momohe hat geschrieben: ..... Um mir den Spaß an meinen Morinis nicht verderben zu lassen, werde ich die Zeitung dann ganz einfach nicht mehr lesen.
Grüße Helmut
Oh jeh, was hier für ein Bohei gemacht wird, nur weil jemand in einer (oder der?) Zeitschrift sich kritisch (bis sehr kritisch) mit der Modellpolitik auseinandergesetzt hat, ist schon verblüffend.
Deshalb aber die ganze Zeitschrift infrage zu stellen halte ich gelinde gesagt für übertrieben bzw. den falschen Weg!
Ich halte es mit dem Philosophen und Soziologen Jürgen Habermas und nehme seine Ausführungen zum politischen Diskurs als Leitbild
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• Ein Diskurs besteht aus Diskussionen und Beratungen, in denen verschiedene Parteien Informationen einbringen, geregelt austauschen und kritisch prüfen.
• Diese Beratungen sollen öffentlich sein. Niemand, der auch nur potentiell von den Beschlüssen betroffen ist, darf ausgeschlossen werden. (auch nicht Italien/Morini, denn keiner ist vor einem Erkenntnisgewinn gefeiht, Anm. von mir)
• Kein Teilnehmer darf Druck von außen ausgesetzt werden. Die einzigen Bedingungen, an die sich die Akteure zu halten haben, sind die Kommunikationsvoraussetzungen (Verständlichkeit) und der Verfahrensmodus der Argumentation (Begründungsprinzip: die Orientierung an Geltungsansprüchen).
• Kein Teilnehmer darf Zwängen innerhalb eines Diskurses ausgesetzt sein. Jeder Akteur muss die gleichen Chancen haben, sich zu jeder Information, die in den Diskurs einfließt, zu äußern und neue Informationen selbst einzubringen.
Natürlich beinhaltet das auch alle kritischen Meinungen zum kritischen Beitrag, Sich durch "nicht mehr lesen" vom Diskurs auszuschließen halte ich aber für den falschen weg. Im Sinne von Hoffmann von Fallersleben bleibe ich dabei: Die Gedanken sind frei!
Ich habe mich beim Lesen des Prefazione auch ein wenig gewundert über den Duktus und die Ansichten, finde aber, dass man die Bedeutung des Artikels für den Rest der Welt nicht überbewerten sollte. Und: Es ist die ureigenste Aufgabe der freien Presse, neue/andere Sichtweisen und Fragestellungen aufzuwerfen, um den Diskurs voranzutreiben (was ja offensichtlich wunderbar funktioniert hat, wenn man 52 Antworten in so kurzer Zeit bekommt). Dabei Rücksicht auf die Befindlichkeiten zu nehmen ist aus journalistischer Sicht sicherlich kontraproduktiv/verfehlt. Und La Strega ist nicht die Hauspostille von Morini, denn da hätte ich dann auch so meine Schwierigkeiten mit (zumindest wenn ich Chef von dem Laden wäre).
Als Unternehmen sollte sich Morini davor hüten, Modellpolitik im Rahmen von Klientelpolitik zu betreiben, vielmehr stehen doch wirtschaftliche Überlegungen im Vordergrund. Ob die dann aufgehen, zeigt sich immer erst hinterher. Das ist der Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Unternehmer (oder besser: zwischen einem erfolgreichen und einem erfolglosen). Und ganz ehrlich, es sollte sich keiner von uns auch nur ansatzweise anmaßen, die Gründe für den erneuten (vorübergehenden?) Niedergang unserer geliebten Marke zu erklären. Das erinnert mich zu sehr an die Fußball-Chefstrategen, die immer die bessere Mannschaftsaufstellung kennen und grundsätzlich besser zum Ball stehen als der Schiri.
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Wenn es nach mir gegangen wäre, dann hätte Morini als erstes dieses Bike gebaut (und mindestens einen Käufer gefunden, der bisher im Traum nicht daran gedacht hat, sich ein neues Bike zu kaufen). Und mit dem hätte ich mich auch identifizieren können, da es für mich eine erstklassige Retrovariante darstellt und meine geliebte 3 1/2er in die Moderne gehoben hätte:
Ob damit der wirtschaftliche Erfolg gekommen wäre.... reine Spekulation. 5 Fahrer, 7 Meinungen. Ist nur meine Meinung zu dem offensichtlich sehr emotionalen Thema.
Und noch was an die Redaktion von La Strega:
SUPER ARBEIT! DANKE!! WEITER SO!!!
Ich finde es bewundernswert, mit welchem Engagement und Einsatz ihr das betreibt (und ich weiß aus beruflichen Gründen, wie aufwändig so was ist). Und weil es mir so gut gefällt (zum Lesen und zum Schrauben), habe ich mir vor Weihnachten die kompletten Althefte gekauft!
Grüße