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Verfasst: Samstag 4. August 2018, 22:34
von norbert
Irgendwie ist das alles nicht mehr normal ...

Gestern stellt sich nun heraus, dass ich zwar wieder zwei Funken habe, die Zündung jetzt aber grundsätzlich viel zu früh ist. Läß sich auch nicht mehr zurücknehmen, die Langlöcher sind schon am Anschlag. Und das Ganze mit den gleichen Komponenten, mit denen ich in Ransel angekommen bin. Nur bei dem Rotor des Pickups bin ich mir nicht ganz sicher, welcher nun damals drin war. Den Tausch ich morgen nochmal und dann weiß ich auch nicht mehr , was ich da noch machen soll.
Ok, der Zahnriemen ist zu locker, aber wird dadurch die Zündung 15°-20° zu früh, jenseits der Einstellberechs? Der Erste liegt jetzt schon im Leerlauf knapp links neben der Nockenwellenmitte und wandert dann weiter, die Langlöcher wie gesagt auf Anschlag Richtung spät.

Den Pickup, der vorn keinen Funken mehr gebracht hat, hat Johann bei bis zu 120° durchgemessen und hat sich offensichtlich unauffällig gezeigt.

:roll: :roll: :roll:

Verfasst: Montag 6. August 2018, 20:08
von norbert
Heute zunächst Pickuprotor gewechselt: Zündung bleibt zu früh, im Standgas schon links de NW. Dann anderen Pickup rein: gleiches Ergebnis.

Als ich den schlabberigen Riemen wechseln will, stelle ich fest, dass keiner meiner beiden Abzieher in der Werkstatt ist.
Der Riemen ist deutlich zu locker, aber verschiebt das den Zündzeitpunkt so extrem Richtung früh??? Eigentlich hätte ich gedacht, dass er dadurch nach spät wandern würde :roll:

Also bis jetzt gefunden: Schwimmerachse vorn war verschlissen und hat wohl mitunter geklemmt. Pickup brachte vorn unzuverlässigen Funken und am Ende vorn gar keinen mehr. Wahrscheinlich eine etwas verstopfte Tankdeckelentlüftung. Zuviel Riemenspiel.
Hauptproblen derzeit viel zu frühe Zündung, die nicht weit genug zurückgenommen werden kann. Momentane (schwache) Hoffnung: Es liegt am zu lockeren Riemen, der sich vielleicht durch den schlechten Motorlauf wegen teilweise fehlendem Funken nochmal gelängt hat.

Wahrscheinlich komme ich Donnerstag dazu den Riemen zu wechseln (HBNR mit nur 10 tkm).

norbert

Verfasst: Montag 6. August 2018, 22:42
von Sir1
M.M.n. müsste sich der Zzp kaum verschieben bei einer schlappen Riemen (und wenn, dann, wie du auch meinst, in Richtung spät). Nur Schwankungen müssten bei Lastwechsel vorkommen. Unter konstantem Last, müsste der Riemen eigentlich auf der Zugseite stramm sein.
Wie sieht es eigentlich mit den Steuerzeiten aus? Und die Ventile - hast du Kompression messen könne?

Verfasst: Montag 6. August 2018, 23:42
von norbert
Tja Sören, ich schnall das wirklich nicht mit diesen Zündzeitpunkten. Die PMS Markierungen stimmen (zumindest mit kleinem Schraubendreher ins Kerzenloch gefühlt) und die Markierung des Überschneidungs OT auf dem großen Riemenrad deckt sich auch mit PMS 1. Ich werde das dann ja nochmal sehen, wenn ich den Riemen wechsel, aber ich denke eigentlich das stimmt noch. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, wie sich die Steuerzeiten unterwegs verstellt haben sollen.

Kompression habe ich wirklich überzeugend noch nicht messen können. An den Ringen kann es m.E. nicht liegen, da ja weder aus der Motorentlüftung noch aus den Ventildeckeln Öl austritt. Habe aber eher das Gefühl, dass die Kompression tatsächlich etwas schwach ist (in Verdacht habe ich vor allem den hinteren). Aber auch das erklärt den frühen Zündzeitpunkt nicht. Und den habe ich nun mit dem Pickup von vor dem Treffen und einem dritten Pickup. Das ist doch völlig irre :roll:

Wenn irgendjemand zwei graue Buckelboxen mit der Nummer 323984 verkaufen oder gegen was auch immer tauschen möchte, würde ich mich sehr freuen. Denn diese sollten ein wenig weniger Frühzündung haben als die 323982, die ich derzeit verbaut habe.

Verfasst: Dienstag 7. August 2018, 00:33
von Camelreiter
Hi Norbert,

wenn du den Riemen wechselst, checke das mal genau:

Bild

Vielleicht sitzt ja das untere kleine Riemenrad falsch?

Gruß Erhard

Verfasst: Dienstag 7. August 2018, 08:01
von norbert
Hallo Erhard,

ist schon klar. Die Frage wäre dann aber, wieso das bis jetzt über 10 tkm funktioniert hat? Bin trotzdem gespannt.

norbert

Verfasst: Dienstag 7. August 2018, 08:27
von corsarino
Moin Norbert,
kann der Riemen übergesprungen sein? Soll ja schon mal vorgekommen sein, und bei deinem Glück...

Schieb das Ding zu Kersten, da bekommst du geholfen!


:twisted:

Verfasst: Dienstag 7. August 2018, 09:28
von Camelreiter
Hallo,

das mit dem übergesprungenen Zahnriemen glaube ich fast nicht - ich kenne von liegengebliebenen Morinis nur ganz kaputte gerissene oder zahnlose Riemen.
Schaue genau ob das kleine Zahnriemenrad richtig positioniert in der Zahnung auf der Kurbelwelle sitzt und das mit den Punkten "1" stimmt. Das könnte dein Problem mit der Zündeinstellung sein.

Gruß Erhard

Verfasst: Dienstag 7. August 2018, 09:42
von Sir1
corsarino hat geschrieben:Moin Norbert,
kann der Riemen übergesprungen sein? Soll ja schon mal vorgekommen sein, und bei deinem Glück...
...daran habe ich zuerst auch gedacht, aber das müsste eigentlich zum späteren Zündzeitpunkt führen - es sei denn er ist bei Motorbremsen übersprungen.

Wegen Steuerzeiten dachte ich eher ob das kleine Riemenrad mal getauscht wurde und das neue einfach draufgesteckt wurde, ohne zu checken ob der Punkt tatsächlich auch mit den Steuerzeiten übereinstimmt.

Verfasst: Dienstag 7. August 2018, 10:09
von Sir1
norbert hat geschrieben: Wenn irgendjemand zwei graue Buckelboxen mit der Nummer 323984 verkaufen oder gegen was auch immer tauschen möchte, würde ich mich sehr freuen. Denn diese sollten ein wenig weniger Frühzündung haben als die 323982, die ich derzeit verbaut habe.
Ich denke, du wirst kaum damit was erzielen. Der Unterschied liegt eigentlich nur im unteren Drehzahlbereich.
Ich würde immer noch empfehlen völlig neue Boxen zu benutzen. 30 Jahre altes Elektronik ist eben nicht stabil. Ich benutze ja die günstigen blauen Boxen. Seit ich sie benutze, hatte ich keine Zündungsprobleme mehr (außer ein paar ausgelutschte Kerzen). Vorher hatte ich ständig Probleme. Man muss aber beachten, dass die blauen Boxen generell das Signal ein bisschen früher haben wollen. D.h. man kann wohlmöglich zum Anschlag kommen. Da bin aber ich nicht. Ich musste meinen Pickup so um die 3 mm früher stellen, was immer noch ein Stückchen vom Anschlag ist.

Verfasst: Dienstag 7. August 2018, 11:41
von norbert
Natürlich ist der Motor auf gewesen, da ist ja auch einiges dran gemacht worden.

Dieser Punkt des Riemenritzels soll ja eigentlich in einer Flucht mit der Federnut des Polrades liegen, durch die die Position des Polrads definiert ist und damit deren Markierungen, sofern sie richtig angebracht sind.
Steht die KW auf OT dann soll die Markierung des oberen Nockenwellenrads auf 12 Uhr stehen. Damit wird diser OT dann zum Überschneidungs OT. Oder habe ich da was falsch verstanden?
Die Markierung des unteren Nockenwellenrads ist eine Hilfe, um den Zahnriemen so aufziehen zu können, damit die anderen beiden Markierungen stimmen. Im Prinzip könnte das kleine Rad irgendwie drauf gesteckt werden, solange die beiden anderen (oberes Riemenrad und 1.Zylinder auf OT) mit aufgezogenem Riemen stimmen. Oder nicht? Dazu gibt´s ja noch das Einstellwerkzeug für den Riemen. Das muß ich dann mal suchen. Mal sehen, was am Donnerstag dabei rauskommt.

Es scheint offensichtlich, dass irgendwas mit den Steuezeiten faul ist. Mal sehen, was die Ventile dazu sagen. Springt ja recht gut an und läuft ruhig im Stand.
Aber wie hat sich das so verstellen können? Auch ich glaube nicht an einen Übersprung des Riemens. Wieso hat sich der in Ransel eingesetzte schwarze Pickup immer problematischer verhalten, bis schließlich vorn gar kein Funken mehr kam. Und wieso gibt´s mit neuen Pickups jetzt derart viel Frühzündung?

Verfasst: Dienstag 7. August 2018, 12:11
von Sir1
Die Markierung auf dem Reimenritzel wird ja so zu sagen erst nach der Einstellung der Steuerzeiten markiert. Wenn das Reimenritzel von einem anderen Motor kommt, kann es also sein, dass die Markierung mit deinem Motor nicht stimmt. Müsste aber mit einem Gradmesser ausgemessen werden.

Verfasst: Dienstag 7. August 2018, 13:15
von Camelreiter
Hallo,

ich weiß das Werner mit Computer und einer Excel-Tabelle die Einstellung vornimmt.

Erhard

Verfasst: Dienstag 7. August 2018, 13:23
von Sir1
Vorgehensweise ist im blauen WHB auf Seite 69 beschrieben. Ist relativ einfach.

Verfasst: Dienstag 7. August 2018, 13:28
von Werner Wilhelmi
norbert hat geschrieben:Natürlich ist der Motor auf gewesen, da ist ja auch einiges dran gemacht worden.

Dieser Punkt des Riemenritzels soll ja eigentlich in einer Flucht mit der Federnut des Polrades liegen, durch die die Position des Polrads definiert ist und damit deren Markierungen, sofern sie richtig angebracht sind.
Steht die KW auf OT dann soll die Markierung des oberen Nockenwellenrads auf 12 Uhr stehen. Damit wird diser OT dann zum Überschneidungs OT. Oder habe ich da was falsch verstanden?
Die Markierung des unteren Nockenwellenrads ist eine Hilfe, um den Zahnriemen so aufziehen zu können, damit die anderen beiden Markierungen stimmen. Im Prinzip könnte das kleine Rad irgendwie drauf gesteckt werden, solange die beiden anderen (oberes Riemenrad und 1.Zylinder auf OT) mit aufgezogenem Riemen stimmen. Oder nicht? Dazu gibt´s ja noch das Einstellwerkzeug für den Riemen. Das muß ich dann mal suchen. Mal sehen, was am Donnerstag dabei rauskommt.

Es scheint offensichtlich, dass irgendwas mit den Steuezeiten faul ist. Mal sehen, was die Ventile dazu sagen. Springt ja recht gut an und läuft ruhig im Stand.
Aber wie hat sich das so verstellen können? Auch ich glaube nicht an einen Übersprung des Riemens. Wieso hat sich der in Ransel eingesetzte schwarze Pickup immer problematischer verhalten, bis schließlich vorn gar kein Funken mehr kam. Und wieso gibt´s mit neuen Pickups jetzt derart viel Frühzündung?

Hallo Norbert,

OT erster Zylinder ist, wenn die beiden Keile (Zahnriemenrad und Polrad) in Richtung der Zylinderachse des ersten Zylinders zeigen. Zusätzlich wurde ab Werk noch ein Körnerschlag am Gehäuse angebracht. Das ist, was zuerst hingestellt werden muss. Zu der Markierung auf dem Zahnriemenrad komme ich noch.
Danach stellst du das obere Zahnrad mit Nockenwelle so, dass die beiden Markierungen auf Rad und Gehäuse übereinstimmen.
Wenn diese 4 Punkte, wie von Erhard gezeigt, übereinstimmen, kannst du den Zahnriemen auflegen.

Das sagt bis jetzt aber noch nichts über die tatsächlichen Steuerzeiten der Nockenwelle aus. Die müssen mit Gradscheibe und Meßuhr ermittelt werden. Sollten sie aus der Toleranz sein, muss das untere Rad versetzt und neu gemessen werden, wobei die nächstliegende kleinste Abweichung vom gemessenen Wert immer 3 Nuten vor oder hinter der aktuellen Nut ist.

Stimmen dann die Steuerzeiten, wird die Nut des unteren Rades, in die der Keil eingreift, markiert. Das ist dann die bekannte Markierung auf dem Rad, die ja dann auch mit dem Keil fluchtet.
Nimmst du ein anderes Rad, z. B. von einem anderen Motor, so muss die markierte Nut am Rad nicht zwangsläufig die richtige für diesen Motor sein. Es kann sein, dass für korrekte Steuerzeiten eine andere Nut die richtige ist und ggf. auch eine neue Markierung angebracht werden muss.

Ich habe einmal alle Nuten des Zahnriemenrades an einem Motor durchprobiert. Die gute Nachricht: Der Motor konnte immer frei durchgedreht werden, er blockierte in keiner Stellung des Zahnriemenrades. Gestartet habe ich ihn nicht.

Gruß
Werner