu setzen ist. Die Wellen haben wie es scheint nix abgekriegt.

Auch will ich versuchen den 2. rechten Motordeckel Schweissen zu lassen, so daß ich evtl. einen Ersatzblock mit Getriebe zusammenbekomme.
Ich will nicht noch mal bei einem Problemchen so lange auf den V2 Sound warten müssen. Da ich nun schon die Zylinder beim aufbereiten habe (ich kenne da einen Motoreninstandsetzer für Rennmotore) will ich auch den Rest nahezu 100% haben.

btw: bei meinen Reinigungsaktionen hab ich so ziemlich alle möglichen und unmöglichen Mittelchen mal ausprobiert was denn wirklich gut Reinigt.
Was mich vom Hocker gehaun hat war flüssiger Grillanzünder.
Das Zeugs ist echt der Hammer - selbst verbackenes Kettenfett geht damit weg wie nix.
Wenn es eines Tages heissen sollte, die Morini oder ich, dann sag ich - Tschau
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Beitrag von heandl »

Hallo Steffl,

meinst Du wirklich, daß ein im Motor rumvagabundierender Span Dir Dein Getriebe zerlegt hat? Wenn ich mir überlege, wie manche Getriebe ausgesehen haben, die ich so zerlegt habe, würde mich das wundern. Vorher fliegt doch irgendwas am Motor ab. Die Späne die Du meinst könnten doch auch ein Ergebnis des Getriebeschadens sein und nicht unbedingt die Ursache.

Den Plan, die Reise auf die Insel Man mit der Überholten Morini noch zu verwirklichen finde ich riesig. Viel Spaß und Erfolg weiterhin.

Viele Grüße

Andi
norbert
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Beitrag von norbert »

Ich kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, daß ein (woher sollte das Teil kommen, daß dir die Zahnräder so zerschießt?) frei im Öl schwebendes irgendwas den Schaden verursacht hat, außer es war eben ein Teil des Getriebes selbst.
Das mit dem externen Ölfilter ist sicher eine gute Sache, vor allem für Vielfahrer. Aber es gibt auch viiiele Leute die weit über 100tkm mit dem albernen Teesieb gefahren sind, ohne jemals einen ernsthaften Schaden am Getriebe gehabt zu haben.
Ich persönlich halte den externen Ölfilter in erster Linie für sinnig, um die Ölbohrungen der Kurbelwelle länger feizuhalten. In der Regel findet sich meist Aluabrieb in der Ölablaßschraube, das sehe ich auch so. Wenn ernsthaft magnetische Späne auftauchen, heißt das wohl meist, dass sich irgendwelche anderen Lager außer den Gleitlagern aufzulösen beginnen, bzw. eben was am Getriebe bröselt.

Zu dem Projekt mit dem Lager kann ich nichts beitragen, habe ich zu wenig Ahnung von.

Aber das, was du sonst so erzählt hast gefällt mir sehr, und daß die Entscheidung seinerzeit fiel, als du den Motor zum ersten mal gehört hast, erinnert mich total an meine Rückkehr in die Moriniwelt vor nunmehr 12 Jahren. Dabei kannte ich den Sound ja eigentlich schon :lol:

viel Glück und Spaß bei dem Unternehmen!!!

norbert
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Beitrag von Grufti »

Noch einige Bemerkungen zu Steffls Überlegungen und Problemen.

Zündabschaltung bei Ölmangel kann gefährlich sein, - ich denke da an Überholvorgänge. Eine superhelle Leuchtdiode in geeigneter Farbe kann zu niedrigen Öldruck signalisieren. Schalter mit Schaltpunkten unter einem Bar gibt es.

Bei den Lagerschäden an meinen und Iris Morinis steht nach etwa einer halben Million gefahrene Kilometer das Verhältnis Kugellager - Gleitlager an der Kurbelwelle 5 zu 1. Den Gleitlagerschaden habe ich in einem Anfall von Leichtsinn selber herbeigeführt. Da habe ich steil bergauf sehr stark beschleunigt bis zur Maxdrehzahl, ohne vorher auf den Ölstand im Kurbelgehäuse zu achten.

Das sehr robuste Getriebe der 3 1/2 ist in der Lage, sogar abgelöste Teile eines Lagerkäfigs schadensfrei "durchzukauen". Die scharf abgekanteten und dünn gepressten Blechstücke habe ich schon am Magnet in der Ölwanne gefunden.
Problematische wird es, wenn einer der Sicherungsringe bricht, die die Zahnräder auf der Nutenwelle fixieren. Die sind hart genug, um Zahnausfall zu verursachen.
Ich fand mal ein 5mm langes Bruchstück von diesen Sicherungen, Glücklicherweise hatte es sich seitlich an Zahnrad und Schaltgabel vorbeigepresst, - die Spuren waren deutlich zu sehen.
Ein stark defektes Lager im Getriebe kann auch Ursache für einen Zahnbruch sein. Wenn dadurch die Wellen bei starker Belastung nicht mehr parallel laufen, ist die Druckverteilung auf die Zähne sehr ungünstig.
Wenn dann einer schlappmacht, nachdem schon neu gelagert wurde, dann hat man einfach Pech gehabt.
Hartmut
Wer nicht bastelt, hat schon verloren.
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