- Reifen
- Motorsynchronisation
- Kühlwasserprobleme
- Gepäck
- Schalldämpfer (Beabsichtigte Modifikation der Originalschalldämpfer)
Liebe Morinisti, ich habe neben all meinen Klassikern (u.a. Morini500/501 Touring, zu der ich auch viel erzählen könnte) eine 2016er 1200 Scrambler erstanden. Tageszulassung von 2016, also – neu...
Blind gekauft und nicht bereut! Ich habe sogleich einiges angepasst und Erfahrungen gemacht, die es, denke ich, wert sind, geteilt zu werden.
Erster Eindruck:
Fahrverhalten und Wendigkeit erinnert mich sofort an meine 500er – und die ist genial!
Motor ist grandios, Leistungsentfaltung erinnert an die berühmte 2-2 Nocke, läuft aber etwas rumpelig im Standgas und Schiebebetrieb. Ich erzähle Euch vermutlich nichts Neues...
Etwas zu laut, finde ich.
Am Anfang hat sie Kühlwasser aus dem Behälter gedrückt
Die Karoo Reifen sind scheiße – Angstschweiß vor jeder flotten Kurve!
Die Reifen habe ich als erstes gewechselt. Meine Wahl fiel auf Michelin Anakee Adventure, sehen stollig aus, gehen als 80/20er auch abseits der Strasse – aber kleben auf dem Asphalt wie kein anderer Reifen, den ich kenne. So war dies meine erste Maschine, die ich bis Profilkante und sehr sportlich geritten habe – auf meinen Cousin mit seiner 1250GS musste ich nach kurvigem Geläuf meist warten ;o)
Gepäck: Ich hatte gleich original Gepäckträger, Vinyl-Packtasche und Halter bestellt – sehr empfehlenswert! Erstaunlich angenehmes Design, sehr professionelle, ordentliche Qualität, und der Preis ist vergleichbar mit BMW, bei den Morini Exotenstückzahlen, finde ich, absolut fair. Gebrauchten Morini-Tankrucksack habe ich auch (gibts nicht mehr neu), ist auch schön, bei dem lösten sich aber Riemennähte, daher würde ich den Held oder GIVI EA110B eher empfehlen.
Geht aber auch anders: Da zu meiner 1. Tour noch kein Gepäckträger da war, habe ich am Rahmen lange Schlossschrauben (2x140mm/2x160mm) angebracht, mit M8er Mutter gekontert und vor den äusseren Enden Schlauchschellen angebracht. Damit konnte ich meine Tasche weit aussen mit der Gepäckspinne auf dem Soziussitz verspannen, ohne den "Bürzel" zu zerschrammen. (Die Schlauchschellen verhinderten, dass die Haken nach "Innen" rutschen)
Motor synchronisieren: Auch wenn die Anleitungen sagen, man sollte es nicht tun, konnte ich nicht widerstehen. Originalabstimmung ist eine etwas ungleiche Drosselklappenöffnung gewesen, am vorderen Zylinder durch Zuluftschraube ausgeglichen (2 Umdrehungen raus, die des hinteren war zu). Erst mal die Originaleinstelung notiert (!).
Nach mehreren Versuchen, mit Unterdruck-Manometern und Abnehmen des Tanks natürlich, habe ich die Verbindungsstange der Drosselklappen so eingestellt, daß sie bei geschlossenen Nebenluftschrauben synchron läuft (Unterdruck). Leerlauf"anschlag" zumindest am vorderen Zylinder, lieber erst mal nicht verändern - sonst geht sie Euch manchmal aus – die Leerlaufdrehzahlregelung gleicht das nicht so verlässlich aus. Tatsächlich humpelt sie immer noch etwas ungleichmässig im Leerlauf, aber schon deutlich ruhiger.
Das Schliessen beider Luftschrauben einen Einfluss auf die Kennfeldabstimmung – die Maschine lief fortan ziemlich mager/püffelig im Stadtbetrieb und bei geringer Last. Ich habe am Ende beide Luftschrauben 1/4Umdrehung aufgemacht – so läuft sie bislang am besten

Verbrauch auf der Tour lag bei anfangs 5,8,-6,5l/100, zum Schluss bei 5,5L/100km. Wenn es so etwas gibt, würde ich gern eine noch längere Kettenritzel/Rad Übersetzung draufmachen, dannmüsste der Verbrauch auch auf 5L/100 zu drücken sein. Reserveleuchte geht üblicherweise an, wenn Tank noch halb voll ist - ich glaube da sind schon Erfahrungen im Forum, wie man das anpasst - Röhrchen kürzen im Tank oder so ;o)
Zwischendruch hatte sie beim morgendlichen Starten einen Spannungsabfall (die Uhr stand auf 00:00) – da lief sie eine Tankfüllung lang sehr ruppig und verbrauchte 7L/100, nach der nächsten. Tankpause war dann alles wieder prima. Ach ja – ich hatte auch auf "Doppel"- Platinkerzen umgestellt. Das hat sich aber nicht spürbar ausgewirkt.
Kühlwasser: Am Ende meines 1.Ausritts hat sie Kühlwasser abgepustet – ich hab dann fast nach jeder Fahrt (auch am Thermostat) entlüftet und wieder das gleiche Problem gehabt!? Lüftergebläse startet bei 98/99°C – finde ich persönlich recht hoch. Meine Werkstatt ATT Berlin sagte, dass die Monis nicht einfach zu entlüften sind . Er hat es dann professionell mit Pumpe gemacht und auf meiner 2500km Tour war dann auch Ruhe! Bei meiner Inspektion hat er leichten Wasserverlust am Thermostaten festgestellt - der O-Ring war scheinbar nicht dicht.
Schalldämpfer: Klang ist zwar nicht schlecht, aber mir mit 97dba etwas zu krawallig. Ich hab eine Tüte mal aufgemacht und gesehen, dass die Ausgangsstutzen teilweise direkt im Abgasstrom stehen, ich werde hier innen ein Stückchen kürzen und einen Edelstahlbogen anschweissen, gerade so, dass die Öffnung des Stutzens nicht mehr im direkten Schallstrom liegt. Wenn Ihr ihn öffnet, würdet Ihr sehen, was ich meine. Idee habe ich von einem Zach Auspuff für BMW. Damit wird sie im Stand und geringer Gasstellung das Ballern los, ohne den Big-Twin Sound beim Angasen einzubüßen. Wennn ich soweit bin und jemand Interesse hat, stelle ich mal Bilder ein und erzähl, ob's stimmt.
Soweit erst mal. Viel Spaß mit Euren Monis!